Josef K - Wie ein Hund?

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Der Hund als Tier ist hier glaube ich nicht gemeint und besonders relevant. Sondern eher das, was der Mensch in seiner Dressur und Unterwerfung aus diesem Tier gemacht hat. Also metaphorisch gemeint.

"Hündisches" Verhalten ist daher im allgemeinen Sprachgebrauch eher das Verhalten unterworfener, unfreier Kreaturen. Franz K. stirbt im Buch und wird exekutiert, weil er als unterworfenes Wesen sich anpassen sollte und da er dies nicht schaffte, "eliminiert" wird. Hündisch ist diese Art mit Wesen umzugehen, sie zu domestizieren, zu unterwerfen und zu dressieren, sie abhängig von sich zu halten und zu machen. Der Hund ist daher kein freies Lebewesen, so lange er Menschen unterworfen ist (und von deren Nahrung abhängt) sondern eine dominierte und unfreie, deformierte Kreatur

Erst ein Mal, Du kannst die damalige Einschätzung über Hund mit der Heutigen nicht vergleichen.Z.B.- der Hund wurde damals an der Kette gehalten, die Sprichworte wie Hundewetter oder Hundeleben waren geläufig. Heut zu Tage lebt manch ein Hund besser wie manch ein Mensch. Also, kurz und knapp gesagt, der Hund damals, wurde eher mit was schlechten in Zusammenhang gebracht. Wenn der Hund genau das wüsste, was der Erich Fried beschreibt, dann hätte der Hund ein Bewusstsein, da der Hund das nicht wissen kann(weil der Hund kein Bewusstsein hat, sondern ein Instinktier ist) kann nur der erkennen, das er wie ein Hund stirbt, weil er ein Bewusstsein hat und das ist der Mensch. Ich hoffe Du verstehst es.

Was ich als erstes sagen möchte ist, dieses Gedicht von Fried musst du aus seiner Zeit verstehen, wie damals die Achtung und der Respekt von Hunden war und darfst sie nicht mit unserer heutigen Zeit vergleichen, damit würdest Du zu einer Sinnverkehrung kommen.

Wenn, dann solltest du es so betonen, wie du das aus deiner heutigen Sicht siehst.

Ich persönlich verstehe es so, das damit nur ein herrenloser Hund gemeint sein kann, der z.B. an Alterschwäche stirbt, irgendwo im nirgendwo, allein, so als ob er gar nicht gelebt hätte.

Genau diese Situation hat wohl der Dichter gemeint, er stirbt ohne Familie, ohne Beistand, namenlos, vergessen, unbeachtet, unbemerkt.