Fussball im Park- Mein Freund fault mich- KnieOP- Wer zahlt?
Hallo ihr Lieben, ich habe mit meinem Sohn und meinem Partner im Park Fussball gespielt und mein Freund hat mich gefoult. Ich habe mir saublöd das Knie verdreht und komme nun um eine OP nicht rum. Ich habe das so dem behandelnden Arzt erklärt und er hat es so an die Versicherung geschickt. Die Fragen jetzt mach dem Namen des Verursachers.
Wer zahlt nun die OP¿ was kommen möglicherweise auf meinen Freund für Kosten zu?
Danke euch herzlich
6 Antworten
Das ist ein Freizeitunfall und wird ganz normal über die Krankenkasse abgerechnet. Du wirst einen Unfallfragebogen bekommen, in dem du angibst, wie es passiert ist.
Auf deinen Freund oder dessen Versicherung kommen keine Kosten zu.
Etwas anderes wäre es, wenn dich jemand absichtlich oder fährlässig verletzt - z.B. bei einem einer Prügelei oder bei einem Verkehrsunfall. In dem Fall richtet sich die Krankenkasse an den Verursacher bzw. an dessen Versicherung.
Das zahlt ganz normal deine Krankenkasse. Etwas anderes wäre, wenn er dich absichtlich verletzt hätte, dann würde die Krankenkasse ihn regresspflichtig machen
ich habe mit meinem Sohn und meinem Partner im Park Fussball gespielt und mein Freund hat mich gefoult.
Uh - oh.
Ich habe mir saublöd das Knie verdreht und komme nun um eine OP nicht rum.
Ganz schlecht.
Ich habe das so dem behandelnden Arzt erklärt und er hat es so an die Versicherung geschickt. Die Fragen jetzt mach dem Namen des Verursachers.
Logisch. Deine KK wird denjenigen heranziehen zur Regulierung, der die Verletzung schuldhaft verursacht hat (respektive dessen PHV, sofern vorhanden).
Nachdem du ja angegeben hast gegenüber dem Arzt, dass es sich nicht um eine selbst zugefügte Verletzung respektive einen Sportunfall (der bei jedem Sport oder auch nur einfach so auftreten könnte) handelt, gibt es einen haftbaren Verursacher - nämlich den Freund. Du bist verpflichtet, diesen zu benennen. Ich kann nur hoffen, dein Freund hat eine PHV, denn hier stehen Haftungs- und Regressansprüche in fünf- bis sechsstelliger Höhe im Raum. Die OP ist das Eine - die ggfs. lebenslangen Einschränkungen aufgrund der erlittenen Verletzung sind das Andere.
Sofern du eine private Unfallversicherung hast, bitte diese auch umgehend informieren, da dir hier Leistungen zustehen.
Dann sähe es ggfs. anders aus. Was wir aber nicht wissen.
Bei solchen sportlichen Tätigkeiten ist von einem stillschweigenden Haftungsausschluss aller Beteiligten auszugehen, wenn es kein grob unsportliches Foul war. Ich sehe hier keine Haftung.
Die Verletzung wurde nicht „schuldhaft“ verursacht, denn es bestand weder ein Vorsatz noch handelte der Freund grob fahrlässig. Es ist ein ganz normaler Freizeitunfall, der z.B. auch beim Tanzen oder Feiern hätte passieren können. Da wird niemand in Regress genommen.
denn es bestand weder ein Vorsatz
Davon dürfte auszugehen sein.
noch handelte der Freund grob fahrlässig.
Das sehe ich anders, und die KK offenbar auch. Sonst gäbe es diese Aufforderung seitens der KK ja nicht.
Ich vermute, das alles steht und fällt mit der Frage, was die OP gegenüber dem Arzt bei der Versorgung in der Klinik oder Praxis nun tatsächlich angegeben hatte bezüglich des Unfallhergangs. Und die Formulierung in der Fragestellung
" mein Freund hat mich gefoult. Ich habe mir saublöd das Knie verdreht "
lässt zumindest den Anfangsverdacht einer grob fahrlässigen Handlung nicht ausschließen.
Es ist ganz normal, dass die Krankenkasse bei einem Unfall eine Regressprüfung vornimmt.
Deshalb verschickt sie einen Unfallfragebogen, in dem standardmäßig nach dem Hergang und dem Verursacher gefragt wird. Das bedeutet noch lange nicht, dass der Verursacher in Regress genommen wird.
In diesem Fall ganz sicher nicht, denn es handelte sich um Freizeitsport und nicht um eine absichtlich zugefügte Verletzung.
Gerade beim Freizeitsport passieren viele Verletzungen - niemand wird da in Regress genommen.
Beim Lebensrisiko liegt zwar ein haftungsbegründendes Handeln des Schädigers vor, seine Schadenshaftung wird jedoch verneint.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensrisiko
Das ist meine Sichtweise des Vorfalls. Fussballspielende müssen zu jeder Zeit damit rechnen, dass "im Eifer des Gefechts" Körperkontakte entstehen, die zu einer Verletzung führen können.
Das zahlt deine Krankenversicherung. Ganz einfach.
Und wenn eine eheähnliche Gemeinschaft vorhanden ist?