Fürs Studium des Kindes sparen oder auf Bafög setzen?
Ich lege zur Zeit 100 Euro im Monat für das Studium meiner Tochter an (1 Jahr alt). Da kommen also über 20.000 raus bis sie volljährig ist.
Nun hab ich mal geschaut, was der durchschnittliche Student so an Bafäg über 5 Jahre bekommt. Allein der Teil, den er NICHT zurückzahlen muss, kommt nah an die 20.000 ran oder übersteigt das sogar.
Nun frag ich mich, ob ich das Sparen sein lassen soll und stattdessen die Kohle lieber für Konsumgüter raushaue. Denn bei eigenem Vermögen bekommt sie meines Wissens nach kein Bafög.
Oder hat meine Tochter eh keinen Anspruch auf Bafög, wenn beide Eltern (geschieden) ca. 3000 netto haben?
Es geht hier natürlich um Habgier, doch Geld ist nunmal wichtig.
14 Antworten
Ich würde das Geld definitiv anlegen und investieren - NICHT IN KONSUMGÜTER! Ich weiß nicht, ob du dich schon mit Entwicklungen des Euros beschäftigt hast, aber da sieht es eher nicht so positiv aus. Spar das Geld lieber und leg es in Immobilien an oder so, aber behalte das Konto unter deinem Namen. Für BAföG ist das Einkommen des zu fördernden Kindes und den Wert des Ersparten relevant, als Elternteil werden von dir nur Angaben zum Einkommen und zu den Zinsabgaben verlangt. D.h. du kannst sparen und dein Kind hat trotzdem später die Möglichkeit auf BAföG.
Zusätzlich kommt dazu, dass BAföG nur Momentaufnahmen sind. Du weißt nicht, wie es in 20 Jahren aussieht. Am Ende machen die Fördergelder genau so einen Abgang wie die Rente. BAföG deckt schon jetzt nicht alles ab!
Zusammengefasst: leg das Geld an, es wird deinem Kind in Zukunft helfen und wenn es dein Kind nicht braucht, hilft es dir Altersarmut vorzubeugen.
Ist studieren nicht kostenlos in deutschland?
Nur der Besuch der Uni. Bisschen mehr an Kosten fällt schon an....
Nein, kommt drauf an. Bei den staatlichen Universitäten sind die Semestergebühren oft die Gebühren für die Einschreibung, öffentliche Verkehrsmittel durch das Semesterticket und im letzten Semester noch die Thesis Gebühren.
Bei provaten Universitäten sind die Semestergebühren im mittleren 4-stelligen Bereich. Da kannst du schon mit 6.000 € pro Semester rechnen.
Aber zu den Studiengebühren kommen ja noch Lebenshaltungskosten, Miete, Essen, Freizeitgelder, Büchergelder etc.
studieren schon, aber leben und wohnen nicht?
Was in 18 Jahren alles passieren kann, schreibe ich Dir hier nicht auf: Die Liste wäre zu lang. Aber ein wichtiger Punkt ist unser Sozialsystem, durch welches BaföG erst möglich gemacht wird. Wenn dieses - aus welchen Gründen auch immer - mal zusammenbricht, hat sie keinen Anspruch mehr auf Bafög. Wiederum glaube ich, dass die wenigsten Eltern Gelder für ein Studium für ihre Kinder zurücklegen. Und trotzdem studieren noch genügend Jugendliche. Desweiteren weiß keiner, wie viel jetzige 20.000 Euro in 18 Jahren wert sein werden ... Unsere Zeit ist einfach zu kurzlebig, als dass Geld eine Konstante wäre!
In wiefern jeder für sich spart, ist doch Eigenempfinden und Vernunft - oder eben unvernünftig. Davon auszugehen, dass der IST-Zustand auch beibleibt, ist Naivität.
eben.
Bei dem Antrag auf Bafög müssen beide Eltern ihre Finanzlage offenlegen. Auch der Antragsteller muss angeben, was er an Erspartem hat. Ein Kontoauszug dafür reicht nicht, die Sparkasse muss einen Kontoauszug erstellen. Also, du kannst damit rechnen, dass deine Tochter, wenn sie jetzt den Antrag stellen würde, kein Bafög bekommt. Aber das ist jetzt der Stand von heute! Was wissen wir denn, was in 18 Jahren ist, fließt das Geld dann noch so wie jetzt? Das alles sind zum jetzigen Zeitpunkt Spekulationen. Spare weiter wie bisher, du kannst dann später selbst entscheiden, was mit dem Geld geschieht.
Ich stelle hier mal fragen:
- Wird es in ca 17 jahre noch Bafög geben?
- Wird sie dann Bafögberechtigt sein?
- Was, wenn Sie eine betriebliche Ausbildung mit Meisterbrief machen möchte? Eine Meisterschule kostet ebenfalls geld?
- Was wäre schlimm daran, 20.000€ auf Kante zu haben, falls deine Tochter zum Beispiel eine super Idee für ein eigenes Business hat und Startkapital braucht?
Oder die Zentrale Frage: Was sollte dich abhalten Geld wofür auch immer anzusparen?
- Ich denke die Wahrscheinlichkeit liegt über 50 %:
- Das ist entscheidend, beide Eltern getrennt aber 3000 netto. Gute Frage.
- Unwahrscheinlich, Studentenquote nimmt zu, beide Eltern Akademiker. Ich muss zumindest damit rechnen.
- Bei eigenem Vermögen erlischt der Bafög-Anspruch
zu 3: Die Studentenquote nicht zu, der Anteil von Arbeitslosen Studierten aber auch, während es zB im Handwerk offene Stellen gibt. Handwerk hat zur Zeit goldenen Boden. Und nur weil die Eltern studiert haben, muss es der Nachwuchs noch lange nicht machen und auch nicht schaffen.
zu 4: Dann leg es doch auf deinen eigenen Namen an und zahl es später im Studium monatlich an deine Tochter aus. Dann ist dieser Vorwand schonmal von Tisch.
Zusammengefasst: Schaden wird es auf garkeinen Fall, die Wahrscheinlichkeit das es hilft ist gross
garkeine Rücklagen zu haben obwohl man die Möglichkeit dazu zu haben ist absolut fahrlässig. Wenn es danach geht brauchst du auch keine Art der Altersvorsorge. Dann wundere dich aber auch nicht.