Freundin trinkt jeden Tag Alkohol, wie beurteilt ihr ihr Trinkverhalten und was könnte man dagegen tun?
Meine Freundin trinkt jeden Tag Alkohol. Sie ist jetzt 21 und hat mit 14 mit dem Trinken angefangen. Sie erzählte dass sie damals nur mal zwischendurch Sekt oder Bier getrunken hat. Mittlerweile trinkt sie aber (fast) jeden Tag, soweit ich mitbekommen habe.
Sie hat schon ihren Schulabschluss versemmelt (wahrscheinlich wegen dem Alkohol). Sie war mit 18 noch an einer Abendschule um den Hauptschulabschluss überhaupt nachzuholen, da sie nach ihrer Vollzeitschulpflicht nur ein Abgangszeugnis bekam. Noch mit 18 hat sie dann sie Abendschule abgebrochen und ging daraufhin in einer Fabrik putzen (Zeitarbeitsfirma). Sie arbeitete dort nur Teilzeit, aber den Job hat sie nach wenigen Monaten verloren weil sie immer betrunken zur Arbeit kam und einmal hat meine Freundin eine Kollegin so sehr geschlagen das sie 1 Tag ins Krankenhaus musste. Dann wurde sie sofort gekündigt. Daraufhin folgten 2 Jahre Arbeitslosigkeit/Hartz4.
Jetzt ist sie 21 und verdient sich (stockt auf) neben Hartz4 noch etwa 300€ mit Kellnern in einer Kneipe dazu. Dort sitzt sie direkt an der Quelle und hat freien Zugang zu Schnaps und Bier, dementsprechend kommt sie immer Betrunken von der Arbeit zurück. Sie hat jetzt schon 2 Abmahnungen und steht kurz vor der Kündigung.
Pro Woche gibt sie ungefähr 40€ für Alkohol aus. Darunter zählen Wodka, Liköre, Bier, ....
Sie trinkt so 1 Kasten Bier, 1 Flasche Wodka, 3 Flaschen Wein und 2-3 Flaschen Sekt pro Woche. Was sie noch so trinkt weiß ich nicht.
Was könnte man denn da noch tun (sofern ihr Trinkverhalten schon nicht mehr normal ist?)
13 Antworten
Deine Freundin ist alkoholabhängig.
Es gibt verschiedene Anlaufstellen für Angehörige von Suchtkranken. Dort bekommst Du eine fundierte Beratung, wie Du Dich verhalten solltest, um nicht co-abhängig zu werden.
Ohne massiven Druck besteht kein Anlaß für Deine Freundin, mit dem Trinken aufzuhören.
Falls Du irgendwann Kinder haben willst, solltest Du Dir ernsthaft überlegen, ob das mit Deiner Freundin realisierbar ist.
Bereits geringste Mengen Alkohol wirken sich bei einer Schwangerschaft verheerend auf die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes aus. Und neun Monaten sind eine sehr lange Zeit.
Paß auf Dich auf. Deiner Freundin kannst Du gegen ihren Willen nicht helfen.
Giwalato
das ist schon etwas viel! Du kannst mit ihr reden und auf ihr Trinkverhalten hinweisen. Ich glaube aber sie zählt schon zu den Alkoholikern, da wird sie keine Einsicht zeigen. Vermutlich wird sie mit 50 ihre Gehirnzellen ertränkt haben und ein Pflegefall sein.
Wenn sie da überhaupt noch lebt.
So oft, wie der Alkohol ihr Leben bereits beeinträchtigt hat, ist das wohl ein sehr klarer Fall von Alkoholismus.
Für Entzug und Therapie muss der Betroffene allerdings selbst bereit sein. Das ist meist erst der Fall, wenn die Menschen an einem Tiefpunkt ankommen und selbst merken, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Irgendwie dazu überreden oder zwangseinweisen geht in der Regel nicht.
Du solltest allerdings darauf achten, dass du nicht selber unter ihrem Problem leidest. Stichwort Co-Abhängigkeit. Im Zweifel kann es auch für den Betroffenen besser sein, wenn man sich zurückzieht, die Person quasi "fallen lässt". Das führt unter Umständen eher zum Tiefpunkt, an dem die Einsicht kommt. In dem Moment kannst du dann natürlich wieder für sie da sein, ihr dabei helfen, einen Therapieplatz zu bekommen und - auf die Art, die die Therapeuten empfehlen - sie unterstützen.
Sehr gute Antwort, LG.
Solange deine Freundin ihr Trinkverhalten okay findet und nicht sieht, dass es Auswirkungen auf ihren Alltag hat, wird man nichts ändern können. Regelmäßiges Trinken weist zwar auf eine Sucht oder zumindest psychische Abhängigkeit hin, abstellen kann es aber nur der Betroffene. Tatsächlich sehen Betroffene erst spät ein, dass ihr Trinken sie nicht glücklich, ausgeglichen, zufrieden macht, manche müssen schon bis zum Hals in der Bredouille stecken, bevor sie etwas ändern wollen. Und davon ist deine Freundin wohl noch entfernt.
Das einzige, was du tun kannst, ist, sie öfter darauf ansprechen. Allerdings wirst du ihr damit auf die Nerven gehen und sie wird lieber dich meiden als den Alkohol.
Gerade im Bezug auf Suchterkrankungen kann nur der Betreffende selbst sagen, ob er meint, er hat damit ein Problem oder nicht.
Mir scheint, du mischst dich etwas zu sehr in die Angelegenheiten deiner Freundin.
Wenn du ihr wirklich helfen willst, dann ergoogelst du dir zunächst alles, was du unter dem Begriff "Co-Abhängige" finden kannst.
Dann fragst du sie , ob du ihr in irgend einer Weise mit Gesprächen oder anderen Hilfsangeboten zur Seite stehen kannst - suche ihr Tests zum Bewerten des Alkoholkonsums aus dem Internet, zeige ihr auf, dass es kontraproduktiv für die Gesundheit ist, soviel Alkohol zu konsumieren.
Lehnt sie ab - lass sie in Ruhe.