Freiberufliche Altenpflegerin werden?

1 Antwort

Als erstes rate ich dir:
Sammle nach dem Examen ersteinmal für mind. 3-5 Jahre Berufserfahrung im Pflegeberuf.

Und dann kannst du evtl. an eine Selbstständigkeit denken.

Mehr dazu im weiteren text.

Als examinierte Altenpflegefachkraft kannst du dich in vielen Bereichen spezialisieren. Du könntest z. B. Wundmanagerin werden, Mentorin oder Praxisanleitung.

Du könntest auch die Weiterbildungen zur WBL, Bereichs/Stationsleitung, PDL und Heimleitung machen. Und es gibt noch etl. weiter Möglichkeiten beruflich weiter zu kommen.

Als zweites rate ich dir davon ab in einer Leifirma zuarbeiten.

Was wird dich erwarten als Freiberufler?:

Dann kannst du nicht mit den Kassen abrechen.

Deine Kunden müssen dich privat bezahlen.

Um davon Leben zu können brauchst du unter 25€/h bis 30€/h die Stunde ers gar nicht an zu fangen.

Warum?

Von diesem Brutto/h Lohn musst du deine Sozialabgaben, deine Rente, deine Steuern selbst bezahlen.

Es gehen auch alle Betriebskosten davon ab.

Du benötigst neben deiner KV auch noch eine Krankenhaustagegeld und
eine Krankengeldversicherung. Das ist in meinen Augen ein muss für jeden
Selbstständigen.

Weiter benötigst du eine Betriebshaftpflciht und eine Betriebsrechtschutzversicherung, das ist ebenfalls ein muss.

Du musst die Kosten für dein Fahrzeug tragen.

Du benötigst PC und entsprechende Programme.

Du musst Beiträge zur Berufsgenossenschaft BGW bezahlen.

Dann musst du Rücklagen bilden wenn du in Urlaub willst oder falls du krank werden würdest.

Und wer versorgt bei Krankheit oder Urlaub  deine Kunden?

Wie sieht es an den Wochenenden aus, was machst du Nachts?

Wer versorgt die KUnden dann? Willst du 7/24 aktiv sein? das geht nicht.

Alleine schaffst du das nicht.

Jetzt denke einmal logisch:

Wie viele Kunden benötigst du um auf mtl. mind. 3500€ Brutto zu kommen?

Das ist das minimum, denn es gehen, wie oben beschrieben gut und gerne 50 % an Abgaben, Steuern und Kosten ab, du hättest dann noch ca. 1750€ Netto im Monat.
Wenn du überhaupt solch einen Umsatz machen würdest.

Denn die Kunden werden dich, wenn überhaupt nur Stundenweise buchen.

Und warum solltest du von einem Pflege u.
Hilfebedürftigen gebucht werden, wenn er einen Pflegegrad hat und die
Leistungen von zugelassenen ambul. Pflegediensten mit der Pflegekasse
abgerechnet werden können.?

Wass du machen kannst, du könntest bei den Kranken und Pflegekassen eine Zulassung zr sogenannten Einzelpflegefachkraft nach § 77 SGB XI beantragen.

http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbxi/77.html

Dann hast du aber immer noch die Probleme wie oben beschrieben.

Und hinzu kommt, dass du als zugelassene Einzelpflegfachkraft, die gleichen/selben Auflagen wie ambulante Pflegedienste erfüllen musst.

Dann kannst du, wenn du die PDL Ausbildung hast auch gleich einen ambul. Pflegedient eröffnen.

Das was du vorhast in Ehren, jedoch ist es als Einzelkämpfer kaum realisierbar.

Warum?

Soviele Kunden kannst du gar nicht alleine versorgen.

Nun zu den organisatorischen Angelegenheiten

Gewerbeanmelden, Betriebsnummer beantragen BG anmelden, Finazamt melden, extra Firmenkonto eröffnen, Firmenfahrzeug anschaffen.

Entsprechende PC Programme besorgen um mit den Kassen über Datenträger abrechnen zu können.( dazu unten eine Erläuterung)  Qualitätsmangemet erstellen, Expertenstanddarts für deinen Betrieb ausarbeiten, Dokumentationen anlegen, und vieles mehr

Steuerberater suchen und zwingend einen Kurs für Existenzgründer
besuchen.

Du kannst dich natürlich auch an Pflegeeinrichtungen vermieten.

Das wäre die Beste Lösung.

Aber aufpassen, dass du nicht nur einen Auftraggeber hast: Sonst ist das Scheinselbstständigkeit.

Auch hier gilt das oben gesagte.

Wenn du glück hast wirst du von Pflegeeinrichtungen gebucht.

Das wäre das  Beste.

Auch ich fng so mit meiner Selbstständigkeit an.

Habe mich an Pflegeeinrichtungen vermietet.

Hatte viele Auftrage.

Aber das ist auch schon einige Jahrzente her.

Dann kamen immer mehr anfragen, auch von privatleuten, die Hilfe
wollten. Da ich nicht mit den Kassen abrechnen konnte, hielten sich
diese Kunden in Grenzen.

Dann keimte in mir, als GuK und PDL, der Gedanke einen ambul. PD zu eröffnen.

Das war eine §§§ reiterei und viel stress bis es dann mit den Zulassungen für SGB XI und SGB V soweit war.

Büro, Personnal waren vor zuhalten, und etl.weitere Formalitäten , Bürokratie und Zertifikate waren erforderlich.

Ein PC Programm zur Abrechnung mit DTA für die Kassen wurde benötigt. das kostet locker um die 10.000€.

Weitere Programme zur Personal und Kundenplanung, Tourenplanung,
Dokoumentation, Abrechnung, Leistungsnachweiserstellung und Co, für
nochmals mehrere 10.000€ wurden fällig.

Es mussten Dienstwagen angeschaft werden und und und..

Nach wenigen Wochen war der Bann gebrochen und ich entwickelte meinen ambul.PD zum 2. Größten Pflegedienst in unserer Stadt.

Das hat mich aber viel Fleiß, schweiß  und Arbeit gekostet.

Ohne meine 14 MItarbeiter wäre das nicht möglich gewesen.

Überlege es dir sehr gut ob du wirklich als Selbstständiger arbeiten willst.