Erste Wohnung - welche Kosten kommen auf mich zu, schaff ich das?

7 Antworten

In der Regel misst Du bei Abschluss des Mietvertrages 2 , selten 3 Monats-Kaltmieten an Kaution beim Vermieter hinterlegen.

Zu der monatlichen Kaltmiete kommen dann in der Regel noch ca. 100 Euro ( + / - grob 50 % ) und Heizkosten von ca. 50 - 100 Euro bei einer Wohnung von ca. 40 - 45 m2 in einem halbwegs gedämmten Haus mit halbwegs moderner Heizanlage zusammen.

Das sind jetzt nur ganz grobe Schätzungen, aber wenn Du derzeit etwa 700 Euro netto pro Monat hast, sollte die Warmmiete ( KM + NK + HZG ) insgesamt nicht mehr als 50 % Deines durchschnittlichen Nettoeinkommens ausmachen.

wroar 
Fragesteller
 29.12.2017, 13:56

Die Kaution könnte ich ja problemlos von meinem Ersparten bezahlen. Und die Rechnung klingt plausibel - vielen Dank!

Parhalia2  29.12.2017, 14:05
@wroar

Diese Rechnung beziehe ich hier vor allem auf Deine derzeit geringen Einkünfte. Wenn Du bei anmietung einer kleinen Wohnung 720 Euro Netto + 190 Euro Kindergeld hättest, würde ich insgesamt warm nicht über ca. 300 bis 350 Euro für die Wohnung gehen.

ich befinde mich in einer Ausbildung (1. Jahr, Probezeit bestanden bei einer Stadt im Rathaus), ich erhalte um die 910€ Brutto monatlich, sprich ca. 720€ Netto.

Wenn Du über 18 bist kannst Du einen Abzweigungsantrag für das Kindergeld stellen.

Somit über 900 € zur Verfügung.

Wie hoch sollte die Warm Miete maximal ausfallen, damit alles klappt?

300 - 350 € maximal.

Neben der Ausbildung habe ich auch schon die erste Schritte ins Nebengewerbe eingeleitet (bis maximal 450€).

Das erst mal außen vor lassen, weil Du nicht weißt wie regelmäßig und in welcher Höhe; sehe es als zusätzliches finanzielles Polster.

Es kommt entscheidend darauf an was die Wophnung kosten würde - die anderen Kosten sind eigentlich überall gleich - aber das Eohnen in der Stadt ist teuer .. Du musst Dich (und ich glaube das kannst Du auch) erstmal mit einem kleinen Zimmer ( Apartment zufrieden geben ..

Möbel kann man auch erstmal gebraucht kaufen .. vielleicht hast du auch noch Verwandte / Bekannte die etwas abzugeben (zu verschenken) haben - Kühlschrank, Küchenausstatung (Gläser, Teller, Bestekc etc.), kleines Sofa usw. - einfach mal rumfragen

Als ich von Zuhause ausgezogen bin, hatte ich in etwa das gleiche zur Verfügung (ca. 700 Nettogehalt + die Kinderbeihilfe) und es hat geklappt. Möglich ist es also.

Ich würde für Essen, Toilettartikel und Co im Monat ca 200 € rechnen. Damit kommt man, wenn man halbwegs wirtschaftet ganz gut über die Runden (bei mir waren es ca 100-150€ für Essen und dann waren der Rest natürlich noch Ausgaben für Klopapier, Zahnpasta, Shampoo, Putzmittel usw) Das geht also gut. Vielleicht noch etwas Geld für Notfälle oder ne Fahrkarte auf die Seite legen (50 - 100€ vll?), dann sollten deine monatlichen Ausgaben gut gedeckt sein. Den Rest hast du dann für Miete zur Verfügung. Und eventuell noch mal 30-50€ für Handy, Internet und Strom rechnen.

Ne Einzimmerwohnung/Garconniere bekommt man pro Monat je nach Stadt zwischen 350 und 500 € Warmmiete – das müsstest du laut meiner Rechnung zur Verfügung haben. Ich würde dir aber für den Anfang raten, dir ein WG-Zimmer zu suchen, da das billiger ist, und du so deine monatlichen Ausgaben eine Zeit lang mitschreiben kannst, bevor du dir alleine eine Wohnung suchst. Ich habe mir in der Zeit, trotz eigener Wohnung und kompletten Selbsterhalt sogar monatlich etwas Geld auf die Seite legen können :)

Was die Anfangskosten angeht: Du brauchst mindestens die dreifache Monatsmiete, die als Kaution hinterlegt werden muss – die bekommst du aber beim Auszug wieder zurück! Also hier fallen dir schon mal gute 1500 € weg (wenn ich die Miete jetzt hoch ansetze).

Das Bett samt Matratze und Co dürfte das teuerste sein – vll kannst du hier auf Studentenbörsen oder Facebookgruppen schauen, ob du was günstigeres bekommst – hier würde ich mindestens 200-300€ berechnen. Nen Kasten für deine Klamotten und sonstigen Unrat wirst du natürlich auch brauchen (da gibts bei Ikea oder so sicher was um 70-100€). Deinen Esstisch kannst du auch als Schreibtisch verwenden – da sollte man bei Ikea für 50-70€ recht leicht ein billiges Ensemble bekommen. Geschirr, Handtücher, Staubsauger und Kochtöpfe nicht vergessen! (auch hier vll schauen, dass du was gebrauchtes bekommst oder vll deine Verwandschaft fragen, ob sie was über haben?).

Vielleicht findest du ein Wohnhaus, dass ne gemeinschaftliche Waschküche hat, dann kannst du dir die Ausgaben für die Waschmaschine (ist mit ca 200 € recht teuer) sparen. Die meisten Wohnungen haben ja zumindest ne Küche mit den nötigsten Geräten (Kühlscharnk & Herd) drinnen.

Es sollte sich also mit deinem Ersparten und deinem Verdienst durchaus ausgehen – vor allem, wenn du wie du beschreibst sehr genügsam bist.

Und nicht jeder Vermieter – vor allem private oft nicht – verlangen eine Bürgschaft der Eltern, wenn du zum Beispiel über Lohnzettel ne feste Anstellung nachweisen kannst.

Achja, eine Sache könnte noch auf dich Zukommen: Vertragserrichtungsgebühren und Meldegebühren beim Amt. Vertragserrichtungsgebühren für den Mietvertrag müssen aber nicht zwangsläufig sein (hängt sehr vom Vermieter ab). Diese Gebühren weiß ich allerdings nicht, da die bei mir zum Glück nicht angefallen sind.

Hoffe, das hilft dir irgendwie weiter.

wroar 
Fragesteller
 29.12.2017, 14:32

Dankeschön für deinen Beitrag :) - hilft mir weiter!

ich will dir nicht die Hoffnung nehmen.. aber mit deinem Gehalt wird das nichts... gar nie nicht

wroar 
Fragesteller
 29.12.2017, 13:46

Okay, schade - danke dir.

Parhalia2  29.12.2017, 14:02

Warum sollte das nichts werden mit 720 Euro Netto und 190 Euro Kindergeld, wenn er / sie von daheim auszieht ? Das wären insgesamt 910 Euro netto und somit deutlich mehr als ein alleinstehender Empfänger von Grundsicherung / ALG II monatlich insgesamt zur Verfügung hätte.

Zitrus18  29.12.2017, 14:05
@Parhalia2

weil DAS ----> Ich verpflege mich aktuell selbst (täglich 1,30€ Fertigericht und 1x Müslipackung für die ganze Woche + Milch (3€) , bin eh hier um 2-3 Stunden zu schlafen, dann stehe ich wieder auf, um zur Arbeit zufahren (langer Fahrweg)......KEIN Leben ist.. wenn man so Leben muss, um sich die Miete leisten zu können...Prost Mahlzeit

DieKatzeMitHut  29.12.2017, 14:09
@Zitrus18

Das ist vor allem der jetzige Zustand - schlechter wird es in einer eigenen Wohnung auch nicht.

Er wäre auch nicht der erste Azubi oder Student, der sich mal zeitweise nicht von hochpreisigem Fleisch beim Metzger und frisch gekochten 3-Gänge-Menüs ernährt, sondern eben von Nudeln und Pizza ;)