(Ehemaliger) Kassierer eines Vereins rückt Kasse nicht raus - was tun ohne großem Finanzaufwand?

8 Antworten

Vorab wird sich die Frage stellen um wie viel Geld es sich in der Kasse vermutlich handeln kann um dann angemessen reagieren zu können. Grundsätzlich aber steht der Tatbestand der Unterschlagung im Raum, welche durchaus auch einen Staatsanwalt interessieren könnte, womit der Verein keine finanziellen Belastungen aus dem Verfahren hätte.

Ich verstehe allerdings das man in einem Verein den Ball flach halten möchte und keinen zu großen Wirbel veranstalten will, ohne aber das zu tun wird man wenig Möglichkeiten haben ihn zu zwingen der Aufforderung endlich nachzukommen. Ein Teufelskreis also. Ihr müsst entscheiden ob die dann verlorenen Mittel zu verkraften sind, ein Ausschluss vom Verein wird ohnedies eine weiter Folge sein.

Es geht hier um wahrscheinlich 400 - 500 €.

@derhandkuss

Nun, dann würde ich ihn nun schriftlich auffordern unverzüglich die Kasse zu übergeben, natürlich per Einschreiben und ihm darin nach Verstreichen der zu benennenden First eine Beschlussfassung der Vorstandschaft ankündigen die zum Antrag eine Strafanzeige wegen Unterschlagung gegen ihn zum Ziel hat.

Nun muss er reagieren.

Auch in einem kleinen Verein müssen die üblichen Abläufe eingehalten werden. Es muß eine Kassenprüfung statt finden. In der Mitgliederversammlung die Entlastung (Entlassung) des alten Kassierers und Neuwahl eines neuen Kassierers an den die Kasse übergeben wird. Das müßte doch auch so in der Satzung stehen.

Das beantwortet leider meine Frage nicht. Die Frage ist ganz einfach - was tun, wenn der ehemalige Kassierer nicht reagiert und seine Unterlagen (Kasse) raus rückt? Solche Fälle sind in der Satzung nicht geregelt ....

Will man das Geld für einen Anwalt und (zunächst) für eine Klage sparen, kann man fordern, Fristen setzen und dann einen Mahnbescheid verschicken für ein paar Dutzend Euro (die am Ende der Schuldige bezahlen muss):

Eintreiben von Forderungen.

Daraus im Wesentlichen: "Vor jeder gerichtlichen Streitigkeit sollte der Gläubiger versuchen, aussergerichtlich an sein Recht zu kommen. Das spart Kosten, Nerven und rettet ggf. das persönliche Verhältnis zum Schuldner. Die Entscheidung, wann man sich nicht mehr vom Schuldner \"auf der Nase herumtanzen lässt\", kann nur jeder Gläubiger selbst treffen. Wichtig ist aber, bei Forderungen den Schuldner aussergerichtlich und schriftlich (am Besten per Einschreiben/Rückschein) zur Zahlung aufzufordern und dafür einen Termin (Datum plus zwei Wochen) zu setzen. Dies ist die außergerichtliche Zahlungsaufforderung bzw. Mahnung, da nur fällige Zahlungen überhaupt eingetrieben werden können. Daneben ist eine außergeriche Zahlungsaufforderung notwendig, damit der Schuldner sich im Rahmen eines nachfolgenden Mahnverfahrens oder Prozesses nicht auf ein \"sofortiges Anerkenntnis\" der Forderung berufen kann, wodurch die Kosten des Gerichtsverfahrens am Gläubiger \"hängenbleiben\" könnten."

Gruß aus Berlin, Gerd

Schriftliche Aufforderung (Einschreiben mit Rückschein) die Kasse und sämtliche Unterlagen

bis zum

  1. Jul 2014

an den neuen Kassenwart, Herrn ... Anschrift..

herauszugeben und die Richtigkeit und Vollständigkeit des Kassenbestandes schriftlich zu bestätigen.

Schlußklausel:

"Nach fruchtlosem Fristablauf wird der Vorgang zuständigkeitshalber an die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht (Stadt..) weitergeleitet."

Wennn jemand aus einer Notlage (Personalengpass) heraus sich bereit erklärt, so einen Job zu übernehmen, dann besteht die Gefahr, dass er fachlich und zeitlich dazu nicht ausreichend in der Lage ist. Und dass er seine Arbeit mehr oder weniger nebenbei macht und dies möglicherweise nur unzulänglich.

Vermutlich hat er seine Unterlagen momentan alles Andere als in Ordnung. Das muss nicht mal heißen, dass er Unregelmäßigkeiten begangen hat, aber im schlimmsten Fall könnte auch dies dahinter stecken.

Habt ihr denn mal versucht, ihm eine Hilfestellung zu geben indem ihr ihm anbietet, die Unterlagen gemeinsam aufzuarbeiten und jemanden hinzu zu ziehen, der sich damit auskennt? Wenn beide Seiten damit einverstanden wären, wäre auch beiden Seiten gedient. Der ehemalige Kassierer hätte seinen Job vom Hals und der Verein könnte seine Arbeit ordentlich fürtführen.