Darf mein Arbeitgeber die Software auf dem Arbeitslaptop überwachen?

7 Antworten

Der Arbeitgeber darf selbstverständlich sagen, welche Software auf einem Rechner, der seinem Unternehmen gehört, erlaubt ist und welche nicht.

Jedoch muss er Überwachung ankündigen. Dies gilt sowohl für eine Kamera-Überwachung der Arbeitsräume als auch eine Überwachung der Computer-Aktivitäten, Emails etc.

FrageFuchs77 
Fragesteller
 19.05.2022, 10:23

Wäre eine Ankündigung auch eine Policy, die schlichtweg besagt "Wir düfen das 'anlassbezogen' "?
Meines Erachtens nach gab es keinen Anlass, und auch keinerlei Vorwarnung o.ä. Mir wurde nur gesagt, man habe SoftwareXYZ auf meinem Gerät gefunden, und ich solle die ASAP wieder deinstallieren.

Traveller5712  19.05.2022, 10:26
@FrageFuchs77

Soweit ich weiss gilt auch das - leider. Aber Details müsste ein Jurist oder ein Betriebsrat klären.

Ich hatte in diesem Jahr ein Vertragsangebot auf dem Tisch liegen, in welchem explizit die Privatnutzung aller Geräte verboten und die Überwachung "fallweise" vertraglich vereinbart werden sollte.

Ich habe ganz konkret dann Abstand genommen,. bei diesem Unternehmen zu arbeiten.

FrageFuchs77 
Fragesteller
 19.05.2022, 10:27
@Traveller5712

Verstehe, danke. Habe aus anderen Gründen schon vor, bald Abstand von dem Unternehmen zu nehmen, das verstärkt dieses Verlangen.

Traveller5712  19.05.2022, 10:30
@FrageFuchs77

Unbedingt. Ein Unternehmen, welches seine Mitarbeiter einschränkt, vertraut diesen Mitarbeitern grundsätzlich nicht. Und wenn man kein Vertrauen bekommt, dann vergiftet das eben die Arbeitsatmosphäre - und das nicht zu knapp. Da möchte ich dann ganz sicher auch nicht arbeiten.

Wenn Du einen Job als Projektleiter suchst ... wir brauchen dringend Mitarbeiter, bundesweit ;-)

FrageFuchs77 
Fragesteller
 19.05.2022, 10:40
@Traveller5712

Leider nicht meine Sparte, aber danke für das Angebot :D

Würd gern wissen, ob Spyware die sowas abfragt und läuft auf dem Gerät überhaupt legal ist.

Das ist keine Spyware - das ist integraler Bestandteil der Administration von PCs.Gute Admis sorgen dafür, dass Du so oder so keine Software von Dir aus installieren kannst. Dafür ist die Rechteverwaltung schließlich da.

Der Rechner gehört nicht Dir - er ist Eigentum Deines Arbeitgebers - und damit bestimmt er auch, was darauf installiert wird.

Ja, die Firma darf überwachen welche Software installiert ist. Das macht man in seriösen Unternehmen auch, weil nicht-lizenzierte Software etc. unerwünscht sind.

Aber die Firma darf dich NICHT überwachen

Ein Arbeitgeber muss das sogar überwachen. Stell Dir vor, Du installierst eine Software, über die ein Hacker Zugriff zum Firmensystem bekommt und dann z.B. Kundendaten abfragt und Kunden schädigt. Oder Du installierst eine Software, die für geschäftlichen Betrieb eine kostenpflichtige Lizenz erfordert.

In so einem Fall ist Dein Arbeitgeber haftbar. Wenn er nicht nachweisen kann, dass er Maßnahmen ergriffen hat, um Missbrauch, Angriffe oder Lizenzverletzungen zu verhindern, kann das sehr teuer werden.

Eine permanente und allumfassende PC-Überwachung am Arbeitsplatz auf Grundlage eines Generalverdachts ist nicht zulässig. Nur wenn ein hinreichend konkreter Verdacht auf eine missbräuchliche Nutzung des Arbeitscomputers besteht, darf der Arbeitgeber eine Mitarbeiterüberwachung am PC durchführen.

PC-Überwachung am Arbeitsplatz: Was darf der Arbeitgeber?

Kurz & knapp: Mitarbeiterüberwachung

Ist die Mitarbeiterüberwachung grundsätzlich erlaubt?

Mitarbeiter dürfen nur auf Basis der gesetzlichen Vorgaben wie z. B. dem Bundesdatenschutzgesetz überwacht werden. Häufig ist das Ganze nur erlaubt, wenn die betroffenen Mitarbeiter im Vorfeld ihre Zustimmung dazu gegeben haben.

Welchen Zweck verfolgt die Mitarbeiterüberwachung?

Aus welchen Gründen Arbeitgeber unter anderem beschließen, ihre Mitarbeiter zu überwachen, lesen Sie hier. Einer der häufigsten Gründe ist wohl die Überprüfung der Arbeitszeit.

Was kommt auf Arbeitgeber zu, die sich nicht an die Vorschriften zur Mitarbeiterüberwachung halten?

Halten sich Arbeitgeber nicht an die Bestimmungen des Gesetzgebers, müssen Sie schlimmstenfalls mit Freiheitsstrafen rechnen.

Ist Mitarbeiterüberwachung erlaubt? - Arbeitsrecht 2022