Darf ein Arzt ohne Wissen des Patienten einen Drogentest machen und die Ergebnisse den Eltern sagen?

10 Antworten

> Generell würde ich erst einmal gerne wissen ob es erlaubt ist den Urin von jemandem einer Probe zu unterziehen ohne dessen Wissen

Ich glaube schon, zumindest wüsste ich kein Gesetz, das es verbietet, herrenlosen Urin an sich zu nehmen bzw. aufzufangen, bevor er die Kanalisation erreicht. Genausowenig ist es verboten, chemische Analysen durchzuführen.

Als Ergebnis der Untersuchung entstehen allerdings Daten, und wenn diese mit einer konkreten Person verknüpft werden, greift möglicherweise die Datenschutzgesetzgebung - aber eindeutig klar wäre das nur, wenn Deine Mutter sich die Ergebnisse einer von Dir in Auftrag gegebenen Analyse verschafft und nicht, wenn sie sich eine Urinprobe verschafft und davon eine Analyse in Auftrag gibt.

> und es dann noch den Eltern mitzuteilen.

Wenn jemand Deinen Urin in Deinem Auftrag untersucht, darf er das Ergebnis nicht Deinen Eltern mitteilen. Aber wenn Deine Eltern eine Analyse in Auftrag geben, sehe ich da keinen Hinderungsgrund.

Nein, sobald du 18 bist darf kein Arzt, keine Schule, und keine öffentliche Einrichtung im Allgemeinen deine Daten ohne deine Zustimmung an eine andere Person weitergeben. Egal ob Eltern oder nicht, niemand hat das Recht dazu.

Spätestens mit deiner Volljährigkeit darf eigentlich niemand unbefugt (z.B. die Polizei wäre befugt) Proben deiner Körperflüssigkeiten nehmen... 

Auch die Polizei darf keine Körperflüssigkeiten entnehmen. Denen fehlt das Sach- und Fachwissen. Ein Richter könnte es anordnen und einen Arzt darum bitten.

@stubenkuecken

Okay, sorry. Sie dürfen nur einen Atemtest machen (zumindest bei mir in Österreich, wenn man sich nicht weigert). Aber bei konkreten Verdacht auf eine Straftat dürfen sie dich festnehmen und eine Anfrage auf Erlaubnis und Durchführung stellen, wenn ich mich nicht irre. 

Das Problem ist, so wie ich das sehe, das ich nicht beweisen kann, dass es mein Urin war und nicht ihrer.

...Genau das ist der Knackpunkt und somit hast du die A_schkarte!!

Ansonsten gilt natürlich "nein, darf der Arzt nicht" - zumindest nicht wissentlich. Es stellt sich aber durchaus die Frage, wie deine Eltern an deinen Urin gekommen sine sollen. Und wenn dies nicht unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zur Abgabe bei einem anderen Arzt geschehen ist - was ja Betrug vermuten läßt- stellt sich die Frage, was du falsch gemacht hast?!

...und woher bist du dir so sicher, dass es deine Probe war??

Das Problem ist, so wie ich das sehe, das ich nicht beweisen kann, dass es mein Urin war und nicht ihrer.

...Genau das ist der Knackpunkt und somit hast du die A_schkarte!!"

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Bis zur Nachweis der Schuld gilt die Unschuldsvermutung. Niemand kann einer Urinprobe ansehen, von wem sie ist, es sei denn derjenige hat unter Aufsicht Urin gelassen. Also muss die Mutter beweisen, dass der Urin vom Sohn stammt, nicht umgekehrt.

@lamarle

> Also muss die Mutter beweisen, dass der Urin vom Sohn stammt,

Wozu denn? Sie weiss es, das reicht ihr auch ohne Beweis.

@lamarle

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Mutter einen rechtsgültigen Beweis ihrer Vermutung haben wollte, sondern allenfalls ihrem persönlichen Verdacht nachgehen wollte.

Gesetzt dem Fall, die Mutter wollte tatsächlich einen rechtsgültigen Beweis haben, dann hat sie ja nun eine inoffizielle Bestätigung und -je nachdem, um welche Drogen bzw. Abbauprodukte es sich handeln würde- könnte sie nun offiziell Anzeige gegen ihren eigenen Sohn erstatten (wenn das so cool ist?!). Vorausgesetzt ihr Sohn fährt Auto oder begeht eine andere Tat, die zu einer Anzeige berechtigt. Und dann - mit dem Verwes "testet doch gleich mal auf Drogen" hätte sie, was sie wollte. Rein theoretisch...

@charis0110

Leider gibt der FS nicht an, wie die Mutter zu der Urinprobe kam. Entweder er hat ihn freiwillig abgegeben - das wüsste er ja dann aber - oder die Eltern müssten den Urin aufgefangen haben, wenn er auf Toilette war - das hätte er vermutlich auch mitgekriegt, wenn er von den Drogen nicht total "zu" war - oder sie hätten ihm klammheimlich einen Urinkatheter gelegt. Das hätte er aber auch gemerkt, es ist nämlich nicht grade eine angenehme Prozedur. Oder der FS liegt im Koma und hat es deswegen nicht bemerkt, aber dann würde er hier auch keine Fragen stellen. Da dies alles sehr mysteriös ist, halte ich die ganze Frage für ein FAke.

@lamarle

Ja, das wundert mich zwar auch ein Wenig, aber möglich halte ich es, dass der Fragende wegen einer anderen Sache den Hausarzt aufgesucht haben, die Elterndas mitbekommen haben und dem Hausarzt mitgeteilt haben "laß ihn mal unter einem anderen Vorwand eine Urinprobe abgeben", was dieser in seinem jugendlichen Leichtsinn auch getan hat.

Damit es aber keine rechtlichen Konsequenzen für Arzt und Eltern haben kann, wurde die Probe dann auf die Mutter umdeklariert. Wäre denkbar, oder?!

Wie ist denn deine Mutter an eine Urinprobe von dir gekommen ohne dass du es merkst ? Das geht doch garnicht. Oder spülst du nie wenn du auf Toilette warst ?