Burn Out (Erschöpfung) - HARTZ 4

9 Antworten

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Burn-Out ist eine Krankheit; ob man es so nennt oder Erschöpfung oder Fatigue Syndrom ist herzlich egal. Wann eine Belastung zur Überlastung wird, ist individuell und es gibt nichts, wofür man sich da schämen müsste! Das (verschärfende) Problem ist, dass unsere Leistungsgesellschaft es nicht gerne sieht, wenn man seinen "Verpflichtungen und Aufgaben" nicht mehr nachkommt - egal aus welchem Grund. Traurigerweise ist es gesellschaftlich gesehen total okay sich (nach getaner Arbeit oder am Saisonende) still und leise selbst das Leben zu nehmen, nur zu sagen "Ich kann nicht mehr" löst Häme und Abwertung aus. Das wird noch ein paar Jahre dauern, bis sich da etwas tut - also nicht gegen Windmühlen kämpfen. Lass sie reden.

Was Du jetzt tun solltest:

  1. Dich vom Hausarzt krank schreiben lassen. Du kannst, wenn nötig, bis zu 75 Wochen krank geschrieben sein (= knapp 1,5 Jahre). Es geht nicht darum, das auszunutzen - es geht darum, dass Du genügend Zeit hast, wieder auf die Beine zu kommen und schlimmeres zu verhindern.

  2. Dir eine/n TherapeutIn für Verhaltenstherapie suchen - Burn-Out geht nicht von alleine wieder weg; unbehandelt führt er in den meisten Fällen in eine Depression. Medikamente wirst Du sicher nicht brauchen - wenn Du Dir früh genug richtige Hilfe holst. Dass Dir das Dein Hausarzt nicht empfohlen hat, ist wenig kompetent. Da hat er zu wenig Ahnung.

  3. Das Jobcenter informieren. Schriftlich reicht. Entgegen ihrem schlechten Ruf wissen die Mitarbeiter dort idR ganz genau, dass Burn-Out eine echte Krankheit ist. Und wenn nicht, auch egal - Du wirst ein ärztliches Attest haben. Und nach den ersten sechs Wochen der Krankschreibung bekommst Du für die restliche Zeit Dein Geld von der Krankenkasse (Krankengeld) und schickst dem Jobcenter nur alle 4 Wochen die neue Krankmeldung; Du musst da also überhaupt nicht mehr hin, bis Du wieder fit bist. Also mach Dir keine Sorgen - die sind ein Teil des Problems.

wenn du krank geschrieben bist kann die Arge dir bis zu 6 Wochen reine nichts und alles was da kommt its reine Schikane. Vielleicht kannst du deinen Mann da mal hinschicken der sich den oder die Sachbearbeiter dort mal vornimmt? Und keinen Sachbearbeiter übrigens geht an was du für eine Erkrankung hast, auch wenn sie meinen das wissen zu müssen.

Mir fällt noch die Teamleitung der Sachbearbeiterin ein an die ihr euch wenden könntet als Beschwerdeanlaufstelle, wenn solche Gemeinheiten nicht aufhören.

An deiner Stelle würde ich mal ne Kur einreichen und zwar auf psychosomatischer Art die ungefähr 6 Wochen dauert. Lass dich da von der ARGE nicht in Grund und Boden schaufel das machen die gerne um andere klein zu halten. Dabei sitzen dort aoft Naseweise die noch das Grüne hinter den Ohren haben und meinen sie seien ganz wichtig da auf der unteren Etage.

fackel76 
Fragesteller
 16.11.2011, 09:41

Es gibt keinen Mann. Ich bin Single und muss da alleine durch.

Ich warte auf eine Kur! Aber die Liste ist lang und zudem muss ich leider erst einmal zum Therapeuten und das kann noch lange dauern. Bei manchen wo ich Angerufen hatte, sprachen die von Wartezeiten von bis zu 6 Monate für ein Gesprächstermin.

Das vermute ich des öfteren, das meine Sachbearbeiteren Grün hinter den Ohren ist. Fühle mich Unverstanden von der.

Danke für die Antwort!

  1. Minijob und parallel Krankschreibung nur für Jobcenter-Besuche sind nicht drin; der SB wird zwar ein entsprechendes Attest zunächst akzeptieren müssen, da er nicht die medizinische Kompetenz hat, es zu ignorieren, aber in obiger Konstellation wirst du schneller beim Amtsarzt/-psychologen sein, als du hui sagen kannst.

  2. Eine einfache AU entbindet dich nach BSG-Rechtsprechung grundsätzlich nicht mehr von der Terminwahrnehmung; d.h. dieses muss extra attestiert werden, was über kurz oder lang auch zum Amtsartz führen wird.

  3. Deine unausgegorene Vermeidensstrategie bringt dich persönlich keinen Schritt weiter; ohne professionelle Hilfe - und die wird dir ein normaler Hausarzt kaum geben können - und nur durch "Selbsttherapie"-Versuche wird sich dein Krankheitsbild allenfalls zufällig ändern.

guten abend, habe endlich den mut selbst auf diese seite zu gehen und dabei deinen beitrag gelesen.geht es dir immer noch schlecht.leider kenne auch ich den ständigen druck durch alg2 seit 1 jahr und versuche den minijob zu halten. natürlich hat dein arzt recht wenn er sagt du sollst dich nicht so unter druck setzen, je mehr du versuchst pefekt zu sein und anderen zu beweisen ich kann alles allein, umso mehr mutest du deinem körper zu. jeder hat andere grenzen daher sollten andere keine guten ratschläge ,wie z.b.reiß dich zusammen, geben.Es gibt viele die sich nicht vorstellen können wie schlimm es ist wenn man 30 jahre gearbeitet hat und dann durch schwere depressionen nicht mehr arbeiten kann und nach 12 monaten in hartz 4 fällt. von da an denke die meisten nur noch, man wäre ein sozialschmarotzer.keiner fragt mal nach. ich habe dass am eigenen körper erfahren. bis ich innerhalb von 3 jahren so krank wurde das ich in frührente mit 51 jahren gehen musste. der druck vom jobcenter bleibt aber da ich für 3std.täglich vermittelbar bin. nun kommen dadurch auch häufiger panikattacken doch ich gebe nicht auf. wie alt bist du? was hast du beruflich gemacht und hast du hilfe von arzt und familie? bleib auf keinen fall allein mit deinem burn out.gute besserung

  1. Wie bekommt man von "Balkonien" und von der Couch aus, ohne Arbeit, einen "Burn out"?!

  2. Wie "schafft" man 120%, wenn nur 100% möglich sind?!

  3. Wie kann man einen Minijob gern ausführen, wenn man "Burn out" hat?!

Bei solch einem Syndrom hat man auf gar nix mehr Lust! Ich weiß seit einem halben Jahr wovon ich rede, da erst meine Mutter komplett ausgefallen ist und seit Ende Juli in einer Psycho-Klinik ist und vor 2 Monaten mein Weibchen das gleiche erwischt hat!

Du scheinst mir einfach nur keinen bock auf richtige Arbeit zu haben und suchst jetzt gute Argumente für die ARGE.

Du wirst hier fast keine ernstgemeinten Ratschläge, mit einem Zusammenhang Hartz IV-Burn out, finden.

fackel76 
Fragesteller
 16.11.2011, 09:54

Die Erschöpfung hat sich im Job schon Bemerkbar gemacht. Dann wurde ich Arbeitslos und ab da merkte ich wie Ausgebrannt ich bin.

Auch DU bist am Urteilen, ohne zu Wissen wovon hier die Rede ist.

120% sind im Übertragenen Sinne gemeint, also immer Vollgas!

Aber toll das DU mich verstehst, wusste noch gar nicht das mir eine völlig fremde Person, neuerdings mein Leben beurteilen kann! Sehr Witzig!

Stresshase  16.11.2011, 09:57

@Irmaster: Traurig, dass Du die Erkrankung so wenig verstanden hast, wo Du doch angeblich zwei betroffene Menschen in Deiner Familie hast. Mit einer solchen Grundhaltung wirkst Du wie ein Teil des Problems, nicht wie ein Teil der Lösung.

lrmaster80  16.11.2011, 10:43
@Stresshase

Ich habe die Erkrankung mehr als nur verstanden!!! Nur wird es in vielen Fällen zur "Modekrankheit" und missbraucht.

Bei Burn-out kommt es zu Depressionen und man schläft fast gar nicht mehr. Man kann überhaupt nicht mehr abschalten. Der Puls schlägt hoch. Man verliert die Lust.

Habe ich nix von gelesen. Keine Depressionen, keine schlaflosen Nächte. Also???

Wenn man aber Spaß an einem Minijob hat, verstehe ich die Aussage von fackel76 nicht!!! Das ganze widerspricht sich.

Wenn man krank ist sollte man damit offen umgehen, auch wenns schwer fällt (wie bei meiner Mutter). Bei Ihr hat es auch lange gedauert, bis sie es sich eigestanden hat. Dann sucht man sich aber sofort Psychologische Hilfe und begibt sich in Behandlung.

Bei meiner Mutter hat es keine 6 Monate für ein Gespräch gedauert. Sie hat nach einer Woche den Platz in der Klinik bekommen.

fackel76 
Fragesteller
 16.11.2011, 11:20
@lrmaster80

Ich habe damit überhaupt ein User das verstehen kann in kleinen sätzen versucht meine Lage zu formulieren.

VON SEELENSTRIP WAR NICHT DIE REDE!

Und wer das kennt, will gar nicht alles Wissen!

Außerdem, wo steht, das mir der Minijob Spaß macht? Wer sagt das ich nicht Depressiv sei? Wer sagt, das ich nicht Nachts wach liege?

Und..... Jeder Mensch ist Individuell und jede Krankheit auch.

Ich will und muss hier nicht mein Leben breit treten

Denn mir ging es um einen tip und nicht darum meine Probleme Durchzukauen um mich Euch zu Offenbaren!

Derweilen habe ich schon einen guten Ratschlag erhalten! Von jemanden der das selber kennt und nicht auf mir herum getreten hatte.