Brief vom Arbeitgeber irritiert etwas?
Hallo,
ich habe gestern einen Brief vom Arbeitgeber bekommen und bin etwas irritiert. Aber kurz zur Vorgeschichte: Ich bin über 2 Jahre im Unternehmen. Habe als Azubi angefangen und wurde im Frühjahr übernommen. Arbeitsvertrag wurde ohne Probezeit vereinbart und ist befristet auf Mitte 2016. Jetzt bin aber leider erkrankt, und bin schon die 3. Woche zu Hause und das wird sich sicher auch noch ein paar Wochen hinziehen. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen liegen dem Arbeitgeber auch vor. Ich habe schon zur Übernahme gesagt, dass ich mir in diesem Jahr noch was anderes suche, da die Konditionen im Vertrag für mich nicht passen aber besser als arbeitssuchend dazustehen.
So, gestern der Brief per Einschreiben: Ungefährer Inhalt: Schade, dass ich mich nicht gemeldet habe, ich soll doch bitte den Schlüssel für die Firma abgeben und alles andere zurückgeben. (Arbeitswerkzeug etc.) Sollte dies nicht geschehen müsse er die Schlösser auf meine Kosten auswechseln. Ähm..Entschuldigung aber ich habe einen gültigen Arbeitsvertrag, der nicht gekündigt wurde. Was soll das? Da macht man fast alles für den Verein, und ist man mal länger daheim, wird gleich ein Aufstand gemacht. Ich würde ein Antwortschreiben formulieren, wo ich auf den noch laufenden Arbeitsvertrag hinweisen würde usw. usw. Wie seht ihr die Sache? Ratschläge nehme ich gern an. Danke im Voraus.
2 Antworten
Wenn Du keinen Sachverhalt ausgelassen hast, hat Dein Arbeitgeber nicht den kleinsten Grund, Dir zu kündigen. Krankheit istr definitiv KEIN Kündigungsgrund. Und gemeldet hast Du Dich ja - zumindest in Form einer AU, die Deine Krankheit bescheinigt. Nach 6 Wochen Krankheit übernimmt ohnehin die Krankenkasse das "Krankengeld", dann ist der Arbeitgeber zumindest auch aus dieser Pflicht heraus. Wenn dies tatsächlich ein Kündigungsschreiben war (Du schreibst nur von einem Einschreiben mit Aufforderung zur Schlüssel- und Werkzeugrückgabe), dann muß in dem Schreiben auch der Kündigungsgrund genannt werden. Fristlos geht nur bei besonderen Verstößen wie z.B. Diebstahl. Ich würde mir vielleicht mal mit einem Telefonat Klarheit über die Situation verschaffen und falls die Kündigung nicht begründet bzw zurückgenommen wird, einen Anwalt aufsuchen.
Erst recht ein Grund für eine Kontaktaufnahme. So eine Schlußformel "Alles Gute.." reicht nicht für eine Kündigung. Eine Kündigung muß bestimmte Merkmale aufweisen - u.a. eben eine Begründung für die Kündigung. Sonst ist sie nicht rechtskräftig. Mich irritiert, daß der Brief per Einschreiben kam. Normalerweise wird bei offiziellen Schreiben im oberen Teil ein Betreff angegeben. Mir kommt das Ganze wie folgt vor (nach Deiner Schilderung) : Deine Aussage, Du suchst Dir einen neuen Job (wegen des unpassenden Vertrages) hat dein Arbeitgeber son interpretiert, daß Du wohl direkt was Neues suchst. Durch Deine Krankheit meint der Chef jetzt wohl, Du feiesrt ktank, um die letzten Tage zu Deinem neuen Job zu "überbrücken", daher jetzt auch die Aufforderung zur Schlüssel- und Werkzeugrückgabe. Er rechnet wohl nicht mehr mit Deiner Rückkehr. Allerdings begeht er dabei den "Formfehler", daß Deinerseits ja noch keine Kündigung vorliegt. Ich an Deiner Stelle würde zunächst mal im Büro anrufen und die Lage erörtern und erklären, daß Du krank bist und nach der Krankheit zurückkehren willst. Den Schlüssel kannst Du nichts desto trotz abgeben - sobald Du wieder geregelt dort arbeitest, bekommst Du ja sicher wieder einen ausgehändigt.
Ein solches Schreiben ist aber keine Kündigung. Erst wenn dir schriftlich gekündigt wird, kannst du dagegen klagen.
Es war wirklich nur eine Aufforderung zur Übergabe. Das gesamte Schreiben kommt mir zwar vor wie eine Kündigung, das Wort wird aber mit keiner Silbe erwähnt. Nur die Rückgabe, jedoch weder ein stichhaltiger Grund noch sonst was, was dazu führte, keine Frist etc. Am Ende steht noch: Alles Gute für die weitere Zukunft etc.