Arbeitsrecht - muss ich eine Gesprächsnotiz unterschreiben?

2 Antworten

Grundsätzlich musst Du nichts unterschreiben, was evtl. gegen Dich verwendet werden kann – und das ist hier m.E. der Fall. Außerdem ist es absolut unüblich, dass man derartige (interne) Gesprächsnotizen von den Mitarbeitern unterschreiben lässt. Das tut man nur, wenn man gegen diesen vorgehen will.

Der Kernpunkt ist hier Deine eigene Aussage, dass bei Dir (durch die vorliegende Personalsituation) die Fehlerhäufigkeit zugenommen hat. Würdest Du dies unterschreiben, würdest Du Dich in eine ungünstige Position bringen – auch (etwas weiter gedacht) bei einem evtl. späteren Verfahren vor dem Arbeitsgericht.

Davon abgesehen, dass es ein typisches Arbeitgeberverhalten darstellt, die Mehrbelastung auf die verbleibenden Mitarbeiter zu „verteilen“ (was wäre eigentlich, wenn Du auch einmal krank würdest?), ist das beschriebene Verhalten ein Zeichen dafür, dass man Dich (langfristig) loswerden will. Für mich wäre das alles ein Zeichen, mir schleunigst etwas Besseres zu suchen. Nun kommt es dabei allerdings auf Deine spezielle Situation an (Alter, Ausbildung, familiäre Situation etc.), ob Du problemlos wechseln kannst.

Fazit: Ich würde nicht unterschreiben, und zwar mit dem Hinweis, dass Du dafür keine Veranlassung siehst, zumal Du diese Personalsituation nicht verursacht hast. Auf die Reaktion der Vorstände bin ich gespannt…

Sollten sie darauf bestehen, nimmst Du die Notiz noch einmal mit nach Hause und meldest Dich noch einmal in diesem Thread. Alternativ kannst Du mir auch gerne eine Persönliche Nachricht (PN) schreiben.

Gruß @Nightstick

Dem Himmel sei dank .... diese Antwort hat mir sehr geholfen. Ich hatte mir auch schon vorgenommen, das nicht zu unterschreiben. Etwas Besseres suchen kann ich mir leider nicht - bin jetzt 59, seit 28 Jahren in der Bank beschäftigt und habe außerdem 50 % Schwerbehinderung. Kann nur versuchen, die Zeit bis zum frühestmöglichen Renteneintritt (60 + 10 Monate - allerdings mit Abschlag) durchzustehen, zumal meine Kollegin nicht mehr zurückkommt. Ist aufgrund Mobbing des Verfassers nervlich kaputt. Aber diese Tatsache ist den Vorständen nicht bekannt, da sie sich krankschreiben lässt. Werde vom Verfasser auch schon seit geraumer Zeit gemobbt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit niedergemacht. Kündigen will man mir wahrscheinlich nicht, weil ich ja klagen würde und dann würde es mächtig teuer für die Bank ..... Also zieht man sämtliche Register, damit ich von selber das "Handtuch" werfe. Aber diesen Gefallen werde ich denen gewiss nicht tun. Die Notiz habe ich Freitag mit nach Hause genommen und mir diese kopiert. Bin mal gespannt auf die Reaktion, wenn ich morgen früh den "Wisch" ohne Unterschrift zurückgebe. Danke für den Tipp mit der persönlichen Nachricht. Würde dich gerne über den weiteren Verlauf informieren. Wie geht das genau? Bin nämlich ganz neu hier, weil ich mir anders keinen Rat wusste. Nochmals ganz, ganz lieben Dank ...

@katikatta

Hallo @katikatta,

um PN´s schreiben zu können, musst Du in diesem Board eine sog. Freundschaftsanfrage stellen. Auf 'Nightstick' klicken und dann auf das Button 'Freund von Nightstick werden'.

:))

@verreisterNutzer

Hallo Nickstick,

muss wohl erst noch ein paar hilfreiche Antworten auf Fragen anderer Nutzer abgeben, damit der Button erscheint .....

Deshalb an dieser Stelle einen kleinen Sachstandsbericht:

Es gab natürlich heiße Diskussionen, warum ich diese Notiz nicht unterschreiben wolle. Stände doch nichts negatives drin und wäre sogar eine Arbeitsplatzgarantie für mich usw., usw. Habe dann angemerkt, dass ich doch lieber mal meinen Anwalt drüber schauen lassen will. Daraufhin hat man eingelenkt und gesagt, dann soll ich eben nicht unterschreiben!

Mittwoch hatte ich einen Termin bei einem Anwalt für Arbeitsrecht und der hat mir bestätigt, dass ich mich im Falle meiner Unterschrift bei einem eventuell späteren Arbeitsprozess in eine ungünstige Position gebracht hätte! Hab ich's doch geahnt!!

Hat mir auch ein paar Tipps gegeben, wie ich mich jetzt verhalten soll - u.a. öfter krankmachen, wenn die Angriffe zu massiv werden! Mal schaun, wie es weitergeht. Halte dich gerne auf dem Laufenden .....

Schönes Wochenende - Katikatta

@katikatta

Ja, das finde ich auch komisch, dass man sich erst "hochdienen" muss, um eine Freundschaftsanfrage stellen zu lönnen. Auch das Anzeigesystem dieses Threads ist etwas komisch - lese Deinen Eintrag erst heute.

Ich finde, das hast Du erst einmal sehr gut gemacht :) Jetzt sind sie gewarnt, und haben wohl auch realisiert, dass Du Dir nicht mehr alles gefallen lässt. Jetzt hast Du ja auch gute "Schützenhilfe"...

Ich könnte mir vorstellen, dass sie Dich nun etwas vorsichtiger behandeln werden. Sollten sie sich wieder unschön verhalten, kannst Du Dich ja wieder melden.

Ich kläre das mit der Freundschaftsanfrage...

Gruß @Nightstick

Es geht darum, dass das, was fest verabredet ist, als Dokument festgehalten wird.

Also auf irgendwas solltest du dich schon mit dem Arbeitgeber einigen. Und das muss unterschrieben sein.

Was ich jetzt nicht weiß: ist das mit den Fehlern jetzt gut für dich (wenn du einen machst, wurde das ja gewissermaßen schon vorher "in kauf genommen") oder ungünstig (du gibst "Unfähigkeiten" zu)?

Danke für die Antwort. Inhalt der Gesprächsnotiz war lediglich, wie die Arbeit bis zum Krankheitsende meiner Kollegin geschafft werden kann, es ging weder um Gehalt noch um Arbeitszeit oder ähnlichem, was in die Personalakte natürlich als Kopie rein muss. Fakt ist, dass ich schon seit längerem vom "Verfasser" gemobbt und bei jeder Gelegenheit runter gemacht werde und ich die Befürchtung habe, was zu unterschreiben, was vielleicht irgendwann mal gegen mich verwertet werden kann. Was kann mir passieren, wenn ich so eine Gesprächsnotiz nicht unterschreibe? Bin ich dazu verpflichtet, zu unterschreiben? Meiner Meinung nach handelt es sich nur um eine interne Abmachung bezüglich des zurzeit erhöhten Arbeitsanfalles. Merci für Antwort.