Alte Heizung-austauschpflicht?

8 Antworten

Lasst mich mal ein bisschen lästern ;-)

Die meisten Deutschen können nicht mehr selbst denken, weil sie das ja auch nicht mehr tun sollen! Sie sollen denken lassen. Von der Werbe- und Vermarktungsindustrie zum Beispiel.

Erstens ist diese ENEV kein Gesetz, sondern nur eine Verordnung! Könnte man raus finden, wenn man ENEV genauer im jeweiligen Wortsinne untersucht. 

Okay, verordnet werden soll mal wieder mehr Umsatz in einigen Branchen per Lobby bei der Politik. Es soll wieder mehr Euro in Umlauf gebracht werden, da haben nicht nur einige Branchen was von, sondern auch diese Verordnergesellschaft per Steueranteile ;-)

Verordnungen sind wie Gebote, genauer gesagt "Angebote". Man muss sie nicht annehmen ;-) Ferner keine Ausnahme ohne Regel. Also gibt es auch Ausnahmen, man muss sich nur schlau machen.

Technisch haben diese Bemühungen mehr Umsatz zu machen einen gewissen Namen. Nennt sich geplante Obsoleszens, also ab Fabrik eingeplantes KaputtGeh-Datum !

Solcherlei kann man nur bezüglich technischen Produkten unternehmen, folglich wollen gewisse "Unternehmer" -im übertragenen Sinne- auch Finanztechnisch sowas wie eine geplante Aktion haben. Eben solche Verordnungen ;-)

Du sprichst hier natürlich nur in deinem Sinne ;-)
Andere, sprich dein Vermieter soll einen Haufen Geld fließen lassen, damit du günstiger heizen kannst. Natürlich darf dann die Miete nicht mal anteilig an den Investitionskosten steigen, das hat alles ein Anderer zu stemmen.

Mach es doch einfach, kaufe die Imobilie und investiere dann zigtausende in neue Heizungsanlage und sonstige Renovierungen. Du sparst dann ja viel, nicht nur die Mietkosten. Also rechne doch mal so als wärest du Eigentümer vielleicht verstehst du deine hier angedachte Sache dann aus anderer Perspektive.

Übrigens, meinst du neue Anlagen arbeiten wirtschaftlicher, bzw da gäbe es größere Steigerungen bezüglich weniger Verluste?

Vergiss es, da weder Heizungsbauer noch Heizungsverkäufer die Betriebskosten ihrer verkauften Teile nicht selbst tragen müssen, ist denen vieles egal. Laut ENEV soll ja auch so einige Schlamperei der Branchen gemindert werden, aber da gibt es natürlich mal wieder einen Bonus für die Verkäufer und technisch ausführenden, denn diese Schlamperei soll nur für Neubauten gelten.

Prinzipiell hast Du recht. Solche alten Anlagen (Einbau vor 1985) müssen nach EnEV ersetzt werden.

Allerdings bezieht sich diese Regelung praktisch nur auf den Heizkessel, denn wenn der zwischendurch mal getauscht wurde darf die Heizung weiter betrieben werden (obwohl sie über 30 Jahre alt ist und die uralte Heizungssteuerung ineffizient arbeitet).

Ich würde auch mal beim Schornsteinfeger nachhaken.

Ansonsten würde ich eher zur Mietminderung (wenn das überhaupt geht?) tendieren, als dem Vermieter ne Frist für den Heizungsaustausch zu geben.

Unsere ÖL-Heizung wurde definitiv vor 82 eingebaut

Und zwischendurch mal modernisiert? Z. B. durch einen neuen Brenner?

Bei Einzug vor 3 Jahren meinte er würde sie bald wechseln.

Das hatten wir auch mal gedacht, aber dann hat sich der Mieter so eigenartig verhalten, dass wir die Investition lieber verschieben. Denn für ihn Geld ausgeben, fällt uns im Traum nicht mehr ein.

Ob und wieviel Eure Heizung an Öl verbraucht, hängt noch von zahlreichen anderen Faktoren ab. Bauzustand, Größe, Euer Heizverhalten, Lage. Die Heizung ist nur ein Teil.

Vermutlich hat das der Kaminkehrer schon im Griff. Der hängt schließlich auch mit drin, wenn eine nach Verordnung veraltete Heizung nach vielen Jahren immer noch läuft.

Würde der Kaminkehrer die Anlage stilllegen und hätte der Vermieter in dem Moment kein Geld, um eine neue Heizung anzuschaffen, könnte er tatsächlich den Mietvertrag wegen Unwirtschaftlichkeit kündigen. Ihr müßtet dann raus.

Wenn ihr aber weiter drin wohnen wollt, macht ihm doch mal folgende Rechnung auf:

Neuer Heizkessel = energetische Modernisierung = € 15000,-

Modernisierungsmieterhöhung pro Monat € 165,-. Tilgung 3 % p. a. = 37,50 pro Monat + Zinsen ebenfalls 3 % p.a. = 37,50 pro Monat. zusammen € 75,-.

Den Rest kann er dann entweder für höhere Tilgungsraten, Sondertilgungen oder einfach nur für das Ansparen für weitere irgendwann fällige Renovierungsarbeiten verwenden. Nach 30 Jahren hätte er die Heizung abbezahlt, selbst wenn er sie komplett finanziert. Ihr hättet zwar im Moment erst mal höhere Kosten, jedoch bei irgendwann steigenden Ölpreisen kehrt sich das dann aufgrund der Einsparung, die zu erwarten ist, wieder um.

Andere Möglichkeit: Ihr helft ihm bei der Finanzierung und reduziert dafür die Miete um Tilgungsraten und Zinsen.

Am Geld sollte es also nicht scheitern.

Fristsetzung Eurerseits ist nicht möglich, sofern er behördlicherseits nicht in die Pflicht genommen wird. Einzige Möglichkeit zur Fristsetzung: Wenn bis Mitte des Jahres keine neue Heizung eingebaut ist, zieht ihr aus. Er wird sich dann vielleicht überlegen, ob er noch Leute findet, die unter diesen Umständen (13000 Liter Heizöl pro Jahr) überhaupt noch einziehen wollen.

Das 30 jahre alte kessel ausgetauscht werden müssen ist seit 1.12015 gesetzt das hätte er schon rechtzeitieg wissen könne und wen nur ein heizkessel ausgetauscht werden mus ist das auch nicht so teuer.Diese anlage hätte schon lange stillgelegt werden müssen .Auch mus man bei Öl Järlich eine Wartung machen lassen und dabei wird der Kessel nicht nur gereiniegt sonder auch die Werte Überprüft zb die des co2 gehaltes.Außerdem ist es auch seltsam das ihr als mieter das öl kaufen müst das ist sache des vermieters.(bei einem gemietet haus kann es anders ausehen)Informiere einfach den schonsteinfeger und sage ihm das der vermieter euch keinen neune kessel einbauen lassne will bzw angeblich nicht kann .Aber wird der Kessel stillgelegt kann er erstmal eine gewaltiege mietminderung aktzeptieren müssen solange es noch so kalt ist.Vieleicht wacht er dan auf.(Am besten dan vom Anwalt festelgen lassen)

bwhoch2  29.01.2016, 09:30

Ohne die Heizung wirklich zu kennen, eine sehr gewagte Aussage. Wenn dieser z. B. durch einen neuen Brenner modernisiert wurde, könnte es gut sein, dass sie weiter laufen darf.

und wen nur ein heizkessel ausgetauscht werden mus ist das auch nicht so teuer

Lass Dir mal ein Angebot machen und schau, ob Du dann Deine Aussage noch wiederholen kannst.

Auch mus man bei Öl Järlich eine Wartung machen lassen

Muß man nicht. Man muss die Werte überprüfen lassen und das macht im Allgemeinen der Kaminkehrer.

Außerdem ist es auch seltsam das ihr als mieter das öl kaufen müst das
ist sache des vermieters.(bei einem gemietet haus kann es anders
ausehen

Das ist überhaupt nicht seltsam. Warum sollte bei einem von einer Partei gemieteten Haus der Vermieter das Öl kaufen? Der Mieter kann viel besser den Füllstand überwachen, kann dann einkaufen, wann er meint, dass es für ihn am günstigsten ist und schließlich kann er noch am besten den Anliefertermin vereinbaren.

Der Schornsteinfeger wird Bescheid wissen und schon allein aufgrund seiner amtlichen Aufsichtspflicht darauf achten, dass ihm hier nichts entgeht, wofür er später belangt werden könnte.

Also für ein ganzes Haus und Altbau...Ich wohne alleine und brauche im Jahr auch um die 3000 Liter. Heizung BJ 1995. Ok, die letzten 2 Winter etwas weniger aber das sind ja keine Winter mehr, das ist ein Witz... .Wenn der Kessel wirklich OK ist bringen wärmedämmende Maßnahmen deutlich mehr.

Onki73  28.01.2016, 10:55

Es bringt vor allem was, wenn man den Vermieter zur energetischen Sanierung (wärmedämmende Maßnahmen) anregt. 

11% der gesamten Sanierungskosten dürfen dann in einem Jahr auf die Mieter umgelegt werden.  Der Quadratmeter Fassadendämmung ist kaum unter 100,-EUR zu haben.

Man kann dann mal ausrechnen, ob es sich lohnt.

Beispiel:

Einfamilienhaus, 200qm Fassadenfläche x 100EUR = 20.000 EUR für die Fassadensanierung.

Jährliche Heizkosten von 1500,- EUR vor der Sanierung sinken auf 800,- EUR nach Sanierung. Einsparung von 700,- EUR im Jahr.

11% Umlage von 20.000,- EUR Sanierungskosten = 2.200,- EUR

Der Vermieter darf also nach der energetischen Sanierung die jährliche Miete um 2.200,- EUR (183,33 EUR/Monat) erhöhen. Dem gegenüber stehen jährliche 700,- EUR (58,33 EUR/Monat) Heizenergieeinsparungen.

Ich weiß nun nicht, ob es ein Gewinn für den Mieter ist, wenn er nun 1.500,- EUR im Jahr MEHR zahlen muss, dafür, dass Heizenergie eingespart wird.

BigLittle  28.01.2016, 12:24
@Onki73

Diese hoch gelobte energetische Sanierung macht nicht generell an allen Häusern Sinn. Zum einen ist es nicht ökonomisch zu vertreten z.B. ein Haus mit Isoliermaterial hermetisch zu verpacken das dann nicht mehr atmen kann und die im Haus entstehende Feuchtigkeit sich in den Wänden ansammelt und nicht abdunsten kann. Vor allem wenn dann Einsparungen im Centbereich mit Investitionen im 100er Bereich erkauft werden. Auch ist es nicht sehr sinnvoll die Häuser mit definitv Brandgefährlichen Baustoffen ein zu hüllen, nur weil es so praktisch und billig ist. Oft ist eine Isolierung der Dachgeschoßdecken und der Kellerdecken viel effektiver um Heizkosten zu senken. Aber bitte nicht mit Styropor oder anderen Kunststoffen!

Spezialwidde  28.01.2016, 12:25
@BigLittle

Ich hab mich da eventuell etwas missverständlich ausgedrückt! Ich denke da weniger an Mauerdämmung sondern eher an Sanierungsmaßnahmen an Fenstern und Türen. Bei mir zb gabs einfachverglaste Fenster. Da kann man für wenig Geld schon viel erreichen.