12h-stündige Lärmbelästigung durch Landwirtschaft?

8 Antworten

Du bekommst Migräne und der Bauer muss trocknen.
Was hältst du von Lärmdämmung?

Zum Bauer hingehen und sagen mach das, wird nicht funktionieren.

Eher: Wir (die Leute die das unermesslich stört) sind bereit dir deine Lärmdämmung (zumindest zum Teil) zu bezahlen.
Macht euch einen Preis aus, für den jeder bereit ist aufzukommen.

Dem Bauer wird auch seine Ruhe (zum Teil vor euch), etwas Wert sein. (Wenn nicht, müsst ihr den Kaufpreis eben komplett übernehmen. Sei darauf auch vorbereitet.)

Damit sollte jeder glücklich sein.

Die Ernte ist ja nur für einige Wochen im Jahr und da muss man auf dem Land auch mal durch.

Man kann das Problem verstehen, das es laut ist, aber man steht als Landwirt im Sommer unter hohem Druck und versucht dann zu arbeiten, wenn das Wetter mitspielt, denn wenn es am nächsten Tag regnen soll und man noch Weizen stehen hat, versucht man auch das noch zu drehen was geht. 

Dafür hat man die restlichen 45 Wochen im Jahr auch seine Ruhe...

Du bist also wissentlich neben einen landwirtschaftlichen Betrieb gezogen, regst dich dann hinterher auf, weil es Lärmbelastungen gibt? Geht´s noch?

Die Landwirtschaft hat es ohnehin schon schwer genug, da kaum mehr einer bereit ist, einen angemessenen Preis für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu bezahlen. Die Landwirte müssen um ihre Existenz kämpfen, müssen schauen, wie sie möglichst günstig produzieren, Viele landwirtschaftliche Betriebe geben auf bzw. haben schon aufgegeben weil der Verdienst nicht mehr gereicht hat.

Neben einer Landwirtschaft muss man damit rechnen, dass es zu Belastungen durch Lärm oder Geruch kommen kann. Verträgt man das nicht, sollte man sich einen anderen Wohnort suchen.

Wir alle brauchen die Landwirtschaft, da diese für uns wichtige Lebensmittel produziert. Da sollte man schon auch etwas Verständnis für eine mögliche Geräuschentwicklung haben, vor allem, wenn man sich für eine Wohnung in direkter Nachbarschaft zu so einem Betrieb entscheidet.

SirKermit  08.08.2017, 16:05

"Du bist also wissentlich neben einen landwirtschaftlichen Betrieb
gezogen, regst dich dann hinterher auf, weil es Lärmbelastungen gibt?
Geht´s noch? "


In unserer kleinen Gemeinde war genau das ein Angstthema, wenn ein Grundstück im Dorf verkauft werden konnte oder sollte. Da ziehen die romantisch-verklärten Leute ein "Oh, wie kuschelig das kleine Schweinchen...", aber wenn dann der reale Alltag eines Betriebes bei ihnen in Form von Stinken (Gülle wäre da ein Thema) oder Lärm angekommen ist, dann war es aus mit der Romantik und der Rechtsanwalt kommt.

Davor hatten unsere Bauern echt Angst.

so jetz mal der Versuch auf deine Frage sachlich zu  antworten.

Ich denke mal in deinem Grundbucheintrag ist eine Emissionsduldung zu Gunsten dieses Betriebs oder der Landwirtschaft im allgemeinen eingetragen. 

Somit hast du keine Chance, solange es sich um - ich nenns mal - "Bedarfsgerechten" Lärm handelt. 

Mäht der bauer z.b. Den ganzen Tag weit ab von der Siedlung und nachts um zwei fährt er provokativ an der siedlung auf und ab um dort zu mähen, dann kannst du dagegen vorgehen.

wenn, wie in diesem Fall die Trocknung mehrere Tage den ganzen tag durchläuft, lässt sich das nicht vermeiden, da heuer exakt zur Haupterntezeit das wetter nicht ganz so mitspielte.

Dabei geht es übrigens nicht nur um zu früh, und damit zu feucht geerntetes Getreide, auch getreide, das bereits zu keimen beginnt muss getrocknet werden, um die Keimung zu verhindern/bremsen. Bei google mal nach Kennwort "Fallzahl" suchen.

Beide Arten der Trocknung können nicht auf die lange Bank geschoben werden, da die ernte sonst Verdirbt und der Landwirt die komplette ernte abschreiben kann. Bei unserm Nachbarn läuft die trocknung  übrigens 24 Stunden durch, aber die stört auch keinen.

Ich bin zwar kein lärmforscher, aber ich hab zum Thema lärm die theorie, dass es positiven und negativen lärm gibt, den positiven nimmt man garnicht wahr, gegen den negativen steigert man sich so rein, dass es bis zu körperlichen beschwerden geht.

Geh zu deinem nachbarn, trink ein Bier rede mit ihm, lass Dir alles genau erklären, versuch die Trocknung zu akzeptieren und ich wünsche Dir -ehrlich - dass das klappt.

Denn rechtlich wirst du wenig bis nichts erreichen können 

"Landwirte können von 6.00 – 22.00 h so laut sein wie sie wollen, in der
Erntezeit sind auch Wochenenden und Feiertage nicht relevant."

Was erwartest du? Das Getreide steht fertig auf dem Halm, das Gewitter kommt an, es ist 16 Uhr, wir machen Feierabend? Möchtest du womöglich etwas zu essen haben?

Sorry, auch wenn ich deine Lärmempfindlichkeit nachvollziehen kann, du bist wahrscheinlich dorthin gezogen und musst dich vorab mit solche Dingen beschäftigen. Eine Trockenanlage muss lange laufen, damit das Getreide trocken wird und nicht verdirbt.

"Für mich auch zur Gänze verständlich, dass es hier nicht immer ruhig zu
geht und bestimmte Arbeiten zu bestimmten Zeiten erledigt werden müssen."


Offenkundig: nein, es ist dir aus meiner Sicht überhaupt nicht verständlich.