Wieso habe ich plötzlich eine Kinderfreibetrag auf der "Lohnsteuerkarte"?
Wir haben im Dezember 2015 geheiratet, ich habe keine Kinder, mein Mann hat zwei, die aber bei ihrer Mutter leben.
Nun habe ich plötzlich einen ganzen Kinderfreibetrag. Ist das rechtens?
Die Kinder sind 13 und 16 Jahre alt, beide noch Schüler, aber seit mein Mann durch einen Unfall Rentner ist, kann er keinen Unterhalt mehr zahlen (Rente = € 787/mtl.)
2 Antworten
Ja, das ist richtig.
Wenn nicht anders beantragt, wird der gesamte Kinderfreibetrag durch beide Eltern geteilt. Bei zwei Kindern steht dann Deinem Mann ein Kind zu und der Ex-Frau Deines Mannes ein Kind.
Da Du mit Deinem Mann gemeinsam veranlagt bist, steht das Kind nun auf Deiner Steuerkarte.
Also nichts unternehmen !
Das Kind bringt Dir einen Steuervorteile. (vollkommen legitim und berechtigt)
Je nachdem wie die Ex-Frau drauf ist, kann sie aber den Freibetrag in Ihrer Steuererklärung zurück beantragen, wenn die Kinder das ganze Jahr bei Ihr leben, dann mußt Du diesen zu vor gewährten Freibetrag bei Deiner Steuererklärung zurückzahlen. Das geht aber dann automatisch.
Mein Tip:
Leg jeden Monat ca 200 EUR auf die Seite, das ist ungefähr die Summe, die Dir das Kind auf der Steuerkarte bringt. Wenn ihr eure Steuererklärung gemacht habt, werdet ihr sehen, ob die Exfrau die Übertragung des Freibetrages bei ihrer eigenen Steuererklärung beantragt hat oder nicht.
Wenn sie es getan hat, dann müßt ihr diesen Steuervorteil wieder zurückzahlen, bzw er wird euch beim Jahresausgleich wieder abgezogen. Wenn sie es nicht getan hat oder das vielleicht gar nicht weiß, daß sie es könnte, dann habt ihr Glpck und es ist Euer Steuervorteil.
Eben für den Fall, das sie sich auskennt und die Übertragung beantragt, legt diese 200 EUR weg, dann habt ihr das Geld für eine evtl Nachzahlung, ansonsten habt euch einen schönen Urlaub an die Seite gelegt.
Danke für Deine Antwort.
Auf irgendeiner Internetseite hatte ich vorhin gelesen, dass dem Vater (also meinem Mann) kein Kinderfreibetrag mehr zusteht, wenn er keinen Unterhalt mehr leisten kann (unter 75%, er zahlt 0% (Null Prozent).
Da es nicht meine Kinder sind, dürfte mir demnach doch dieser Kinderfreibetrag nicht zustehen? Das würde ich dann aber lieber doch gleich korrigieren, habe ich dem FA auch schon mitgeteilt...
Hoffe, die antworten mir bald... :)
Das hängt auch vom Jahreseinkommen ab. Bei dem mir bekannten Fall hat die Mutter den Freibetrag für 0,5 Kind übertragen lassen und dem Mann fehlten 1200 EUR an der zuvor errechneten Steuerrückzahlung.
Mein Tipp: Sprich doch mal die Lohnbuchhaltung Deines Arbeitgebers an. Alternativ kannst Du beim zuständigen Finanzamt anfragen, die sind nämlich seit kurzem im Grunde die "Datenlieferanten" für Kinderfreibeträge.
Danke, das habe ich schon.
Lohnbuchhaltung: Damit haben wir nichts zu tun, wenden Sie sich bitte an Ihr Finanzamt.
Finanzamt: Nicht erreichbar, auf zwei E-Mails und ein Fax in den letzten zwei Wochen nicht reagiert.
Internet: So viele Ausnahmen, dass ich nicht durchblicke, "unser" Fall ist nicht dabei.
Na - da musst Du beim Finanzamt eben dran bleiben. Telefonisch, persönlich ...
Jo, das hatte ich vor. Nicht, dass ich irgendwann ein paar hundert Eurolein zurückzahlen muss, wenn die dann mal aufwachen. :(
Sorry, aber der tatsächliche Steuervorteil für Kinderfreibeträge liegt um erhebliche Größenordnungen niedriger ... das bewegt sich eher im einstelligen Eurobereich ...