Was passiert nach der Feldwebellaufbahn (Bundeswehr), ist man dann arbeitslos?

4 Antworten

Wer sich so lange verpflichtet hat umfangreiche Ansprüche auf Aus- und Weiterbildung. Wenn du Feldwebel im Fachdienst bist, wirst du direkt auf Meisterebene ausgebildet und eingesetzt. Bist du Truppendienst Feldwebel, steht dir am Ende deiner Dienstzeit eine Ausbildung zu, dafür stehen dir bis zu 21000€ zur Verfügung. Zusätzlich bekommst du 8 Monatsgehälter als Abfindung und 60 Monate lang Übergangsgebührnisse.

Oft haben Zeitsoldaten schon eine Ausbildung abgeschlossen, oft genug aber geht das Leben nach der Schule direkt beim Bund los. Bei einer 12-jährigen Laufbahn hat man große Möglichkeiten, finanziell wie auch zeitlich, eine Berufsausbildung zu machen oder zu erweitern oder auch höhere Schulabschlüsse nachzuholen. Studium war es bei mir. Während der Dienstzeit ist schon eine Vollzeitausbildung bzw. -studium möglich, nach Abauf der Dienstzeit gibt es noch drei weitere Jahre Förderung mit bis zu 90% des letzten Gehalts (bei 12 Jahren Dienstzeit). Oder man will und schafft es zum Berufssoldaten. In nahezu allen Bereichen muss man sich dem Arbeitsmarkt stellen. Nur in den öffentlichen Dienst kann man vereinfacht eingegliedert werden, aber da sollte man nicht zu hohe Erwartungen hegen (war bei mir enttäuschend). Auch im Rahmen der Fachbezogenheit kann man vereinzelt einfachere Wege finden (Feldjäger werden derzeit gern in den Polizeidienst übernommen). 

Je länger ein Zeitsoldat dabei war um so mehr investiert die Bundeswehr in seine zukünftige Laufbahn. Wenn bis dahin nicht schon geschehen z.B. eine entsprechende Berufsausbildung. Eventuell erlaubt aber die militärische Qualifikation auch eine zivile Tätigkeit.

Lukas01010 
Fragesteller
 28.12.2015, 01:45

Danke für deine Antwort. Mit zivile Tätigkeit... kannst du mir konkret paar Beispielsberufe nennen?

buma1978  28.12.2015, 02:20
@Lukas01010

Das hängt sehr von der Laufbahn ab, so kann im med. Dienst z.B. unter bestimmten Voraussetzungen der Krankenpfleger anerkannt werden. Wer z:B. bei den Pionieren mit Sprengmitteln umgeht muss dazu entsprechende Sprengscheine erwerben, diese sind natürlich auch danach gültig. Wer in einer Instandsetzungseinheit die Werkstatt leitet wird wohl auch die Unterstützung erhalten die Bundeswehr mit einem Meisterbrief zu verlassen.

Du musst schlicht immer darauf achten das Qualifikationen wie z.B. ein Schweißerpass auch zivil gültig sind (ggf. mit zusätzlicher Prüfung). Wer z.B. bei der Luftwaffe Triebwerksmechaniker ist, für den gibt es sicher einen Weg das auch mit Berufsabschluss zu sein. Für den Waffenwart sieht es jedoch schlechter aus, er wird gegen Ende seiner Laufbahn eine Umschulung machen müssen.

buma1978  29.12.2015, 02:08
@buma1978

Was ich noch vergaß, direktes Interesse haben i.d.R. Polizei, Zoll u. Feuerwehr bei einigen Qualifikationen auch die öffentliche Hand. Natürlich sind bei ersteren ein paar Tests zu bestehen.

Aber auch das Umschulungsthema ist nicht ohne. Die Bundeswehr ist derzeit wohl einige der wenigen Stellen welche ein Meisterstudium finanzieren (genug Dienstzeit vorausgesetzt).

man wird nicht einfach auf die straße geschickt, sondern in den letzten dienstjahren kann man zusätzliche ausbildungen machen. in den 12 jahren erwirbt man für gewöhnlich (je nach verwendungszweck) zivilberufen gleichgestellte ausbildungen. dazu gibt es nach 12 jhr. noch ein mehrmonatiges übergangsgeld.

zb kann sich ein KFZmechaniker  in der instandsetzungstruppe zum meister ausbilden lassen.

die genaue regelung such dir mal selber im netz - ist doch leicht auf den BW seiten zu finden.   :)