Was bringt die 1%-Regelung?

5 Antworten

Versuche es mal so zu sehen:

Ein Wagen der mittleren Oberklasse kostet rd. 80 TSD €. 1% hiervon sind 800, beim Spitzensteuersatz kostet Dich das 336 €, die Du monatlich weniger auf Dein Konto bekommst.

Dafür fährst Du ein 80 TSD € Auto und Du hast keine Kosten mehr für Sprit, Versicherung, Steuern, Verschleiß.

Wenn man richtig rechnet - für 336 € kannst Du Dir gerade mal einen gebrauchten VW-Golf finanzieren.

Und das "Allerbeste" - Dein Arbeitgeber setzt die Kosten für Dein Auto als Betriebsausgaben ab - am Ende zahlt's der Steuerzahler. (Ironie off)

Es ist ja auch gar kein Vorteil. Du zahlst einen geldwerten Vorteil in Höhe von 1% der Anschaffungskosten.

Als geldwerter Vorteil gilt immer jener Betrag, den der Arbeitnehmer in eine Sachleistung investieren müsste, wenn er diese selbst finanziert. Ein solcher geldwerter Vorteil ist natürlich steuerpflichtig

CamelWolf  23.07.2021, 14:47

"Als geldwerter Vorteil gilt immer jener Betrag, den der Arbeitnehmer in eine Sachleistung investieren müsste, wenn er diese selbst finanziert."

So war das irgendwann einmal gedacht. Inzwischen ist die 1% (0,5% bei Hybrid und E-Autos) Regelung nur noch als Dauergeschenk des Staates an die Autohersteller zu sehen.

Du setzt so ja die Leasing- bzw. Finanzierungsrate sowie Folgekosten (Tankungen, etc.) von der Steuer wiederum ab. In den meisten Fällen ist das unterm Strich vorteilhaft, muss aber nicht zwangsläufig so sein, je nach Wert des Fahrzeugs und deiner Fahrleistung. Führst du statt dieser Form der Abrechnung ein Fahrtenbuch, hast du entsprechende Mehrarbeit und musst außerdem darin nachweisen können, dass du das Fahrzeug maximal zu 50% privat nutzt.

Der Vorteil für dich als Arbeitnehmer liegt darin, dass du dir kein eigenes Fahrzeug kaufen musst. Da schlüge alleine die Abschreibung für Abnutzung höher zu Buche, als jetzt das eine Prozent für "geldwerten Vorteil"

Du kannst alternativ natürlich auch den ganzen Preis als Einkommen angeben und ihn dir dann privat kaufen.