Warum lernt man in der Schule nichts über Steuern?

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Schulen sind noch sehr veraltet sowas wie Steuern kommt selten vor da kann man sich schon glücklich schätzen an solch einer Schule zu sein.Das verschuldet noch dem das es damalig keine Steuern gab und so ein Schulfach Außerhalb von Sinn dessen lag.Jetzt hingegen hängen dem viele Schulen nach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil die Schule nicht die Aufgabe hat, dir Wissen für den praktischen Alltag zu vermitteln. Die Schule soll dir die Grundlagen vermitteln, die du brauchst um eine (beliebige) Berufsausbildung anzufangen.

wieso lernt man in der Schule wie man den Umfang der Sonne berechnet

Der Umfang der Sonne ist vollkommen irrelevant, das ist nur ein Beispiel. Du lernst die Grundlagen des Rechnens und damit umzugehen. Das ist für eine Reihe von Berufsausbildungen wichtig.

und was Mozart gerne gegessen hat

Was Mozart gegessen hat, ist vollkommen irrelevant. Das ist nur ein Beispiel. Du lernst die Grundlagen der Quellenarbeit und mit Literatur bzw. Wissensquellen umzugehen. Dir aus einigen Wissensfetzen ein größeres Bild zusammenzusetzen. Und das ist wieder wichtig für Berufsausbildungen.

aber nicht etwas lebenswichtiges ohne das wir nie auf eigenen Beinen stehen könnten?

Dass du lebensfähig bist, ist die Aufgabe deiner Eltern. Die dafür nicht die Aufgabe haben, dir alles zu vermitteln, was du für eine Berufsausbildung brauchst.

allexm78  02.02.2020, 17:13

Sind aber Steuern, Banken nicht was zu den Grundlagen gehören sollte, wie auch das Schufa System?

RedPanther  02.02.2020, 19:00
@allexm78

Ich habe nicht gesagt, dass alles perfekt ist, wie es ist. Bei einigem kann ich mir auch nicht erklären, wozu es gut ist. Mein Lieblingsbeispiel ist: Warum muss der Staat religiösen (mehr oder weniger) Schülern noch etwas über deren eigene Religion beibringen? Mit der wird sich doch hoffentlich jeder so weit auskennen, wie er ihr eben folgt. Wenn Religionsunterricht, dann sollte der doch die Augen über fremde Religionen öffnen...

Ich bin mir aber zumindest sicher, dass einem in der Schule das nötige Handwerkszeug vermittelt wird, sich das Wissen über Steuersysteme, Kreditmodelle und Schuldenschnitte bei Bedarf selbst anzueignen. Okay, was zu lernen steht bei den meisten Jugendlichen nicht so hoch im Kurs, aber das ist ja nicht die Schuld des Kultusministeriums.

Übrigens denke ich, dass man am besten dran ist wenn man nie irgendwelches Wissen übers Schufasystem braucht ;)

allexm78  02.02.2020, 22:00
@RedPanther

Warum muss ich mir über Steuern selbst was beibringen, das eh schon im Laufe der Zeit kommt. Übers Schufasystem sollte man generell unterrichtet werden, da kann ich eher auf Religionsunterricht verzichten. Und welche Schüler lernen schon gerne....? ;) Das Schufasystem kann derart ins Leben eingreifen, das man keine Verträge mehr abschliessen kann. Und dann?

RedPanther  02.02.2020, 22:10
@allexm78

Krank zu werden, kann einen auch in die Verlegenheit bringen dass man nicht mehr arbeiten kann. Trotzdem juckt es die heutigen Jugendlichen nicht, wenn man ihnen erklärt dass sie sich zu wenig bewegen und deswegen beste Chancen auf frühzeitige Erkrankungen haben. Und wenn du mal nem 14jährigen Mädchen sagst, dass es bei nem BMI von 16 bitte nicht noch weiter abnehmen soll, bist du auch der Böse. Kann sich auch langfristig aufs Leben auswirken. Es fragt auch keiner nach "und dann?".

Ich wiederhole mich: Die Schule ist dafür da, eine allgemeine Grundlage für die spätere Berufsausbildung zu legen. Ich wüsste nicht, wozu man als 16jähriger, der sich um ne Ausbildung bewirbt, wissen muss was das Schufasystem für Vor- und Nachteile hat. Sollte man da schon Schulden haben, haben die Eltern gründlich versagt.

Und ja, ich bin bei dir: Der Religionsunterricht gehört da eigentlich auch nicht dazu. Und erst recht nicht so, wie er zurzeit stattfindet.

Hi,

die Schule vermittelt die Fähigkeiten, sich dieses Problems später anzunehmen (theoretisch :D), z.B. Mathematik, Lesen und Verstehen von Texten u.s.w. letztlich gibt es auch ein Berufsfeld, welches sich damit beschäftigt: Steuerberater. Warum wird man in der Schule kein Arzt oder Rechtsanwalt. Die Bildung der Schule soll allgemein sein, sie soll dich nicht zu einer Steuerexpertin machen, sondern in erster Linie zu einer mündigen Bürgerin.

Erziehung und Bildung zur Mündigkeit. Eine mündige Bürgerin ist in der Lage, selbstbestimmt, kritisch durchs Leben zu gehen, sich Inhalte zu erschließen, selbstbewusst zu denken und zu handeln, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, es aber auch mitgestalten zu können. Im besten Falle. LG

Weil steuern per se ein zu weitreichendes Thema sind, man sich, um das überhaupt nachvollziehen zu können, in Gesetze arbeiten müssen und sich, gerade was Einkommensteuer angeht, enorm viel sehr schnell ändert.

Ansonsten bietet das Finanzamt bzw. Die Elster Software und ggf. Begleitliteratur dazu deutliche Hinweise mit denen jeder der nur Einkünfte aus arbeitslohn hat, gut klarkommen müsste.

Und andere Einkünfte und Steuern kann man in der Schule schlecht behandeln... dafür müsste man einfach zu tief einsteigen und das wäre für die Schüler teilweise auch wirklich zu anspruchsvoll... abgesehen davon dass dafür dann irgendwann entsprechende gesetzbücher unvermeidlich wären... und die drei beck'schen bände möchte niemand noch zusätzlich zu den schweren Schulbücher mit sich rumschleppen

Keine Ahnung, warum man es nicht lernt, ich kenne nicht die Überlegungen derer, die die Lehrpläne erstellt haben. Vielleicht deshalb, weil es absolut nichts mit Wissenschaft zu tun hat, und das Abitur hat schließlich nicht die Aufgabe, auf das Leben vorzubereiten (dafür sind die Eltern da), sondern auf die Universität.

Ich kann Dir aber sagen, warum ich "Steuern" als Schulfach für absolut ungeeignet halte: Fast alles, was Du heute lernst, ist in zehn Jahren falsch, zumindest teilweise. Das unterscheidet Steuern deutlich von allen anderen Unterrichtsfächern.

Die Systematik des Steuerrechts (Was sind Werbungskosten, Betriebsausgaben, Sonderausgaben) ist "im Prinzip" ziemlich konstant, aber gerade die ist trockene Materie und Schülern nur schwer vermittelbar. Reichert man sie mit Beispielen an, sind die - sofern sie aus einem Schulbuch entnommen werden - wahrscheinlich schon im Augenblick des Unterrichtens falsch.

Wer sich nicht laufend weiterbildet (und wer das tut, braucht das Schulfach nicht), hat nach zehn Jahren ein gefährliches Halbwissen, was in meinen Augen schlimmer ist als ein Nichtwissen. Wer weiß, dass er nichts weiß, fragt jemanden, der es weiß.

Wer aber meint, etwas zu wissen, macht leicht Fehler. Und die können teuer werden. Als Arbeitnehmer weniger (dem Finanzamt ein paar hundert Euro zu schenken, ist ärgerlich, aber nicht existenzbedrohend ).

Als Kassierer eines Vereins (fehlerhafte Spendenbescheinigungen ausgestellt) oder als nebenberuflicher Unternehmer (Vorsteuer aus fehlerhaften Eingangsrechnungen abgesetzt) kann die Nachforderung des Finanzamts bis zur Insolvenz führen. Obwohl man sich doch exakt an das gehalten hat, was man vor zwanzig Jahren in der Schule so gelernt hat ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung