Warum ist Gott nicht für das Böse verantwortlich?

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Würde man davon ausgehen, dass es Gott gäbe und er alles erschaffen hätte, wäre er der Logik folgend auch für alles Böse verantwortlich.

Das zu bestreiten, ist nichts weiter als unlogisches Propaganda-Geschwurbel um diese "Schuld" vom eigenen Gott abzuwälzen und ihn weiter als "perfektes Wesen" darstellen zu können.

In jedem autoritären Regime haben eben immer nur alle anderen an den Missständen Schuld, niemals die Diktator/innen.

Andrastor  02.09.2021, 21:20

Danke für das Sternchen.

Wenn Du als Elternteil Dein Kind im 'Guten' erzogen hast und dieses Kind dann als mündiges Wesen - aus diversen Gründen - zum Bösen übergeht, bist Du dann dafür auch verantwortlich?

Das 'Böse' ist eine Energieform, welche von Satan ausgeht. Satan wiederum ist ebenso wenig eine Schöpfung Gottes, wie wir Seelen dies nicht sind...

Satan ist eine Du-Seele von Gott, das heißt jener negative Aspekt Gottes, welcher sich von Gott gelöst und getrennt hatte, um selber Schöpfergott sein zu wollen....

Mit der Loslösung Satans von Gott hat dieser zudem viele, viele Seelen von Gott weg verführt und weg gelockt. All diese Seelen sind wir Menschen...

Jeder Mensch hat in sich beide Aspekte...mitbekommen...

Das 'Böse' wurde also nicht erschaffen, sondern ist ein Teilaspekt Gottes, das sich quasi in Satan verselbständigt hat...

Gruß Fantho

Indirekt....

Da Gott der Schöpfer von allem ist, ist er auch der Schöpfer vom Bösen. Aber es war nicht geplant das das Böse in die Welt gerät. Es kam erst in die Welt nachdem die Sache mit dem Paradies schief gelaufen ist. Es lag also laut Bibel in der Verantwortung des Menschen ob er sich widersetzt und die Frucht aß, oder ob er folgsam auf Gott hört. Der Mensch hat nicht gehört und somit hatte der Mensch dann Erkenntnis auch vom Bösen.

Aber.....

Es bleibt dem Menschen auch heute noch die eigene Wahl böse zu sein oder nicht. Und wenn Gott die eigene Wahl wegnehmen würde, dann wären wir Marionetten. Es liegt also an uns....

Und....

Was ist denn böse? Wer bestimmt was Böse ist?

Beispiel Segnungen von Waffen durch einen Millitärpriester..... Im Internet existiert ein Bild von einem Priester mit einer Armee im Hintergrund und der segnet mit Weihrauch und geweihtem Wasser die Waffen die vor ihm auf dem Tisch liegen. Die Armeeleute im Hintergrund glauben an ihre Mission, sehen sich als die Guten, die Befreier. Fragt man mal die Frauen und Kinder, dessen Männer und Väter mit diesen Waffen erschossen wurden, so kommt da eine ganze andere Definition heraus von dem was böse ist.

Vielleicht.....

....empfinden wir böse, weil wir das was böse scheint nur aus einem Blickwinkel betrachten. Es scheint darauf anzukommen wo unser Standpunkt in der Sache ist. Da wäre die philosophische Frage angebracht, ob das Böse überhaupt existiert, oder was genau das Böse ist. Was für mich böse ist, mag für dich in Ordnung sein.

Silicium58  22.08.2021, 00:44
Es kam erst in die Welt nachdem die Sache mit dem Paradies schief gelaufen ist

Ich habe Verständnisschwierigkeiten, wie bei einem allmächtigen Wesen etwas schieflaufen könnte.

Passiert das dennoch, könnte man vielleicht besser die Wesen vergöttern, die eine Kontrolle über diese Schieflage hätten.

Belliwell  22.08.2021, 00:51
@Silicium58

Wenn du ein Kind in die Welt setzt, hoffst du auch, es geht alles gut. Nimmt dein Kind später Drogen, bringt Leute um und macht sonstige krumme Touren, ist das dann deine Schuld, weil deine Erziehung vielleicht nicht besonders erfolgreich war, oder ist es der eigene Wille des Kindes? Gott mag das perfekte Wesen sein. Aber er wollte sich keine neuen Götter neben ihm schaffen, also Wesen die perfekt sind, sondern Wesen, welche einen eigenen Willen haben. Er hat den Baum absichtlich in den Garten gesetzt, wohl wissend das es Schief gehen könnte. Er hat dem Menschen vertraut, und das ohne etwas dafür zu wollen. Er hätte uns an die Leine legen können, damit das nicht passiert. Wir sind keine Marionetten. Da ist dann die Frage, wer ist schuld? Der Vater der das Kind in die Welt setzte, oder der Sohn, der nicht auf den Vater hörte?

Silicium58  22.08.2021, 01:08
@Belliwell

Ich habe ein ähnliches Statement von einem anderen User in diesem Thread erhalten.

Ich glaube, eine Missverständlichkeit liegt daran, dass ich die Allmacht eines Schöpferwesens (die von Religiösen i.d.R. behauptet wird) wörtlich nehme, er also keinerlei Einschränkung unterworfen ist.

De facto erfordert das Erschaffen von Raumzeit (also der Schöpfung), selbst nicht dem Konzept Zeit unterworfen zu sein - woraus sich ergibt, dass ein Schöpfer einer Raumzeit Informationen über alles haben wird, was diesen Bereich umfasst, an jedem Punkt.

Ein zweiter missverständlicher Punkt könnte sein, dass ich nicht davon ausgehe, dass ein solcher Schöpfergott ein über Statistik herausgehendes Interesse an Menschen hätte (wenn überhaupt) oder irgendwas an der Schöpfung deswegen geschah, um Menschen in einen Mittelpunkt zu stellen.

Belliwell  22.08.2021, 01:58
@Silicium58
De facto erfordert das Erschaffen von Raumzeit (also der Schöpfung), selbst nicht dem Konzept Zeit unterworfen zu sein - woraus sich ergibt, dass ein Schöpfer einer Raumzeit Informationen über alles haben wird, was diesen Bereich umfasst, an jedem Punkt.

Das sehe ich fast genau so. Allerdings sagt das nichts über den derzeitigen Wissensstand des Schöpfers aus.

Jetzt habe ich schon drei mal einen Roman geschrieben und immer wieder verworfen. Die Ideen waren gut, aber wie kann man diese Gedanken nur weiter geben. Man will ja auch nicht missionieren, sondern diskutieren.

Ein Computerprogramm weiß nur so viel, wie der Macher in die Infos reinpackt. Und so ist es mit Gott auch. Wir wissen was in der Bibel an Info vorhanden ist. Das was uns an Info gegeben ist, muss aber nicht unbedingt alles sein was Gott ausmacht. Es steht nirgends das er nicht wusste was passieren wird. Schon mal dran gedacht, das das was in der Bibel steht und hier auf der Erde so passiert, oder Gott sich vorstellt passieren soll nur ein Teil von irgendwas sein könnte.

Stell dir mal vor das letzte Kapitel der Offenbarung ist zu Ende. Stell dir vor du bist da oben auf Wolke 7 oder wo auch immer und das wars dann jetzt? Immer auf Wolke 7 jauchzen und frohlocken im ewigen Singsang.

Ich kann mir das nicht vorstellen. In der Bibel steht das Gott immer schon da war. Das heißt, das Gott vor der Schöpfung schon was anderes gemacht haben muss, was sich unserer Kenntnis entzieht. Es steht halt nicht in der Bibel. Nur das er schon immer da war. Wenn das letzte Kapitel der Bibel abgeschlossen ist, was dann? Wars das dann? Ich kann mir das nicht vorstellen. Nur weil etwas in der Bibel nicht steht heißt es nicht, das nichts anderes vorgesehen ist. Brauchen wir jetzt eine Information wie es danach weiter geht, oder reicht es nicht erstmal das wir mit den Infos die wir haben erstmal den Zustand erreichen in dem es weitergehen könnte?

Einem Kind bringt man Schritt für Schritt neue Sachen bei. Du hältst einem Kind bei Einschulung keine Abiprüfung unter die Nase. Das würde ihn überfordern. Wir wissen nicht, ob wir das alles absichtlich durchmachen mussten. Es steht nicht in der Bibel. Und wir wissen nicht, ob mit dem letzten Kapitel der Offenbarung alles vorbei ist, oder ob Gott danach noch was geplant hat. Wir wissen nur was wir in der Bibel lesen können, was die Wissenschaft uns sagt und die Vergangenheit die schriftlich in der Geschichte niedergelegt ist, aus der wir lernen sollen gemachte Fehler nicht zu wiederholen.

Hat Gott gewusst das das passiert? Ich glaube schon, weil wir eben nicht wissen, was vor der Welt war und weil wir nicht wissen was nach der Offenbarung kommt. Wir sehen einen Teilbereich der in der Bibel steht.

Silicium58  22.08.2021, 06:41
@Belliwell
Allerdings sagt das nichts über den derzeitigen Wissensstand des Schöpfers aus

Eine allmächtige Entität ohne jede Bindung an eine Raumzeit, die ebendiese schöpft und gestaltet, kann keinem Zeitbegriff unterworfen sein. Es ist sinnlos, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu unterscheiden.

Sämtliche Informationen erreichen diese Entität zeitlos. Ausnahmslos. Eine Frage wie "Hat Gott gewusst das das passiert?" oder "Hat Gott vorher irgendwas gemacht?" ist daher nicht sinnvoll.

Einen sich entwickeltenden Schöpfergott, der mit auf unserem Zeitpfeil sitzt und beobachtend lernt und lenkt, halte ich schlicht für nicht möglich.

Schon mal dran gedacht, das das was in der Bibel steht und hier auf der Erde so passiert, oder Gott sich vorstellt passieren soll nur ein Teil von irgendwas sein könnte

Wenn ich über die Schöpfung rede, meine ich immer alles, ohne jede Ausnahme. Alles im Universum, und wenn es ein Multiversum gibt, dann das.

Ich würde nie davon ausgehen, dass wir die Einzigen sind, die eine Rolle spielen, sollte es den Schöpfergott geben, den die Bibel, der Koran oder andere Schriften lehren.

Ich persönlich finde die Existenz einer solchen Form eines Gottes aber nicht denkbar. Die heiligen Bücher der Menschheit halte ich für gewachsene Verhaltenskodizes. Wenn es einen Schöpfergott gibt, werden diese Schriften nichts mit ihm zu tun haben.

Den "Teil von Irgendwas", den du angesprochen hast, könnte auch darin liegen, dass unser Universum einfach eine Konsequenz aus etwas völlig anderem ist, was der Schöpfer gestaltet. So wie Späne, die herunterfallen, wenn man ein Kunstwerk schnitzt. Bedeutungslos und ohne Hintergrundkonzept, wie dagegen das entstehende Kunstwerk eines hat.

Viel von dem, was du mir über das Wirken Gottes geschrieben hat, ist an menschliche Empfindungen und Werte gekoppelt, an einen linearen Zeitverlauf, an Informations-Unschärfe. Ich halte es aber für ausgeschlossen, dass ein Schöpfergott diesen Kategorien unterworfen sein kann.

Dass wir uns selbst eine außergewöhnliche, gar zentrale Bedeutung zumessen wollen, ist menschlich - aber mehr meinem Glauben nach auch nicht.

Jetzt habe ich schon drei mal einen Roman geschrieben

Vielen Dank für diese Mühe! Ich interessiere ich mich für Glauben und unterhalte mich gerne mit gläubigen Menschen darüber.

Ich hoffe nur, du bereust es nicht, die Zeit in einen naturalistisch denkenden Atheisten investiert zu haben, der dir beschreibt, wie er sich den Agnostizismus vorstellen könnte - denn das ist, was ich nüchtern gesehen hier tue.

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...

Es gab mal kein böses. Es war mal alles perfekt. Bis die Ersten Menschen, Adam und Eva, einen grossen Fehler begiengen. Die Sünde. Heute ist die Welt voller Sünde, also eben böses. Gott aber gab uns den freien Willen, und möchte uns unsere Sünden nehmen und uns vergeben, aber viele nehmen dieses Geschenk nicht an, darum denke ich gibt es viel böses auf der Welt. Auch hat er einen Plan, den wir Menschen nicht begreifen und verstehen können, sonst wären wir ja Gott:)