selbstständig machen als nageldesignerin

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Natürlich musst Du Dein Einkommen versteuern und auch das Gewerbe anmelden. Da Du ungelernt bist, solltest Du auf jeden Fall eine gute Vesicherung abschließen, falls es zu Naturnagelverletzungen oder Pilzerkrankungen kommt. Denn auch, wenn Du sauber arbeitest - wenn jemand verletzt wird, wird die fehlende Ausbildung sicher ein Argument für ein Verschulden von Deiner Seite werden.

Du solltest unbedingt Deine Kalkulation überdenken. 10 - 15 € ist extrem billig - Wenn Du sauber arbeitest, dürfest Du dabei Minus machen. Wenn Du bei Gelnägeln mit Trockenzeiten pro Nagel auch nur 5 Minuten Zeit einplanst, dann brauchst Du pro Kundin mindestens 1,5 Stunden, anschließend Arbeitsplatz und Material desinfizieren - also benötigst Du mindestens 2 Stunden - da kommst Du auf einen Stundensatz von 5-7 €, und da ist das Material noch nicht einmal eingerechnet. Und gute Qualität ist da auch nicht billig.

Hast Du denn schon eine Standortanalyse oder einen Bussinesplan gemacht? Ganz ehrlich: Ich würde niemals zu einer ungelernten Designerin gehen, die die Nägel am Küchentisch macht. Bei uns haben bereits die meisten Nagelstudios wieder pleite gemacht, weil es sich einfach nicht mehr rechnet - zumal der Trend deutlich wieder in Richtung Naturnagel geht. Kunstnägel sind nicht mehr modern.

Zu Hause geht in der Regel schief.

Wenn Du nur Erfahrung als Kundin hast, dann ist das nicht ausreichend. Wir hatten hier mal eine interessante Diskussion über die Hygiene-Vorschriften. Da darf einfach nichts schief gehen. Das Gesundheitsamt oder eine andere Stelle, dass kann in den Bundesländern variieren wer das macht, sind berechtigt sogar Tätigkeiten zu untersagen. Bis ein aufgetretener Missstand beseitigt ist.

Ich würde an Deiner Stelle bei der Stadt bzw. dem Landkreis fragen und mit den Kontrolleuren einen Termin machen. Die besprechen solche Dinge gern im Vorfeld. Es entspannt für beide Seiten die Situation.

Diese Preisvorstellung hat aber auch gar nichts mit einer Kalkulation zu tun. Das geht in allen möglichen Bereichen schief bei Dir, wenn Du so unvorbereitet in die Unternehmertätigkeit gehst. Die Risiken sind groß und hoch. Lasse Dich von einem Berater begleiten. Stellt einen Businessplan auf. Alles andere ist die Pleite mit ansagen.

Meines wissens geht das ohne ausbildung; ist kein anerkannter Ausbildungsberuf.

Gewerbe anmelden beim Gewerbeamt. Dann bekommt man Post vom Finanzamt; u.a. wegen der Option zur Befreiung von der Umsatzsteuer (Kleiunternehmerregelung).

Dann für das Jahr den Gewinn ausrechnen: Einnahmen - Ausgaben

Den Gewinn in der Steuerklärung angeben bei den einkünften aus Selbständiger Arbeit; zusätzlich zu den einkünften aus nichtselbständiger Arbeit (Lohn); und sonstigen Einkünften wie Kapitalerträge aus Geldanlagen.

Alles was gesamt unter ca. 8000 Euro liegt (Freibetrag) ist steuerfrei; darüber geht es los mit der Besteuerung.

Es gibt aber viele unternehmerische Risiken: Man muss meistens räume anmieten; Kunden können zu Schaden kommen durch Falschbehandlung. Viele Nageldesignerinnen kennen oft nicht die einfachsten Hygienevorschriften.

Kunden können durch andere Sachen zu Schaden kommen; z.b. dass sie über irgendwelchen baulichen murks stolpern. Da wäre ich ein bisschen vorsichtig, da braucht man in der Regel eine Betriebshaftplicht.

Eine schlechte, hungerleidrige Idee. Nagelstudios gibt es viele, gelernte und selbsternannte "Nageldesignerinnen" noch mehr. Machst du dich offizielle selbständig, trägst du automatisch alle Sozialabgaben nicht zu 50 %, sondern zu 100 %. Wirtschaftlich bin ich mir sicher, dass deine "Idee" keinerlei Sinn macht, sondern nur in selbstbetrügerischer Eigenausbeutung landet.

Gehen wir von 15 Euro aus, brauchst du 4 Kundinnen am Tag (Sonntag gönnen wir dir einen Ruhetag), die sich bei dir zu Hause die Nägel machen lassen, um auf knapp 1500 Brutto monatlich zu kommen. Jeden Monat! 4 jeden Tag... jeden Tag...

Da wäre ich vorsichtig mit ungelernt. Ausserdem darfst du deine Wohnung nicht "Zweckentfremden". Da kann dir der Vermieter schnell ans Bein pinkeln, sogar mit der Kündigung. Eine Wohnung ist zum wohnen da und nicht um darin zu arbeiten. Ich spreche aus Erfahrung. Sobald du deinen Gewerbeschein angemeldet hast kommen auch noch andere Zahlungen auf dich zu wie Steuer/ Finanzamt, und du musst, ob du hast oder nicht, andere Arbeitnehmer mitversichern. Mache es lieber unter der Hand.

Man sollte hier nicht andere Leute zur Schwarzarbeit animieren!

@TomTom86

Sie muss es ja nicht machen! Tomtomtom..hähä

@TanjaJanina41

Schon daran gedacht: Aufforderung zu einer Straftat!? Uncool!!