Schulpflicht, Beruf, keine Lust mehr?

3 Antworten

Hi,

Ich habe mich mal informiert was Ausbildungen betrifft und kam dann auf den Beruf „Rettungsdienst“..

Wie schon von KirstenSe gesagt wurde - der Rettungsdienst ist das Arbeitsumfeld, in welchem man unterschiedliche Ausbildungsstufen erreichen kann.

Du kannst dich natürlich auf einen Ausbildungsplatz bewerben - offen gesagt: als Minderjährige ohne Vorerfahrung und Führerschein hast Du keine realistische Chance.

Die Arbeit im Rettungsdienst mit 12-h-Schichten, Wochenend-, Feiertags- und Nachtdiensten lässt sich kaum bis gar nicht mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) in Einklang bringen. Die meisten potentiellen Arbeitgeber lehnen daher auch die Einstellung minderjähriger Azubis (oder auch Praktika von Minderjährigen) prinzipiell ab.

Du solltest auch bedenken: es gibt mehr als genug Bewerber für die Ausbildung zum Notfallsanitäter - zehn Bewerbungen pro Ausbildungsplatz sind oft schon die Untergrenze - und die meisten sind eben volljährig, haben einen Führerschein (mind. Klasse B, bestenfalls Klasse C1) und nicht gerade selten Vorerfahrung im Rettungsdienst (als Rettungssanitäter).

Bin halt noch 17, von daher ja Schulpflichtig.. geht das trotzdem?

Die Berufsschulpflicht bleibt bis zur Ausbildung bestehen - in der Regel gilt diese bis zum Ende des Schuljahres, in dem Du volljährig wärst.

Mein Rat: ich finde es schön, dass Du dich für die Arbeit im Rettungsdienst interessierst - Du solltest dich aber bitte erst einmal grundlegend über die Arbeitsbedingungen und Tätigkeiten informieren, die dich erwarten. Wenn möglich, solltest Du versuchen, über ein paar Tage ein Praktikum auf einer Rettungswache zu machen.

Unter deinen Bedingungen würde ich definitiv auch zu einem Plan B raten.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Schwierig, aktuell ausgebildet werden der Rettungssanitäter und der Notfallsanitäter. Im Rettungsdienst gibt es nicht eine Qualifikation sondern verschiedene, von denen jeder entsprechend seiner Qualifikation auf unterschiedlichen Rettungsfahrzeugen unterschiedliche Aufgaben wahrnimmt. Die höchste Qualifikation ist seit 2014 der Notfallsanitäter mit drei Jahren Ausbildung und staatlicher Prüfung. Notfallsanitäter führen die medizinische Erstversorgung von Notfallpatienten durch, stellen die Transportfähigkeit her und sichern diese und überwachen den medizinischen Zustand und seine Entwicklung während dem Transport. Bei Einsätzen mit Beteiligung eines Notarztes nach dessen Eintreffen bei der ärztlichen Notfall- und Akutversorgung. Unterstützt werden Notfallsanitäter dabei von Rettungssanitätern, sie assistieren dem Notfallsanitäter und fahren den Rettungswagen, im qualifizierten Krankentransport betreuen sie Patienten, die keine Notfälle sind aber dennoch einer Betreuung bedürfen.

Als externer Bewerber, hat man so gut wie keine Chance auf einen Ausbildungsplatz zum Notfallsanitäter. Die allermeisten sind bereits Rettungssanitäter und bringen eine gewisse Erfahrung als solche mit. Der Rettungssanitäter kostet allerdings Geld, mit 1500 Euro ist etwa zu rechnen und da er auf dem Rettungswagen auch der Fahrer ist und die Rettungswagen heute fast flächendeckend 3.500 Kg zulässiges Gesamtgewicht überschreiten, braucht er noch einen LKW Führerschein der Klasse C1, der natürlich auch Geld kostet. Die Alternative wäre ein freiwilliges soziales Jahr im Rettungsdienst, hier wird einem der Rettungssanitäter meist finanziert, allerdings ist man danach Vollzeit für etwa 300 Euro im Monat tätig. Fehlt dir der Führerschein der Klasse C1, kannst du zudem im FSJ nur Krankentransport fahren.

Ein Praktikum ist vor 18 Jahren in aller Regel nicht möglich und meist wird man ganz ohne wenigstens grundlegende Qualifikation auch nicht neben der Regelbesatzung auf die Fahrzeuge gelassen, in der Regel ist minimum der Rettungshelfer erforderlich. Mfg.

Bewerbe dich und auch falls du angenommen wirst bleib in der Schule bis Ausbildungsbeginn.
Bevor du noch Lücken im Lebenslauf hast.
Und strenge dich an!
Schlechte Noten im letzten Zeugnisses sieht niemand gern.