Privatpilotenlizenz / Flugschein

3 Antworten

Hallo,

zum großen Rest kann ich nichts sagen, zur Lizenz aber schon: Die Lizenzen sind europaweit genormt, sprich Theorie und erforderliche Flugstunden. Von der EASA wurden neue Lizenzen eingeführt, die sich jetzt nach ICAO-konform oder Nicht-ICAO-konform unterscheiden. Die Nicht-ICAO-konformen Lizenzen betreffen die sog. LAPL, Light Aircraft Pilot Licence. Sie erfordern weniger Ausbildung und stellen auch geringere medizinische Anforderungen.

Die Art und Berechtigungen aller möglichen Lizenzen ist beim BAZL, dem Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt, sehr gut dargestellt. Hier ein Link zur Tabelle (wurde von einem Flugmediziner eingestellt):

http://www.rudolf-fischl.de/Gesetze/EASA%20LIZENZerwerb%20Vorraussetzungen.pdf

Mit einem PPL (A), einem englischen Sprachtest und einer Eintragung der Klassenberechtigung für SEP/L (landgestützte einmotorige Flugzeuge mit Kolbenmotor bis zu einer Abflugmasse von 2.000 kg) in die Lizenz bist Du gut aufgestellt. Es gibt aber in Europa unterschiedliche Auslegungen darüber, ob z. B. Rundflüge gegen Geld gewerblicher Flugverkehr sind. Da helfen die Fliegerclubs als Betroffene gerne weiter.

Alle Infos zur Ausbildung und Berechtigung gibt es in der EU-Verordnung 1178/2011, die Du auch beim BAZL einsehen kannst.

So, für den Rest sind die Flieger verantwortlich.

Hallo,

das teuere am Pilotenschein ist das Fliegen zu lernen. Das kannst Du in Südafrika, Amerika, Australien, der Tschechischen Republik oder in der Schweiz, in Deutschland oder auf Ibiza.

Günstig oder Billig ist das sicherlich in den warmen Gegenden der USA oder in Südafrika.

Wenn Du zurück kommst musst Du die Umschreibung der Lizenz in die PPL-A nach EASA Richtlinien beantragen. Dann musst Du die Theorie nachweisen und ggf. einen Prüfungsflug ablegen.

Und dann bist Du mit den Wetter- und geographischen Verhältnissen in Mitteleuropa insbesondere der Schweiz Konfrontiert und wirst auch hierfür wieder einen Fluglehrer brauchen, der Dich auf die Gefahren und das Verhalten im Alpenflug Einweist.

Meine Empfehlung daher: Mach' den Flugschein, auch wenn's mehr kostet, in der Schweiz weil du da wohnst und mutmaßlich auch dort fliegen willst, dann lernst Du von Anfang an mit den schwierigeren Situationen dort umzugehen. Das ist letzten Endes auch eine Sicherheitsfrage und da solltest Du nicht am Falschen Ende Sparen.

Da die Schweiz, Deutschland und Spanien Mitglieder der EASA sind ist die Lizenz für dich auch die gleiche und muss wenn du umziehst auch nicht die Lizenz umschreiben lassen.

Schöne Grüße und viele gute Landungen

Hallo Schweizer89!

Ich versuch mal deine Frage von einer anderen Warte aus zu beantworten.

Einen Privatpilotenschein kannst du fast überall machen, das heißt an jedem größerem Flugplatz in Deutschland und der Schweiz gibt es Schulen und/oder Vereine die Ausbildungen zu PPL-A anbieten. Die Preise liegen hier zwischen 8000 und 15000 Euro und der Zeitbedarf zwischen 3-6 Monate (Schule) und 6-18 Monate (Verein). Eine Ausbildung im Ausland (zB. USA) lohnt sich meißtens nicht.

Das Problem ist das du hier "nur" eine Lizenz für Einmotorige Flugzeuge erwirbst und diese auch nur bei Sichflugbedingungen fliegen darfst. Wenn schönes Wetter ist, ist es kein Problem aber sobald Wolken, Regen oder ähnliches hinzu kommen wird es oft schon schwierig Termine einzuhalten.

Das heißt du bräuchtest auf jeden Fall eine sogenannte IFR Berechtigung die dir erlaubt (mit entsprechend ausgerüsteten und zugelassenen Flugzeugen) auch bei Nacht und vor allem bei schlechtem Wetter zu fliegen und somit unabhängig sein und Termingerecht zu fliegen. Da du geschrieben hast, dass du auch gerne 2 motorige Flugzeuge fliegen möchtest benötigst du auch noch eine Berechtigung zum Fliegen von Mehrmototrigen Flugzeugen. Bei deinem Wunsch mit 4 Personen und beruflich reisen zu wollen, würde ich fast sagen, dass ein zweimotoriges Flugzeug auch sinnvoller und vor allem sicherer ist. Viele Einmotorige und Viersitzige Flugzeuge haben schnell das Problem das sie überladen sind wenn man mit vier normalen Menschen darin sitzt. Und natürlich möchte man gar nicht darin sitzen wenn man in schlechtem Wetter oder Nachts unterwegs ist und der einzige Motor fällt aus.

Die Lizenz die du benötigst wäre also ein PPL IR MEP wo die Kosten zwischen 40.000 und 70.000 Euro liegen und du mindestens 18 Monate einplanen mußt. (Ich selbst bin Berufspilot und habe meine Ausbildung zum CPL in 20 Monaten geschafft)

Wenn du ein Flugzeug chartern willst, hängen die Kosten ganz stark davon ab was du haben willst. Eine Cessna 172 mit vier Sitzen und für Sichtflüge zugelassen kostet an einer Schule ca 200 Euro, in Vereinen zwischen 100 und 150 Euro pro Stunde. Hinzu kommen Landegebühren (10 Euro an kleinen Landeplätzen bis zu 200 Euro an Verkehrsflughäfen) und Abstellgebühren (sehr unterschiedlich). Hier hast du aber das schon genannte Problem mit dem Wetter und der Zuladung.

Wenn du ein Zweimotoriges Flugzeug chartern willst, zB eine 6 sitzige Piper Seneca liegen die Preise so zwischen 500 und 700 Euro pro Stunde. Allerdings sind solche Flugzeuge nicht an jedem beliebigem Platz zu finden bzw. nicht jeder der so ein Flugzeug besitzt verchartert es auch. Hier bietet es sich meistens an ein Flugzeug zu kaufen. Da gibt es dann natürlich wieder andere Kosten die du ja schon erwähnt hast. Unterstellkosten, Wartung etc. Die Preise hier variieren auch sehr stark, wobei eigentlich gilt: kleiner Flugplatz = kleine Preise, großer Flugplatz = große Preise.

Das waren jetzt erstmal eine ganze Menge Informationen und ich habe schon versucht mich kurz zu fassen :-)

Ich weiß ja nicht wie eilig es bei dir ist, aber vielleicht wäre dir mit einem eigenem Flugzeug und einem Berufspiloten der für dich fliegt erstmal kurzfristig besser geholfen. Oder vielleicht mit einem Taxiflugunternehmen? Zumindest solange bis du eine eigene Lizenz hast.

Wenn du noch weitere Fragen hast dann melde dich einfach :-)

Viele Grüße

Felix