Nach Vergewaltigung anzeigen obwohl es schon 5 Jahre her ist?

6 Antworten

Es kommt darauf an, was du erreichen willst, damit es Sinn ergibt.

Wenn du einfach nur erreichen willst, dass dein Ex-Chef weiß, dass du sauer auf ihn bist, dann ergibt es Sinn. Wenn du keine Beweise hast, sieht es aber schlecht damit aus, dass er bestraft wird.
Das wäre auch "ungerecht" in dem Sinn, dass du dir vorstellen musst, dass es auch Personen gibt, die zu Unrecht bezichtigt werden, jemanden vergewaltigt zu haben. Wenn man damit dann ganz ohne Beweise durch käme, könnte man diese Möglichkeit instrumentalisieren, d. h. nach dem Motto "Ich mag meinen Chef nicht, also zeige ich ihn an, dass er mich vergewaltigt hat und dann kriegt der mächtig Ärger."

Ich glaube sowieso nicht, dass es dir persönlich etwas bringen würde, wenn du wüsstest, dass er bestraft werden würde. Du würdest immer noch die gleichen Verletzungen in dir tragen. Nichts würde sich ändern.
Damit will ich aber nicht sagen, dass wenn man Beweise hat, auf eine Anklage verzichten sollte. Nur du hast ja keine.

Anzeigen kannst du ihn und solltest das auch machen.

Anonym wird das aber nicht funktionieren.

Die Verjährungsfrist ist nach §78 StGB 20 jahre und beginnt auch erst mit Erreichen der Volljährigkeit des Opfers.

Natürlich musst du dir bewusst machen, dass sowas ohne Beweise momentan sehr schwierig sein kann. Das wird auch eine Belastung für dich sein.

Wende dich am besten an Stellen wie den Weissen Ring oder an Einrichtungen wie www.hab-keine-angst.de

Die können dich beraten und dir dabei beistehen.

Zeig ihn an! Selbst wenn es nicht mehr nachzuweisen ist kann ihn das in seinem Ruf sowie Beruf schädigen und vielleicht davon abhalten anderen das Gleiche anzutun.

Zeig ihn an, wieso anonym??.. Ist doch sinnfrei. Er wird jetzt keine dicke Strafe kriegen zumal Deutschland vergewaltiger laufen lässt wie sonst was. Aber einen Eintrag wird er bekommen,

Viel erfolg.

Selbst die ganzen Pfarrer aus der Kirche wurden nach Jahrzehnten noch angezeigt.