Insolvenzverfahren einer UG. Wie komme ich an mein Geld?
An die Insolvenzexperten hier bei gf:
Ich bekomme von einem Kunden über 8500,- Euro für eine Dienstleistung die ich im Sommer erbracht habe. Ich wurde über Monate vertröstet. Jetzt behauptet der Kunde die AOK hätte für seine UG (haftungsbeschränkt) eine Insolvenz beantragt. Auf meine Nachfrage hin, wer der Insolvenzverwalter ist, bekomme ich keine Antwort mehr... Das Problem ist, dass der Kunde mit allen Wassern gewaschen ist. Das ist ein Mensch ohne Gewissen. Hauptsache er kommt aus der Sache fein raus. Ich vermute auch, dass er sein Vermögen vorab gesichert hat. Andere Menschen sind im egal. D.h. er wird nicht "fair spielen". Das ist meine Einschätzung und die Einschätzung von anderen Gläubigern. Was muss/sollte ich jetzt machen? Auf den "wer ist pleite" Seiten ist er noch nicht gelistet. Wie komme ich an mein Geld wenn der Kunde nicht kooperiert? Wie bekomme ich den Insolvenzverwalter raus?
5 Antworten
Von der Beantragung bis zur Eröffnung kann es schon mal einige Zeit dauern. So lange das Insolvenzverfahren nicht eröffnet wurde gibt es auch keinen Insolvenzverwalter.
Im übrigen kann so ein Antrag auf Insolvenz Eröffnung auch zurück gewiesen werden.
Niemand hindert Dich, Deine Ansprüche gerichtlich geltend zu machen.
Also an das Gericht wenden und Mahnbescheid beantragen, wo die UG ansässig ist?
UG.... du siehst hier keinen Cent. Mahnbescheid und pfänden was da ist wäre die einzige Chance, wenn das mitd er INsolvenz nur gelogen sein sollte.
Um dich ruhigzustellen.
Da es sich um eine UG handelt wirst du kein Geld mehr erhalten...es ist traurig aber so ist es halt...
Für eine UG wird man immer erst nach Vorkasse tätig, leider kommt dieser Hinweis für dich zu spät...das Geld ist weg.
Warum ist das so? Wegen der Haftungsbeschränkung? Wie kann sowas überhaupt legal sein?
ja, die UG ist die deutsche Variante der ehemaligen Limited. Man haftet nur mit dem hinterlegten Geld.
Das Mindestkapital einer UG beträgt bei ihrer Gründung 1,- € (§ 5a GmbHG)
Leider ist das legal...
dann wurde mehrfach auf Schreiben der AOK nicht reagiert und nicht bezahlt, dann ist das möglich.
Insolvenzen kannst im Anzeiger nachlesen - beim Inso-Gericht erfährst den Verwalter und stellst dort deine Ansprüche.
Ob das mit der Insolvenz überhaupt stimmt kannst Du hier:
https://www.insolvenzbekanntmachungen.de/
Erfahren.
Sollte es stimmen, kannst Du Deine Forderung beim Insolvenzverwalter geltend machen. In der Regel bringt das meistens nichts mehr.
Ob der Schuldner nun "fair" oder nicht spielt dürfte kaum zu beweisen sein, wenn er nicht allzu dämlich ist.
Was hätte der Kunde davon mir ein Insolvenzverfahren "vorzugaukeln"?
Du schreibst selbst:
Das Problem ist, dass der Kunde mit allen Wassern gewaschen ist.
Es kann also durchaus sein dass er so versucht zu erreichen dass Du der forderung nicht mehr nachgehst und dann die normale Verjährung eintritt.
Warum sollte der Kunde wegen der Insolvenz lügen? Was hätte er davon?