Hallo, es geht um PayPal und KSP! Wie kann ich damit umgehen?
Mein Konto war bei einer Ratenzahlung nicht gedeckt, also wurde der Betrag mit PayPal bezahlt, quasi ein Vorschuss von PayPal. Nun habe ich einen negativen Saldo auf meinem PayPal-Konto.
Dann habe ich folgende E-Mail erhalten.
"Sehr geehrter Herr **,
wir zeigen an, dass wir die PayPal (Europe) S.à.r.l. et Cie, S.C.A., vertreten.
PayPal hat uns mitgeteilt, dass Ihr Nutzerkonto einen Negativsaldo von EUR 108,90 aufweist und Sie sich mit dem Ausgleich dieses Betrages in Verzug befinden.
Die geltend gemachte Gesamtforderung setzt sich wie folgt zusammen:
Negativsaldo PayPal Konto EUR 108,90 zzgl. Verzugszinsen seit dem 06.11.2016 i.H.v. 5%-Punkten über dem Basiszinssatz EUR 0,29 Kaufmännische Mahnkosten EUR 20,00 Anwaltsgebühr EUR 58,50 Auslagenpauschale EUR 11,70 Gesamtbetrag EUR 199,39
Wir fordern Sie auf, den Gesamtbetrag von EUR 199,39 so an uns zu überweisen, dass dieser bis zum
05.12.2016
auf unserem unten bezeichneten Konto eingeht.
Mit freundlichen Grüßen
KSP Rechtsanwälte
Dieses Schreiben wurde elektronisch versandt und trägt daher keine Unterschrift."
Weiß jemand wie ich damit umgehen kann? Habe im Netz verschieden Antworten gefunden. Dass man beispielsweise die PayPal Zahlung begleichen kann und der Inkasso Forderung nicht nachkommt.
6 Antworten
Und hast Du die Hauptforderung zwischenzeitlich befriedigt?
Denn Deine Frage nach Fristablauf des Inkassoschreibens macht doch schon deutlich, dass Du nicht geneigt bist berechtigte Forderungen fristgerecht zu bezahlen oder die Forderung mit dem Gläubiger zu klären.
Kaufmännische Mahnkosten EUR 20,00
Das ist Schwachsinn. Paypal schreibt zudem keine Briefe. Es dürfen nicht einfach wildfremde Beträge gefordert werden. Das Leben ist hier kein Wunschkonzert. Bei Briefpost maximal 1€ bis allerhöchstens 2,50€ (je nach Tagesform des Richters). Bei eMails im Prinzip 0€, da keinerlei Kosten messbar sind.
Anwaltsgebühr EUR 58,50 Auslagenpauschale EUR 11,70
Darüber lässt sich streiten. Dass Paypal als Zahlungsdienstleister überhaupt die Hilfe eines Anwalts zum Schreiben von Mahnbriefen braucht, ist zunächst höchst fragwürdig. Dann macht KSP nichts anderes als Briefe automatisiert zu verschicken, insofern wäre sowieso eine Gebühr von 18€ (Schreiben einfacher Art) das Höchste der Gefühle.
Ich würde nur die HF und vielleicht 2-3€ mehr für Briefporto und Zinsen überweisen.
Den Anwälten würde ich schreiben:
"Werte Anwälte. Zunächst weise ich die 20€ Mahngebühr als frei erfunden zurück. Wenn Sie weiterhin frei erfundene Gebühren fordern, werde ich sie wegen gewerblichen Betruges anzeigen und bei der Anwaltskammer einen Entzug der Zulassung beantragen. Hinsichtlich ihrer Gebühr: Die verstößt gegen die Schadensminderungspflicht. Sie wollen mir zur Prüfung der Korrektheit ihrer Forderung folgendes vorlegen: Das komplette Vertragswerk zwischen Paypal und ihrer Kanzlei in Kopie, sowie einen Kontoauszug zum beweis, dass Paypal jemals Inkassogebühren an sie entrichtet. Ich diskutiere nicht, ich werde einem Mahnbescheid widersprechen und vor Gericht werde ich ebenfalls auf den Beweisen bestehen."
Zuerst solltest du prüfen, ob diese Mail echt ist. Diesem scheinst du dir ja aber sicher zu sein. Angenommen die Mail ist echt und kein Phising-Versuch solltest du den Betrag bezahlen.
Du hast dir so gesehen Geld geliehen und dir scheinbar im Vorfeld weder Gedanken über eine umgehende Rückzahlung noch über die Höhe der Zinsen gemacht. Das wird dann eben schnell teuer.
Also unter Lehrgeld abbuchen und künftig evtl. nur etwas kaufen, wenn man das nötige Kleingeld hat.
Alternativ kannst du vorab auch einfach PayPal anschreiben und fragen ob eine Kulanzlösung möglich ist (und so auch direkt die Echtheit dieser Mail abklären).
Jetzt habe ich eine neue Mail bekommen.
Sehr geehrter Herr ********,
in der vorbezeichneten Angelegenheit bestätigen wir, dass sich unsere Mandantschaft im Hinblick auf die Gesamtforderung mit nachfolgender Ratenzahlungsvereinbarung einverstanden erklärt.
Sie zahlen
ab dem 13.12.2016 monatlich EUR 72,00 jeweils zum 13. des Monatsauf unser unten angegebenes Konto.
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass sich die Forderung um weitere Zinsen sowie die nachstehend ausgewiesene Einigungsgebühr erhöht. Diese Gebühr ist Bestandteil dieser Ratenzahlungsabrede.
Stellen Sie den fristgerechten Ausgleich sicher. Wir empfehlen gegebenenfalls die Einrichtung eines Dauerauftrages.
Sofern Sie mit den zugesagten Ratenzahlungen ganz oder teilweise in Rückstand geraten, ist unsere Mandantschaft an die getroffene Vereinbarung nicht länger gebunden und die gesamte verbleibende Restforderung wird zur sofortigen Zahlung fällig. In diesem Fall werden wir unserer Mandantschaft empfehlen, das Verfahren gegen Sie umgehend fortzusetzen.
Haben Sie noch Fragen, Informationen oder Wünsche? Besuchen Sie uns im Internet unter
oder rufen Sie uns kostenfrei an unter
0800 / 1016783.
Mit freundlichen Grüßen
KSP Rechtsanwälte
Dieses Schreiben wurde elektronisch versandt und trägt daher keine Unterschrift.
Gesamtforderung: EUR 214,47Hierin ist die Einigungsgebühr gemäß Ziffer 1000 VV RVG in Höhe von EUR 15,00 enthalten. "
Wenn du es so machst, wie du am Ende geschrieben, hast du rechtlich nichts zu befürchten, aber du musst mit der Kündigung deines Paypal-Accounts rechnen, wenn ich mich nicht irre. Wenn du damit leben kannst, dann begleiche nur die Schulden bei Paypal.