Wie reagiert der Körper auf eine Ernährungsumstellung zum Veganer?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bei deinen diversen Lebensmittel"verboten" fällt mir zuerst das Buch "Vegan kochen" ein, welches ich mir erst kürzlich zugelegt habe und in dem auch verschiedene Kapitel zu Themen wie Zucker, Gluten oder Soja ersetzen sind. Vermutlich darfst du auch keinen Agavendicksaft essen, darfst du mit Trockenobst süßen?

Rohkostbücher gibt's natürlich auch wie Sand am Meer, ich selbst besitze "Live Raw" von Mimi Kirk, die ich ganz toll finde (und ihr Buch auch, s.a. www.youngonrawfood.com).

Ich lebe seit März 2011 vegan und bin in erster Linie aus ethischen Gründen umgestiegen, habe aber auch die gesundheitlichen Vorteile für mich entdeckt und ernähre mich mittlerweile viel gesünder, fast so wie du es tun sollst, nämlich von viel Gemüse, öfter mal roh, ebenso von Hülsenfrüchten, Vollkorn- und Pseudogetreide, Nüssen, Samen usw. selten Fertigkram oder Süßes. Ich habe vorher übrigens auch alles gegessen, die Umstellung erfolgte auch relativ abrupt und ich hatte keine Probleme. Das kann bei dir natürlich etwas anders sein, aber ich denke eigentlich nicht, dass es da große Probleme geben dürfte.

Wenn du noch mehr Fragen hast, helf ich dir gern weiter. :)

P.S.: Es hat mein Leben sehr positiv beeinflusst und ich find's super, dass wir anscheinend immer mehr werden. ;)

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 20.06.2012, 19:45

Danke Dir für Deine ausführliche Antwort und den Link. Du hast richtig vermutet, Agavendicksaft ist auch nicht erlaubt. Trockenfrüchte sind in Maßen in Ordnung. Ich habe zwar nichts an Magen- und Darm. Aber es hätte ja sein können, dass es so plötzlich nicht so gut wäre. Irgendwie bin ich jetzt auch ein wenig ungeduldig und möchte gerne sofort etwas ändern. Ich suche noch nach einer echten und leibhaftigen Ernährungsberatung von Mensch zu Mensch. Aber wenn es vernünftige Onlineberatungen oder entsprechend gute Lektüre oder einschlägige Foren gibt, wäre das auch was Gutes. Ich musste irgendwo anfangen. Beim herumsurven bin ich erst mal hier gelandet. Ich mache jetzt quasi einen Schnellkurs in Sachen Ernährungsumstellung. Du machst das schon seit über einem Jahr und bist noch konsequent dabei? Das lässt mich hoffen! Die Meinungen gehen auseinander, was das Lipödem betrifft. Mein Arzt meint, es könnte helfen. Und Gewicht würde ich auch verlieren. Und für die Tiere ist es sowieso besser. Also nur ein Gewinn für alle. Der Verlust beschränkt sich "nur" aufs Gewicht! ;-) Schön, wenn ich später noch was fragen darf! Vielleicht komme ich darauf zurück. Im Moment bin ich noch etwas "wirr" im Kopf, weil alles neu und ungewohnt ist. Ich muss erst Infos sammeln und sortieren, dann nachdenken und loslegen.

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 20.06.2012, 20:10
@Annemaus85

Ja, Danke. Den Link hatte ich schon bekommen und auch schon verfolgt. Für Euch scheint das alles hier wohl nervig zu sein, wenn immer wieder dieselben Fragen kommen. Aber für mich ist das alles noch so neu! Aber ich werde alles lesen! Es scheint hier auch ein paar Leute zu geben, die äußerst gereizt bis genervt auf das Thema reagieren. Wie kommt das denn?

Annemaus85  20.06.2012, 20:29
@xxxFROSCHxxx

Ach, eigentlich nervt mich das überhaupt nicht, ich antworte gerne, wenn sich jemand für diesen tollen Weg ebtscheidet. Manchmal geht's hier in den Fragen allerdings heiß her, weil es sich einige zur Aufgabe gemacht haben unbedingt gegen die vegane Lebensweise zu wettern. :P

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 20.06.2012, 20:33
@Annemaus85

Da prallen wohl zwei Welten aufeinander. Ich muss sagen, dass ich mich vorher auch nicht damit beschäftigt hatte. Ich bin eben in einer Familie der Allesesser groß geworden, was mich geprägt hat. Aber jetzt, wo ich mich mit den Dingen näher beschäftige, bekomme ich doch einen etwas anderen Blickwinkel. Aber ich finde es echt albern, wenn deshalb Leute mit verschiedenen Ansichten übereinander herfallen. Ich habe gerade mal was derartiges hier gelesen.

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 21.06.2012, 20:56
@xxxFROSCHxxx

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Einen herzlichen Dank auch an alle anderen Antworter hier. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen.

Hi, Frosch, erstmal möchte ich meine Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen, dass ein "normaler" Arzt eine annähernd vegane Ernährung empfiehlt. Hört man leider nur selten, find ich aber super ! Musst keine Bedenken haben, vegan zu leben ist das Beste, was du tun kannst, für deine körperliche und seelische Gesundheit und viele andere positive Aspekte. Vegan zu leben hat viele positive und weitreichende Nebenwirkungen. Wenn du erstmal siehst und schmeckst, wieviele leckere Alternativen es zu tierischen Produkten gibt, wirst du mit Leib und Seele vegan leben. Ich würd dir auch raten, erstmal die gesundheitlichen und ernährungstechnischen Dinge abzuklären, mit der Zeit kommen die andern Aspekte ganz nebenbei, diese werden dann nicht minder wichtig für dich sein. In den alten Fragen und Antworten hier wirst du viele tolle Links und Tipps finden, auch im Net unter www.vegane-beratung.de zum Beispiel... Es gibt ganz tolle rohköstliche Rezepte, Weißmehl und Zucker wirst du bald nicht mehr vermissen, im Gegenteil.... Ich wünsch dir alles Gute und viel Freude auf deinem Weg..., lass dich nicht von zwar durchaus wohlmeinenden, aber schlecht bis gar nicht informierten "Normalköstlern" beirren ! Dein Arzt war eine gute Wahl.... LG, Sigi

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 21.06.2012, 13:47

Der Arzt scheint wirklich ein Exot zu sein, wie ich anhand der Reaktionen auf meine verschiedenen Fragen feststelle. Er hat irgendeine Zusatzausbildung. Und Ärzt sind auch Menschen. Vielleicht hat er ja eigene Erfahrungen gemacht. Ich kann ja mal fragen. Danke für Deine Antwort.

Ich habe vor 30 Jahren, ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen (Rheuma) von heute auf morgen auf vegetarische Kost umgestellt, und ich hatte keinerlei Probleme. Mittlerweile nimmt die Rohkost einen großen Teil meiner Ernährung ein, mit etwas Milchprodukte und Vollkornbrot und ab und zu etwas Süßes. Ich fühle mich fantastisch und habe Idealgewicht!

Konkret sieht das bei mir so aus:

Frühstück: eine Tasse gezuckerten Kräutertee

Nachmittags: Riesenschüssel gemischter Salat oder gedünstetes Gemüse (mit Sahne) und Käsebrot oder Kartoffeln oder Nudeln

Nachtisch: etwas Schokolade, Fruchtjoghurt, Kekse, Kuchen

Abends meist nichts mehr außer selbstgemachten gesüßten Getränken (Tee, Kombucha, Wasserkefir) und manchmal etwas Obst.

Ich esse also meist nur noch einmal am Tag (seit eineinhalb Jahren) und finde es so wesentlich leichter, mein Gewicht zu halten.

Hallo xxxFroschxxx,

bei Deiner geplanten Ernährungsumstellung wirst Du vermutlich deutlich mehr Ballaststoffe zu Dir nehmen als bisher. Das ist einerseits gut zum Abnehmen (worauf ich hier mal genauer eingegangen bin: http://www.gutefrage.net/frage/ist-das-ganz-ok--essen). Andererseits bedeutet das neue Arbeitsaufgaben für den Darm, weshalb oft die Empfehlung eines allmählichen Übergangs zu lesen ist.

Zucker kannste natürlich sofort weglassen.

Abgesehen von der höheren Ballaststofzufuhr kannst Du, allgmeine gesprochen, schon von einen Tag auf den anderen zur veganen Ernährung wechseln, das ist Dir aber vielleicht zu stressig, und so wäre es also von daher vielleicht ratsam, es langsamer anzugehen. Damit die Kochumstellung entspannter abläuft, nicht, weil Deiner Körper die Umstellung nicht hinkriegen würde.

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 21.06.2012, 13:50

Danke für Deine Antwort. Ich habe mir überlegt, alles nach und nach zu ersetzen.

Da hast Du aber einen guten Arzt! Das ist eher selten, dass die Mediziner eine Ernährungsumstellung auf vegan empfehlen. Ich hab Ende März 2012 aus gesundheitlichen Gründen umgestellt auf vegan, und zwar ähnlich wie Du es oben beschreibst: kein Zucker oder zuckerhaltige Produkte, keine Weißmehlprodukte, viel Rohkost. Butter darf ich. Mit dieser Ernährungsweise will ich meine Arthrose und Bluthochdruck heilen. Ich bin auf ein Buch gestoßen, in dem alles klar und knapp beschrieben wird. Hier kannst Du Dich darüber informieren:http://www.arthroseselbsthilfe.de/6.html Durch dieses Buch ist es mir sehr leicht gefallen, die Ernährung sofort und ohne Übergang umzustellen. Als Fleischesser hatte ich mich sowieso nie wohl gefühlt, wegen der Qual der Tiere...

Wie geht es mir seitdem?

Ich fühle mich sehr gut. Der Blutdruck ist runtergegangen, das Lipödem (habe ich auch) ist sehr zurückgegangen, meine Nierenwerte haben sich zu 1/3 verbessert.. Ich fühle mich viel fitter. Mein Arzt war echt beeindruckt! Das ist doch schonmal ein eindeutiges Ergebnis! Zusätzlich nehme ich Vit B 12, D und C, Korallencalcium (Sango) und Magnesium, sowie Zink. Ich mache mir auch grüne Smoothies (auf Youtube gibt es Videos dazu). Die sind so klasse! Ich nenne sie Greenies und bin fast süchtig danach... Habe meine Tochter auch schon mit dem Greenies-Virus infihziert. Sie kommt oft extra deswegen vorbei :) Heute hat sie sich zum ersten Mal selbst einen gemacht.

Was esse und trinke ich genau?

Nach dem Aufstehen 1 Glas warmes Wasser, danach 1 Tasse grünen Tee

Zum Frühstück nur Obst. (Bananen zählen als Gemüse) Es ist immer 1 Apfel dabei

Zum Mittagessen meist Pellkartoffeln (bin auf dem Kartoffeltrip) und Gemüse und/oder Salat und 1 Greenie. (Ich könnte auch Vollkornnudeln oder Vollkornreis, Quinoa usw, essen statt der Kartoffeln)

Nachmittags: verschiedene Nüsse und ein paar Mandeln, nochmal grünen Tee, es ginge auch Müsli (natürlich nicht mit Milch)

Zwischendrin und über den Tag trinke ich 2-3 l Wasser und Kräutertees

Abends Vollkornbrot mit Butter und vegetarischen Brotaufstrich, Salat, Gemüse, 1 Greenie

Das Interessante ist, dass ich es noch keinen Tag leid hatte, frisch zu kochen!. Das habe ich sonst nie gemacht.

Ich vermisse gar nichts! Es gab auch keinerlei Entzugserscheinungen! Achte nur darauf, dass es Dir auch wirklihc schmeckt. Benutze viele Kräuter. Mit der Zeit lernst Du, was zu was geschmacklich passt. Ich rate Dir also zu sofortiger Umstellung. Viel Erfolg und Spaß :)

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 22.06.2012, 22:51

Das ist ja alles sehr aufschlussreich und außerordentlich motivierend. Ich verstehe nur nicht, warum Du zusätzlich etwas einnimmst.

Lilis  23.06.2012, 00:08
@xxxFROSCHxxx

Diese Zusatzstoffe (Vitamine und Mineralien) brauche ich, da mein Körper vorgeschädigt ist. Ich hab lange auch geraucht und mich falsch ernährt. Jetzt hab ich da einen erhöhten Bedarf, den ich nicht durch die Nahrung allein decken kann, um das wieder zu reparieren. Dass ich B12 brauche, hab ich z.B. daran gemerkt, dass ich trotz allem schnell müde wurde. Calcium und Magnesium, sowie Vit D brauche ich für die Knochen, da ja meine Kniegelenke ziemlich geschädigt sind... usw.

Du kannst für Dich selbst schauen oder auch Deinen Arzt fragen, ob es irgendwelche Mängel gibt. Das kann auftauchen bei veganer Ernährung. Man muss da halt etwas sorgfältiger sein. Dafür wird man gesünder :)

xxxFROSCHxxx 
Fragesteller
 23.06.2012, 00:42
@Lilis

Was es alles gibt. Darauf werde ich meinen Arzt einmal ansprechen. Danke für die Info.

EvilBit  23.06.2012, 00:44
@Lilis

Vitamin B12 ist bei veganer Ernährung unmöglich zuführbar, darüberhinaus kann es zu Calcium und Eisenmangel kommen, da diese Stoffe z.T. schlechter aus pflanzlicher Nahrung zu gewinnen sind. Also muss man diese Zufuhr entweder künstlich zuführen, oder aber zu tierischen Produkten greifen.

Ansonsten gibt es sicherlich eine Menge individueller Schäden, aber gerade Vitamin B12 ist absolute Mangelware bei Veganer Ernährung, was zu den beschriebenen Symptomen führen kann.

Moucky  23.06.2012, 14:30
@EvilBit

@ Evil, sorry, aber das ist Schmarrn, man muss wissen, wie man Calcium und Eisen kombiniert. Einen Cobalaminmangel haben mindestens ebensoviele Fleischesser, wenn nicht mehr. Das liegt nicht an der veganen Ernährung, sondern an den ausgelaugten Böden und dem übertrieben gereinigten Obst und Gemüse. Außerdem kann ein Resorptionsproblem vorliegen. Bitte erst informieren, bevor man Unwahrheiten verbreitet !