Was bedeutet "Aussetzung der Vollziehung"? (Finanzamt, Einspruch, Einkommensteuer)

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Du musst zunächst nicht zahlen. Wenn deinem Einspruch dann später entsprochen wird und du eine entsprechend niedrigere Steuerfestsetzung bekommst, ist alles schön und du kannst dich freuen. Bleibt das Finanzamt bei seiner Auffassung, musst du später den Betrag natürlich zahlen. Außerdem werden dann wahrscheinlich auch Aussetzungszinsen in Höhe von 0,5% pro Monat festgesetzt, die du zusätzlich zahlen musst, denn das Finanzamt vergibt in der Regel keine "zinslosen Kredite", was ja auch völlig richtig ist, denn hier wird das Geld der Allgemeinheit verwaltet.

Der Bescheid sagt, dass Deinem Antrag auf AdV insoweit entsprochen wurde, als die Zahlung der € 500.-- zzgl. Zinsen ab dem im Bescheid genannten Fälligkeitstermin (also Zahltermin lt. vorangegangenem Bescheid) bis 4 Wochen nach der noch ausstehenden Entscheidung über Deinen Einspruch in der Sache selbst. Es fallen also keine weiteren Kosten an, bis über Deinen Einspruch entschieden wurde. Wird Dein Einspruch abgelehnt, dann wird die Zahlung 4 Wochen nach der Ablehnung erneut fällig.

Das bedeutet, dass die erstmal nicht pfänden oder auch keinen Gerichtsvollzieher schicken, bis die zu einer Entscheidung deines Widerspruches gekommen sind.

Übrigens: Wenn Du wenig Einkommen hast, kannst Du denen später auch eine (humane) Ratenzahlung vorschlagen.

Auf Grund Deines Aussetzungsantrages verzichtet das Finanzamt vorläufig auf die Erhebung von 500 Euro Steuer und 31 Euro Zinsen.

Falls im Bescheid mehr festgesetzt wurde, ist das zu bezahlen, innerhalb der alten Fälligkeiten.

Wenn Dein Einspruchsverfahren negativ für Dich ausgeht, dann bekommst Du eine neue, relativ kurze Frist um die 531 Euro zu zahlen und ggf. kommen noch Aussetzungszinsen hinzu.

Die deutsche Sprache scheint ja sehr schwieig zu sein.

Das bedeutet, dass der Steuerbescheid nicht vollzogen wird, die Steuerforderung also nicht durchgesetzt wird, bis über das Rechtsmittel entschieden wird.