Wer hat Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen für Mütter, deren Kinder beim Vater leben (nach Scheidung u.ä.)?

7 Antworten

Hallo Gluecksfall,

Auch ich bin eine Mutter die ohne ihre Kinder leben muss und gegen die intrigiert wird. Vom Vater und deren Mutter. Meine beiden sind 9 und 6 Jahre ( Tochter und Sohn). Ich habe mich 2010 getrennt, und musste sie aus finanzieller Not bei ihm lassen, abgemacht war, dass ich sie sofort zurück bekomme, allerdings war das von vorne rein geplant, das sie bei ihm bleiben, von seiner Seite aus. Die Situation ist unerträglich. Mein Sohn wünscht sich nichts anderes als bei mir und meinem neuen Partner zu sein, aber meine Tochter kommt mir wie eine Fremde vor.
Was am schlimmsten ist, sie sind nur 100 m luftlinie von mir entfernt. Doch alle meine Versuche, regelmäßigen Kontakt zu erhalten werden abgeschmettert. Gern hätte ich Kontakt, um vielleicht von Dir lernen zu können, damit umzugehen. Ich gehe daran sehr kaputt, ich will meinen Kindern zeigen das ich stark bin, wann immer sie wollen kommen dürfen, aber nichts passiert. Mein Sohn äußert immer wieder den Wunsch zu mir zu wollen, wird aber regelrecht abgeschmettert.

Ich hoffe , vielleicht, auf virtuellen Briefkontakt?!

Viele Grüße,

Lini

Würde auch sofort mit machen.

Bei mir steht es bevor

Das mein Kind fast 11 zu ihren Vater zieht.

Ich bin innerlich total kaputt machen es auf Probe. Hatten vor fünf Jahren schon gerichtlich Streit wegen Sorgerecht was jetzt geteilt und aufenthaltsbestimmungsrechts liegt bei mir. Möchte mein Kind den ganzen Stress mit Gericht nicht nochmal an tun daher habe ich erstmal zugestimmt. Bin seid dem nur am weinen und Weiss einfach nicht weiter. Muss aber weiter machen have mit mein jetzigen Mann auch zwei Kinder. Ach ich Weiss nicht weiter noch zwei Wochen und dann schaff ich das... Aber meine Tochter möchte sie sagt auch nicht warum aber sie würde immer schön eingeredet wo sie da war und immer alles bekommen. Könnt schon wieder Weinen. Aber so eine Gruppe würde ich gut finden... Wenn es die bei uns geben würde

Hallo, bin auch eine Mutter ohne Kinder. Bei mir ist schon seit Weihnachten 2003 zum großen Knall gekommen. Leider werden wir meist verachtet, beschimpft und gemieden: Mütter, die ihre Kinder nach der Trennung beim Vater gelassen haben, ob freiwillig oder unfreiwillig.

Ein wenig unkomplizierter ist nun mein Umgang heute mit meinem Kleinen und dem Vater. War aber ein harter und langer Weg dahin zu kommen. Alle zwei Wochen fahre ich den Kleinen holen, die Entferung beträt 120 km, einfache Strecke. Ob mein Kleiner leidet? "Natürlich kommt er jetzt in ein Alter, in dem er anfängt zu fragen: Warum wohnt die Mama nicht bei uns?" Und dann ist da wieder das schlechte Gewissen. "Es ist schwer, ihm zu vermitteln, dass meine Wünsche die seinen schlagen."

Ist ein allein erziehender Vater ebenso gut für das Kind wie eine allein erziehende Mutter? Wer Sachliteratur zum Thema Scheidung und Trennung liest, findet Kapitelüberschriften wie "Papa nur am Wochenende" oder "Wenn Väter zu Fremden werden". Der Fall, dass das Kind seinen Lebensmittelpunkt beim Vater hat, wird selten behandelt. Ein Kind gehört zur Mutter.

Früher habe man geglaubt auch heute noch, die Mutterbindung sei durch das Stillen stärker. "Wichtig ist Körperkontakt, den können Vater und Kind ebenso haben."

Das schlechte Gewissen ist stärker als die Fakten. Kaum eine gesellschaftliche Rolle ist so mit Erwartungen und Schuld verbunden wie die der Mutter. "Wenn man fragt ,Was ist eine richtige Frau´?, dann fällt vielen ein: diejenige, die ein Kind hat. Mütter, die den Nachwuchs aus seinem Umfeld reißen, ihm den Vater entfremden, ernten mehr Verständnis als diejenigen, die ihre Kinder zurücklassen.

Die gesellschaftliche Norm besagt: Ein Kind gehört zur Mutter. Sie darf berufstätig sein. Aber bei einer Trennung darf eine Frau ihr Kind nicht zurücklassen.

Schau nach vorn, konzentriere Dich auf Dein neue Lebenssituation, sei auf Abruf für die Kids da und suche für die schwache Momente Auffanginseln.

Schade, dass wir soweit voneinander sind. Wäre sofort dabei!!!! Leider komme ich aus PLZ 72......

@mieze23

Hallo Mieze,

danke für die Reaktion. Vielleicht können wir uns ja auch mal per PN oder telefonisch austauschen? LG

@Gluecksfall

Hallo, sehr gerne! Sorry was heißt PN? Bin neu auf der Plattform und noch nicht ganz fit. Kann Dir gerne auch meine Telefonnummer geben.....Schönen Sonntag noch, muss noch in den Spätdienst ins AH;-) Grüßle

@mieze23

Hi, schicke mir doch eine Nachricht (PN=Persönliche Nachricht), dann könnten wir z.B. Telefonnummern austauschen und mal telefonieren, wenn du magst.

Liebe Grüße

Schade, dass wir soweit voneinander sind. Wäre sofort dabei!!!! Leider komme ich aus PLZ 72......

Hallo Glücksfall, zufällig bin ich auf Deine Zeilen gestoßen, da auch ich nach ähnlich gelagerten "Fällen" gesucht habe. Die Situation stellt sich bei mir ganz ähnlich dar und ich bin nervlich sehr angeschlagen. Auch mein Sohn(12) ist im Sommer gezielt vom Vater wegmanipuliert worden und ich konnte nichts dagegen tun. Er hat die Kinder nach den Sommerferien einfach nicht zurückgebracht und Antrag auf Aufenthaltsbestimmung gestellt. Die ganze Aktion war generalstabsmäßig geplant und auch meine Tochter (8) wollte er gleich bei sich behalten. Im Moment ist sie noch bei mir, aber von jedem Besuch, den ich ja leider nicht verhindern darf, kommt sie total zerrissen wieder. Der Kontakt mit meinem Sohn wird ebenfalls unterbunden. Wegen der Kleinen sind wir ständig vor Gerich. Das ist sehr zermürbend. Nun soll es ein famillienpsychologisches Gutachten geben, da sie auch die Tendenz zu ihrem Vater (auch mit der neuen Familie und Baby!)hat.Unterhalt hat er nie bezahlt und verklagt mich nun nach Strich und Faden. Dass es ihm gar nicht um die Kinder geht, scheint keinen zu interessieren. Die Geschichte ist lang und bitter.Ich würde mich gerne weiter mit Dir darüber austauschen.

Hallo zusammen,

auch meine Kinder werden mir seit einem Jahr immer mehr entfremdet, weil ich die für mich unerträgliche Ehe beendet habe... und dadurch jetzt die Böse bin... - Extrem frommes Umfeld und so... Mein jetziger Freund hat mich auf die Idee gebracht, nach der Selbsthilfegruppe bzw. anderen Betroffenen zu suchen, und hier bin ich... Scheint ja schwierig zu sein, andere Mitleidende zu finden... Das ist so heftig, was hier mit uns passiert und man hat so wenig Möglichkeiten. Hab das Gefühl, je mehr ich versuche, desto mehr ziehen sich die kids zurück. Muss ich sie erstmal gehnlassen???

Hoffe, wir finden uns hier! LG bis dahin, Elo

Hallo Elo, es ist tatsächlich schwer, Mütter in unserer Situation zu finden. Mein Eindruck ist, dass die meisten von uns durch die Trennung von den Kindern im Alltag dermaßen traumatisiert sind, dass man über Jahre hinweg nur noch irgendwie überlebt statt lebt. Bei mir ist die Trennung von den Kindern 2010 jetzt fast vier Jahre her, und erst jetzt habe ich mich ein wenig erholt. 2013 ging es mir so schlecht, dass ich ein halbes Jahr nicht arbeiten konnte und sogar in eine Klinik musste.

Für dich wichtig ist, dass die Kinder sich diese Situation nicht ausgesucht haben und dass sie genauso darunter leiden wie du, auch wenn sie es vielleicht nicht immer zeigen können und wollen. Auch die Kinder müssen dies irgendwie überleben. Meine Tochter wurde damals dick, sie stopfte nur noch Süßigkeiten in sich hinein. Mittlerweile haben die Kinder sich erholt. Sie lieben mich nach wie vor abgöttisch und wir haben zum Glück seelisch einen ganz intensiven Kontakt, auch wenn ich sie nur an zwei Wochenenden pro Monat sehe. Und selbst das wird jetzt noch weniger, weil sie in die Pubertät kommen und dann lieber zu Feten gehen o.ä. Du solltest dich dringend beraten lassen. Mir hat eine Familienberatungsstelle unentgeldlich geholfen; die Dame hat mich auch in den Arm genommen. Das war die wichtigste Ersthilfe. Und jetzt habe ich einen guten Psychologen. Aber es ist kein Zuckerschlecken, es ist ein bitterer Lebensweg. Alles Gute.

Hallo Elo, bist du hier noch aktiv? Wie alt sind deine Kinder eigentlich?

Mir fiel bei dir noch die Beobachtung auf: "Je mehr ich versuche, desto mehr ziehen sich die Kids zurück."

Diese Beobachtung ist bestmmt richtig. Die Kinder wollen keinen Loyalitätskonflikt, und je mehr du auf deine Rechte pochst (während der Vater dir diese Rechte gerne beschneidet und während die Kinder andere Wege gehen), desto mehr werden sie sich dorthin begeben, wo Ruhe und Zufriedenheit herrscht: beim Vater. Der hat ihr Zuhause, dort fühlen sie sich wohl und entspannt, der Vater ist glücklich über seine Lebenssituation und nutzt diesen Joker eiskalt gegen dich aus. Jedenfalls handelt der Vater meiner Kinder so.

Dies hat zur Folge, dass mein Sohn sogar an Wochenenden, an denen er zu mir kommen müsste, vom Vater dazu verleitet wird, dort fernzusehen und nicht zu mir zu kommen. So hat mein Sohn das WM-Spiel der Deutschen am Freitag bei seinem Vater in den Niederlanden gesehen. Der Vater ist antideutsch und gönnt es seinem Sohn nicht, so ein Spiel bei mir in Deutschland zu sehen. Hinzu kommen die vielen Freitagabende, an denen die Kinder in Holland zur Disco gehen "müssen" (sie sind erst 12 und 14), Partys haben, Filmabende mit Freunden usw. usw. usw.

Es gibt immer Gründe, noch seltener bei mir vorbeizuschauen. Viele Gründe. Je frustrierter ich dabei bin und je schadenfroher und glücklicher der Vater der Kinder, desto mehr tendieren die Kinder zum Vater. Weil der ja so herrlich entspannt ist, während ich mich innerlich auffresse.

Loslassen - ja, das ist der Weg oder das wäre der Weg. Und es ist das schwerste überhaupt. Ich bin nach wie vor sehr, sehr unglücklich. Und meine Kinder sind mittlerweile trotz meiner Abwesenheit in ihrem Alltagsleben glücklich. Ihr Vater ist glücklich, die neue Frau ist glücklich. Mein Leben ist in Trümmern.

Was ich tue, um mich am Leben zu erhalten? Ich arbeite beruflich mit Kindern und stecke in meine Arbeit noch mehr Liebe und Aufmerksamkeit. Von den Kindern bekomme ich viel zurück. Ich habe einen neuen Partner gefunden (ist noch frisch), jogge und power mich körperlich aus. Habe ein kleines Haus gebaut - nur für mich. Auch mit Kindernzimmern, aber mit Kinderzimmern ohne Kleiderschränke. So ist Platz für ein Sofa. Aber auch Luxus führt nicht dazu, dass die Kinder öfter kommen würden. Ich vergegenwärtige mir, wie viele meiner Freundinnen kinderlos geblieben sind. Ich kenne beruflich und privat Familien, in denen ein Kind gestorben ist. Ich kenne schwerstkranke Kinder. Und dann bin ich dankbar, dass meine Kinder leben und gesund sind.

Kein Mensch kann in die Zukunft sehen. Vielleicht kommen meine Kinder in der Zukunft öfter zu mir, vielleicht ziehen sie nach Deutschland, vielleicht werde ich als Oma irgendwann aufblühen und werden die Kinder mich in die Betreuung ihrer Kinder einbinden, vielleicht stirbt der Vater meiner Kinder am Herzinfarkt irgendwann - man weiß es nicht. Vielleicht werde ich irgendwann ein Kind in einer Notlage bei mir zu Hause betreuen dürfen - wenn Gott will, dass ich mich um Kinder kümmere, im Alltag, dann wird das eines Tages geschehen.