Schweden-Ferienhaus über Vermittlungsagentur vermieten - Kosten, Leistungen, Erfahrungen?

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Eines ist mal völlig klar: Du wirst damit nichts verdienen können :-) Wenn du nur vermietest, kannst du davon ausgehen, dass der Vermittler zwischen 30% und 40% kassiert. Dass jemand das Haus putzen, Rasen mähen, kontrollieren und ständig kaputt gegangene Sachen reparieren muss, ist dir ja selber schon aufgefallen. Geh mal überschlagsmässig davon aus, dass diese Arbeit einen guten Teil deiner bescheidenen "Einkünfte" verschluckt. Hinzu kommen so "Kleinigkeiten" wie Versicherungen, Betriebskosten (Strom ist in Schweden teuer!), Steuern, Abgaben für Wasser, Müllabfuhr, Wegdienste, Schornsteinfeger (auch das ist Pflicht!), usw. Und was machst du im Winter? OK, du kannst das Wasser abstellen (lassen) und im nächsten Sommer wieder anstellen, etc. Aber: Ein Haus, das im Winter nicht geheizt wird, geht sehr schnell kaputt -> du wirst nach wenigen Jahren, eine Bruchbude haben, wenn du das Haus nicht ständig in Schuss hältst, also ohne laufend anfallende Schreiner- oder Malerarbeiten, etc.

Was du vor hast, ist eine Idee von vielen, die nur kurzsichtig denken: Das sind dann all die Häuser, die innerhalb 5-10 Jahre (mit Glück auch etwas länger) zu Bruchbuden runtergewirtschaftet sind (weil niemand einen Handgriff oder Cent für die ständige Instandhaltung investiert hat), die vergammelt riechen, Schimmel haben, usw.... Dann versucht der Besitzer nur noch, so ein Ding möglichst gut an den nächstbesten "Dummen" zu verkaufen, der diese Erfahrung noch nicht gemacht hat (und reibt sich die Hände, wenn er einen solchen gefunden hat -> bevorzugt ein Deutscher 'mit viel Geld'). Ich habe selber gesehen, wie solche skrupellose "Hausbesitzer" das Haus im Februar bei -20°C streichen, damit sie es im Frühling blendend aussehend einem Ausländer verkaufen -> kannst dir vorstellen, wie lange das hält.... Ach ja, bevor ich endlich aufhöre noch eines: Wenn du die ständigen kleinen Handgriffe nicht selber machen kannst, denk dran, dass Handwerker in Schweden sehr teuer sind und Schwarzarbeit sehr gut bekämpft wird, du also kaum jemanden finden wirst, der Arbeiten unter der Hand billiger macht :-))

Novasol etc. sind Vermittler von Ferienhaeusern und keine Hausmeister und Gaertner. Wenn du diese Dienste in Anspruch nehmen willst, musst du dir vor Ort entsprechende Dienstleister suchen. Sie vermitteln dir aber evtl. Selbst suchen und verhandeln ist preiswerter. Wie hoch die Vermittlungsprovisionen genau sind, weiss ich nicht, aber sie sind hoch.Schliesslich uebernehmen sie die gesamten Kosten der Vermarktung.

Bedenke bei deiner Planung, dass die Inneneinrichtung durch Feriengaeste stark strapaziert wird und sie haeufig ausgetauscht werden muss, um das Haus weiterhin vermieten zu koennen, Touristen gehen nun mal nicht sorgsam mit fremden Eigentum um. Die Haeuser beduerfen eines regelmaessigen Anstrichs / Beize. Bist du bereit, diese Aufgabe in deinem Urlaub zu uebernehmen oder muss auch das in Auftrag gegeben werden? Und zum Schluss: Lage, Lage,Lage ist ausschlaggebend, ob du deine Immobilie ueberhaupt vermietet bekommst.

Hey Leute, vielen Dank für eure Antworten!! Wie gesagt, steckte dieser Plan noch in den Kinderschuhen und die beste Möglichkeit genaue Infos zu bekommen wart ihr. Also haltet mich bitte für nicht so doof, dass ich da einfach reingestolpert wäre ;-). Das mit den Instandhaltungskosten für das Haus war mir natürlich klar, nur hatte ich mir die Belegungszahlen bei Anbietern wie Novasol angeschaut und die meisten sind dort fast ganzjährig ausgebucht, deshalb dachte ich, lohnt sich das vielleicht. Deshalb wollte ich auch wissen, ob die Vermittler sozusagen einen "Rundum Service" anbieten, weil ich nicht wusste, was in den Vermittlerabgaben alles miteingerechnet wird. Aber man bedenkt halt doch immer nicht alles. Also, super, dass ihr mir weitergeholfen habt!

Hallo, ich habe ein Ferienhaus und kann nur bestätigen, dass es eine Menge Arbeit rund um das Haus gibt, um die man sich selbst kümmern muss, d.h. die ein Ferienhausanbieter nicht abdeckt. Ich denke, Deine Idee macht mehr Sinn, wenn Du planst, selbst Urlaube in dem Haus zu verbringen und in der Zeit auch all die kleineren und grössere Renovierungs-/Instandhaltungsarbeiten zu erledigen bzw. erledigen zu lassen. Damit kannst Du Mietkosten für Deinen eigenen Urlaub sparen, und die Betriebskosten des Hauses plus bestenfalls auch ein Teil der Renovierungen könnten durch die Mieteinnahmen gedeckt werden. Wenn Du Glück hast, steigt das Haus im Wert innerhalb von 5 Jahren oder so, und Du gehst am Ende bei einem Verkauf mit Plus raus - aber das ist natürlich sehr unsicher.

Zu Bedenken ist, dass Du selbst das Haus natürlich nicht in der besten Vermietungszeit blockieren solltest :-). Es kann auch gewisse Einschränkungen seitens der Vermittlungsagentur geben, was Deine Eigennutzung betrifft.

Ich hatte über Ebay selbst annonsiert und einige Mieter gefunden. Aber es ist recht viel Aufwand, und meine Erfahrung ist, dass die meisten im August nach Schweden reisen wollen. Ich glaube nicht, dass Du Dein Haus für einen guten Preis im tiefsten Winter vermieten kannst - man bedenke auch, wieviel Heizkosten das Haus dann schluckt, die Du quasi im Vorhinein abschätzen können musst.

Ich miete seit vielen Jahren mein jeweiliges Urlaubsdomizil über einen mittelgroßen schwedischen Vermittler und der kassiert 30% Vermittlungsprovision. Ich gehe mal davon aus, dass das eher niedrig ist, weil es sich hierbei um ein über Jahrzehnte gewachsenes Familienunternehmen handelt, dass einen sehr kleinen Kostenapparat zu bedienen hat. Die Werbung findet z.b. fast auschließlich nur in Form von Kleinanzeigen in deutschen Zeitungen statt, der Katalog ist selbstgemacht, die Webseite sachlich nüchtern. Die vermitteln exklusiv selbst, ohne Reisebüros oder Zwischenvermittler.

Den ganzen Kostenapparat findest du aber z.B. bei Novasol. Ein von einer Werbeagentur gestalteter Katalog, Vermittlung auch über Reisebüros und Zwischenvermittler und über Affilateprogramme. Jeder, der mitmischt hält logischerweise die Hand auf, also kann man mal ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Vermittlungsprovision da deutlich höher als 30 % ausfällt.

Hast du denn schon mal kalkuliert, ob sich das ganze Projekt überhaupt rentieren würde? Ich hätte da so meine Zweifel, ob man damit langfristig Gewinn erwirtschaften kann. Wenn man es halbwegs realistisch betrachtet, kannst du ein Ferienhaus im Durchschnitt sicher ca. 12 Wochen im Jahr vermieten (Hochsaison Juni-August) - vielleicht noch ein bisschen um Weihnachten herum oder Frühjahr und Herbst. Aber das ist eher unsicher, da die meisten Urlauber nun mal im Sommer nach Schweden fahren und die Kapazitäten dann bis zum Anschlag ausgelastet sind. Für die übrige Zeit ist die Menge der Ferienhäuser (über 600.000) einfach zu groß und die Menge der Urlauber zu gering, um eine halbwegs seriöse Annahme für eine Auslastung zu treffen.

Wenn das Haus einem guten Standard genügt und die Lage passt, läßt sich vielleicht ein Nettoertrag (nach Abzug von Provision) von 400 €/Woche in der Hauptsaison erwirtschaften. Macht bei den angenommenen 12 Wochen = 4.800 €/Jahr. Dagegen stehen die Kosten für Instandhaltung, Pflege, Grundsteuer, sonstige öffentliche Abgaben. Ich glaube daher kaum, dass sich mit der Idee zusätzliches Einkommen generieren läßt. Es gibt natürlich genügend Deutsche, die in Schweden ein Ferienhaus besitzen, weil sie dort regelmäßig ihren Urlaub verbringen wollen. Die nutzen das Mittel der Vermietung, weil sie damit die Kosten für ihr Haus wieder hereinholen und dann damit quasi stets ein kostenloses Urlaubsquartier haben.

Die ganze Rechnung sähe sicherlich freundlicher aus, wenn du auf Vermittler verzichtest würdest und selbst vermarktest. Über Kleinanzeigen in einschlägigen Zeitschriften, Werbung auf Webseiten, die sich mit dem Thema Schweden beschäftigen oder auch mit einer eigenen Homepage z.B.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht alle Illusionen zerstört, meine Ausführungen sollen auch nur einen kleinen Denkanstoß liefern.

Hälsingar

Hej,

wir vermieten unser Ferienhaus seit Jahren über eine kleine Vemittlungsagentur (Familienunternehmen) und sind sehr zu frieden. Die Provision liegt zwischen 15% -25%. Die Entscheidung welche Option du wählst liegt natürlich bei dir.

Du solltest jedoch die Kalkulation und deine Renditeerwartungen relalistisch einschätzen ;-) Mit einem Haus ist in Schweden wirst du kein großen Gewinn erwirtschaften.