Kleingewerbe mit Vermietung eines Wohnmobils?

5 Antworten

Es gibt KEIN kleingewerbe. Es gibt Gewerbe und fertig.

Das was du meist ist die Kleinunternehmerreglung nach § 19 UstG.

Nach dieser Reglung bist du bis zu einem Jahresumsatz ( Nicht Gewinn) von 17.500€  von der MwST Zahlung berfreit, bzw, es wird keine von dir erhoben

Das bedeutet, du darfst deine verausgabte MwST für deine Waren und Betriebsmitteleinkäufe beim Finazamt nicht geltend machen und du darfst auf deinen Rechnungen  die MwST nicht extra ausweisen.

Somit bleibst du als "Endverbraucher" darauf sitzen.

Alle anderen Steuerarten und Abgaben bleiben von dieser Reglung unberührt.

Und ja, du darfst Wohnwagen vermieten.

Mein Tipp: Existenzgründerkurs besuchen und einen Steuerberater hinzuziehen.

Sonst wird das nichts bei dir.

jeder fängt mal klein an, und dies sind meine Gedanken bevor es an´s Eingemachte geht. Wenn sich der Gedanke nicht als Luftschloss herausstellt, ist der Gang zum Steuerberater unerlässlich. Dann wird´s was.

ganz so einfach ist die Sache nicht ....

eine Vermietung des Wohnmobiles ist, sofern es regelmäßig erfolgt, als Gewerbe anzusehen.

d.h. in der Kfz-Versicherung MUSS das Fahrzeug als Vermieterfahrzeug deklariert werden (was den Beitrag erheblich verteuert .... und somit die Vermietung uninteressant machen dürfte .... da der hohe Beitrag auch für die eigene Nutzung gilt ...)

für das Wohnmobil ist bei Eigennutzung eine private Nutzung zu versteuern ....

(der Nachweis der Eigennutzung ist durch den Steuerpflichtigen zu erfolgen .... und das Finanzamt rechnet die Kilometer nach ....)

beim Verkauf des Fahrzeuges ist der Unteschied zwischen Verkaufspreis und Buchwert als Gewinn zu versteuern ....

die Einnahmen dürfen, sofern die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG in Anspruch genommen wird, im Jahr max. 17.500 € betragen. Bei unterjähriger Gewerbeanmeldung wird der Betrag von 17.500 € anteilig umgerechnet ...

Als Versicherungsmakler kann ich dir nur sagen, unter 3 Fahrzeugen bekommst du so gut wie keine Versicherung! Mit 2.000,-€ Versicherungsbeitrag kannst du cirka rechnen. Das Wohnmobil wird vom Finanzamt als Lieberhaberei angesehen und hast somit keine Vorteile. Ein aus der Erfahrung heraus: Lass die Finger von der Vermietung und nutz die freie Zeit mit deiner Familie. Hast du mehr von!

Es geht aber auch anders. Wenn man z.B. nur gelegentlich vermietet, kann man die Versicherung über einen Partner laufen lassen. PaulCamper bietet an, dass sie in Kooperation mit der Allianz eine spezifische Versicherung anbieten, die die normale WoMO Versicherung nicht berührt und nur für die Mietdauer direkt vom Mieter bezahlt wird. 
Das Fahrzeug muss dann nicht als Selbstfahrer-Vermietfahrzeug versichert sein. 

"Wir sorgen für eine maßgeschneiderte Zusatz-Versicherung während der Vermietung. Die Prämie wird durch den Mieter bezahlt. Der Versicherungsschutz wird automatisch, passend für die Tage der Vermietung aktiviert und beinhaltet: Kfz-Haftpflichtschutz, Vollkaskoschutz, zusätzlich Teilkasko und einen europaweiten Schutzbrief mit 24h-Pannenhilfe."

https://paulcamper.com/versicherung/

@Mediachaos

Viel Spass dabei!

@Alexander Schwarz

Ich hatte vor kurzem ein Fahrzeug von privat gemietet. Die Vermieter machen das so und das seit ca. 2 Jahren. Bisher offenbar alles prima. Auch ein Schaden sei von der Zusatzversicherung problemlos übernommen worden, die private Versicherung sei davon unberührt geblieben. 

Persönlich habe ich keine Erfahrungen damit. Es gibt aber auch bisher keine Hinweise darauf, dass diese Modell rechtlich unsauber sein könnte. 

Es gibt ein Unternehmen, dort werden private Womos vermietet. Dort wären dann alle nötigen Versicherungen enthalten. Nach Abzug der Provision und dem Rest erhält man eine Summe X. Gibt es die Möglichkeit diese Einnahmen als Kleinunternehmer mit 17.500 € im Jahr zu verdienen?

1) Schau' Dir mal die Rechenbeispiele z.B. bei PaulCamper an.

2) Man kann diese Unternehmen auch kontaktieren, um ihnen auf den Zahn  zu fühlen, z.B. wie realistisch die Berechnungen sind.

3) Ich hatte diesen Jahr ein Fahrzeug über PaulCamper gemietet. Der Vermieter (privat) hat inzwischen zwei Wohnmobile und auch ein Gewerbe angemeldet. Über dessen Umsatz haben wir nicht gesprochen, aber es ist wohl ausreichend Nachfrage da. 

@Mediachaos

Zu beachten: Wenn Du tatsächlich mit dem WoMo Geld verdienen willst, gilt das sicher nicht mehr als nicht-gewerbliche Vermietung.

Dann brauchst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine entsprechende Versicherung und die Fahrzeuge müssen dann tatsächlich als Selbstfahrer-Vermietfahrzeuge angemeldet sein.

Die erwähne Zusatzversicherung gilt nur für gelegentliche Vermietung des privaten Fahrzeugs:

"Wird zwischen Nutzern ein Mietvertrag über ein Reisemobil zu nicht-gewerblichen Zwecken über die Plattform geschlossen, besteht Versicherungsschutz im Rahmen der von uns mit unserem Versicherungspartner, der Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft, Dieselstraße 6, 85774 Unterföhring („Allianz“), abgeschlossenen Flottenvertrag, sofern die Versicherungsvoraussetzungen erfüllt sind. In diesem Fall gelten auch die besonderen und die Allgemeinen Versicherungsbedingungen des Versicherungspartners, die jeweils auf der Website im Bereich Versicherung abrufbar sind."

(Quelle: PaulCamper)

Das kannst Du aber alles auch selbst recherchieren.

So am Rande, was steht in der Kfz-Haftpflichtversicherung?

Sicher ohne Vermietung.

Klar, wenn er Wohnwagen vermieten will, dass das dann in der Versicherungspolice angegeben werden.

Natürlich muss eine Versicherung speziell für die Vermietung abgeschlossen werden. Die Idee dahinter ist ja eigentlich auch nur das eigene Womo, in der Zeit der Nichtnutzung von uns, zu vermieten, ohne Ärger zu bekommen