Kann man stellvertretend für andere beim Psychologen anrufen und Termine für sie ausmachen?
Tja, ziemlich genau der Inhalt der Frage. Meine Freundin (19) hat große Schwierigkeiten im Hause, vor allem mit ihren Eltern, die ihr verweigern, einen Psychologen aufzusuchen. Aus welchen Gründen genau habe ich nicht verstanden, ihre Eltern sind jedenfalls sehr streng und sie hat (meiner Meinung nach zurecht) Angst davor, dass es eine Menge Stress gibt, wenn ihre Eltern mitkriegen, dass sie nach einem Platz bei einem Therapeuten fragt. Welche Probleme genau da herrschen ist jetzt irrelevant, es geht nur um die Sache an sich: Würden sich Psychotherapeutische Praxen darauf einlassen, dass jemand stellvertretend für eine nicht verwandte Person einen Ersttermin für diese ausmacht? Oder bräuchte man dafür Vollmachten o.ä.?
Ich wäre dankbar für zeitnahe Antworten.
9 Antworten
Kann man stellvertretend für andere beim Psychologen anrufen und Termine für sie ausmachen?
Das ist unüblich. Sollte dem jemand zustimmen dann wird das die Ausnahme sein nicht die Regel. Wenn man in seinem Leben eine Änderung will und es bereits an einem Telefonanruf scheitert dann wird es schwierig. Du schreibst, dass sie aufgrund ihrer familiären Umständen (was auch immer das sein mag) keinen Telefonanruf tätigen kann. Und wer geht dann einmal wöchentlich zu den Sitzungen? Machst auch du das stellvertretend für sie?
Wozu soll das gut sein?
Sie kann doch einfach einen Termin ausmachen und es ihren Eltern nicht sagen.
Aber Du kannst auch für sie anrufen und einen Termin machen.
Das ist gehupft wie gesprungen.
Das Ausmachen des Termins ist nicht das Problem. Normalerweise muss der Besuch beim Psychologen verschrieben werden, sprich der Hausarzt bspw. stellt eine Bescheinigung aus, dass der Besuch notwendig ist. Da kann natürlich deine Freundin nur persönlich hin, um sich das zu besorgen.
Evtl. gibt es aber eine örtliche Beratungsstelle in eurer Stadt? Dort kann man sich bei familiären Problemen etc. kostenlos und anonym beraten lassen. Einfach mal googeln.
Zustimmung - Sie sagen es , liegt die Zustimmung vor, sehe ich kein rechtliches Problem. Ggf. eine schriftliche Vollmacht für die Terminvergabe ausstellen lassen. Aus der Frage entnehme ich, dass ein beiderseitiges Einverständnis vorliegt. Ich rufe übrigens auch für meine Freundin beim Arzt an, während sie über der Schüssel hängt und vereinbare einen Termin. Ich sehe wie gesagt eher die Problematik, dass, liegt keine Überweisung bzw. ärztliche Bedarfserklärung vor, es schwierig wird, überhaupt einen Termin vereinbaren zu können - evtl. haben Sie da andere Erfahrungen? Das wäre sicherlich auch für den Fragensteller hilfreich.
Hey enrigio
Der erste Weg sollte zum Hausarzt führen. Theoretisch kann man auch ohne Überweisung zu einem Psychologen/ Psychotherapeuten,nur sollte der Hausarzt informiert sein.
Er hat auch die Möglichkeit Adressen rauszugeben und-falls nötig-bei der Terminanfrage zu helfen.
Dann lag ich da ja richtig :) vielen Dank @LouPing!!
warums ollte sie stress zu hause bekommen, wenn sie einen therapeuten aufsucht? das geht die eltern nichts mehr an, dass kind ist erwachsen.
Deine Freundin ist volljährig, ihre Eltern können ihr gar nichts verbieten!
Hey enrigio
Doch ist es. Ab 18 dürfen nichtmal mehr die Eltern ohne Zustimmung Termine für ihre Kinder vereinbaren.
Niemand hat das Recht über den Kopf eines anderen zu entscheiden. Wird der Termin nicht wahrgenommen entsteht dem Psychologen ein "Schaden" in Form von Ausfallzeit. Das kann geltend gemacht werden.
Der Versuch wird also ganz sicher abgewiesen werden-und das zu recht. Ich mache das nicht anders.