Kann ich gegen eine unfaire Benotung im Staatsexamen rechtlich vorgehen?
Servus Freunde,
Ich bin Zahnmedizin Student und hatte neulich eine mündliche Prüfung im Staatsexamen in einem bestimmten Fach. Die Frau, die mich geprüft hat, hat mich schon immer nicht leiden können und hat mich auch in den vorherigen Semestern immer fertig gemacht. Ich habe deshalb alles gründlich gelernt um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und in der Prüfung konnte ich zum Glück auch die ekelhafteste Thematik sauber beantworten. Dennoch hab ich eine schlechte Note gekriegt am Ende und "grad so bestanden". Da es eine Staatliche Prüfung war saß ein Protokollant in der Prüfung und hat alles mitgeschrieben. Ich habe beim Beantworten der Fragen auch immer zu ihm geschaut und habe gesehen, dass er auch wirklich alles notiert hat. Es müsste also notiert sein, dass ich alles beantwortet habe und dennoch hat die Prüferin meine Examensnote mit der 4 total versaut. Auch ein wichtiges Detail: Der Protokollant ist ein Angestellter von der Prüferin! Das ist doch ein Interessenkonflikt oder nicht? Muss der Protokollant nicht eine unabhängige Person sein ? Meine Frage: Kann ich irgendwie rechtlich dagegen vorgehen und das Protokoll anfordern? Und generell wie ist das mit Ton Aufnahmen von mündlichen Prüfungen? Kann man die einem Anwalt oder Richter zukommen lassen? Bzw bringt das was?
mfg
5 Antworten
Ja, kann man.
Eine Prüfungsanfechtung birgt nur wenige Risiken. Es ist eher so, dass sich Studierende die Chance auf ein besseres Prüfungsergebnis sichern, da eine Neubewertung einer Prüfungsleistung in der Regel nicht zu einer Herabsetzung der erzielten Note führen darf.
Mitunter besteht das Risiko, dass Fehler nicht gut genug nachgewiesen werden können und die Anfechtung dadurch erfolglos bleibt.
Bei solchen Prüfungen sind doch immer 3 Personen anwesend?
Bei den Humanmedizinern ja, bei uns Zahnmedizinern leider nicht. Das ZahniStudium generell ist total subjektiv und der Gedanke durch alle Semester durch, dass "die" einen an den Eiern haben und jederzeit fertig machen können wenn sie wollten ging schon sehr auf die Psyche. Es gibt hier keine klaren Regeln die einen Studenten schützen könnten. Hab in diesem Drecksstudium alles gesehen. Leute die mit einem Loch in der Krone bestehen, Zahntechniker die ne 1A Prothese abgeben und durchfallen. Die Gesetze der Natur gelten hier einfach nicht. Das ist ein verdammter Jungel und jeder kämpft ums überleben.
Aber ich dachte mir im STAATSexamen mit Protokollanten anwesend hätte ich ne Chance auf Gerechtigkeit.
Versuchen würde ich es aufjedenfall aber denke nicht das man dagegen vorgehen wird.
Ich kenne da ein passendes Zitat (ist von mir):
"Wer glaubt, dass es an Bildungsinstituten fair zugeht, der glaubt auch an den Weihnachtsmann."
Du hattest Glück im Unglück. Wenigstens ließ sie dich durchkommen mit einem 4er und du bekommst somit deinen Abschluss. Ich hatte nie wirklich Glück in meinen Bildungsdingen. Mich traf es somit viel schlimmer. Nichtmal der Autoführerschein ist mir vergönnt so wie es derzeit aussieht.
Du solltest die Sache auf sich beruhen lassen, bevor du noch mehr Ärger hast und dich nur unnötig stresst. Wenn du einen 5er bekommen hättest und durchgefallen wärst, dann solltest du etwas machen aber du bist ja durchgekommen also ist es egal mit welcher Note du bestanden hast. ;)
Ja vielleicht hast du Recht. Es ist für mich klar, dass Noten nichts zu bedeuten haben. Weder Schulnoten noch andere Noten. Dennoch regt einen die Ungerechtigkeit auf
Ach je, ist es jetzt soweit die Generation wo die Eltern gegen jede Schulnote geklagt habe, möchten jetzt im Studium so weitermachen.