Entlassung Beamte in Probezeit

5 Antworten

Deine Freundin sollte evtl. mal den Personalrat einschalten. Ich habe noch nie gehört, dass jemand während der Probezeit entlassen wird, weil er Probleme mit Kollegen hat.

WisNi 
Fragesteller
 26.08.2012, 20:58

Na die legen es ja nicht als Problem mit ihr aus. Sondern quasi so, als würde sie nicht ausreichend arbeiten. Sowas hat nie jemand auch nur ansatzweise ihr gegenüber erwähnt. Es meinten immer alle"sie macht sich gut" und selbst die vorgesetzte meinte dass es ja scheinbar wird und lobte sie "sie waren ja heut wieder fleißig" weil, sie hat noch kein volles zeichnungsrecht und muss dementsprechend immer die bearbeiteten akten zur vorgesetzten schicken. Sie hatte sogar smileys an den akten als diese von ihrer vorgesetzten zurück kamen. Jetzt war die eben im urlaub, kam letzte woche wieder und meinte für sie gilt die probezeit als nicht bestanden. (Die ja meiner meinung erst in einem jahr um wäre - sind doch 3 jahre oder?)

Zum Amt gehen & alles von vornerein ueberpruefen lassen..

WisNi 
Fragesteller
 26.08.2012, 19:55

Wie meinst Du das, von vorn herein überprüfen lassen? Sie hofft auf eine Versetzung, dass sie sich nochmal beweisen kann, aber wer weiß ob ihr das noch gewährt wird.

Ja, die Probezeit dauert 3 Jahre. Auch eine Versetzung ist in dieser Zeit möglich. Um einen Beamten auf Probe zu entlassen, gibt es schon sehr hohe Hürden. So ist vor einer Entlassung eher an eine Verlängerung der Probezeit zu denken. Die Vorgesetzte selbst kann deine Freundin nicht rauswerfen, sie wird nur ihre Bewertung zu Protokoll geben. Entscheiden wird sie darüber nicht. Vor einer Entlassung wäre deine Freundin dazu zu hören. Sollte es doch dazu kommen, kann deine Freundin mir Widerspruch und Anfechtungsklage dagegen vorgehen.

ABER, eigenltich sollte sie das alles in der Ausbildung gelernt haben und außerdem bist du mit der Frage hier falsch. Für fundiertere Antworten von Praktikern zu erhalten, würde ich dir www.recht.de an Herz legen.

Dem Vorgesetzten obliegt die Entscheidung "Rausschmiss oder nicht" überhaupt nicht. Das geht nur über die Personalabteilung.

Hat deine Freundin Gesprächsnotizen über die Mitarbeitergespräche, in denen sie gelobt wurde? Diese sollte sie heraussuchen und sich zu bewaffnen. Hat sie keine, sollte die schnellstens selbst zumindest eigene handschriftliche Gesprächsnotizen über die Gespräche anfertigen (mit Datum und Uhrzeit). Das ist immer noch besser als garnichts. Sie sollte auf jeden Fall deutlich machen, dass sämtliche Mitarbeitergespräche stets positiv und nie negativ waren.

Was ist genau der Vorwurf? Du schreibst, sie hätte Probleme mit Kollegen, aber ihre Vorgesetzte erkläre, sie würde ihren Job ungenügend erledigen. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Um was geht es hier? Sie kann sich nur gegen das wehren, was ihr als Grund offiziell vorgeworfen wird. Und auch nur dagegen kann sie sich wehren. Ist es nun fehlende Sozialkompetenz oder Arbeitsunwille oder -unfähigkeit?

Sie sollte unbedingt das Gespräch mit ihrem nächsthöheren Vorgesetzten, mit ihrem Personalsachbearbeiter und mit dem Vertreter des Betriebsrates (sofern dieser nicht zum Kreis des Mobs gehört) suchen.

WisNi 
Fragesteller
 26.08.2012, 20:51

Also sie kam bisher wohl super mit ihren kollegen klar, bis es um den sommerurlaub ging. Sie sagte bereits anfang des jahres sie hätte gern ende juli anfang auguste urlaub, sie muss das ja mit ihrer "vertreter-" kollegin absprechen und die sagte immer ist kein problem, bekommen wir schon hin. Immer wenn sie nachfragte hieß es ihre kollegin wüsste noch nicht wann ihr mann urlaub bekommt (und sie wollten wohl in den ferien weil sie einen 18-jährigen schulpflichtigen sohn haben). Naja irgendwann bekam meine freundin mit dass die kollegin (die sie dann vertreten durfte) die letzten beiden juli und die erste august woche urlaub hat. Sie hat dann keinen bekommen und durfte eine woche für 4 leute arbeiten. Vor dem urlaub war sie natürlich verärgert über die situation weil alle meinten sie könne ja gehen wenn alle wieder da sind (dann hatte aber keiner ihrer freunde, wie ich, oder ihre familie mehr urlaub und man will ja auch was machen). Hat ihre kollegin natürlich bemerkt. Eine woche vor ihrem urlaubsantritt hat ihre kollegin ihr gleitzeitbetrug vorgeworfen (trotz minusstunden, die gleitbögen werden da noch per hand geschrieben!) Und erzählte allen kollegen im team davon. Nachdem meine freundin dies abstritt, mit reinem gewissen, entschuldigte sich die besagte kollegin auch öffentlich vor den anderen. Aber was müssen die wohl denken.!? Während des urlaubs hat sich meine freundin in ein anderes büro versetzen lassen, bei der vorgesetzten gaben sie als grund aber an dass sie persönlich nicht mehr miteinander klar kommen. Meine freundin hätte nix dagegen gehabt die waren gründe zu nennen, wollten die kollegen aber nicht. Naja ich sagte ihr sie solls ihr trotzdem sagen, hat sie aber nicht. Sie hats dabei belassen und gehofft dass alles wieder einigermaßen normal wird. Naja jetz behauptet eine kollegin meine freundin hätte die andere gar nicht vertreten sondern sie (was nicht stimmt, sie war nämlich zu der zeit auch krank), wenn ihr bestimmte sachen nicht gegeben werden kann sie die auch nicht bearbeiten. Dann hieß es dass sie in einem anderen schrank unbearbeitete akten hätte, was so auch nicht stimmt! Naja aufgrund der aussagen der kollegen soll sie jetzt fliegen. Also es fing an mit dem urlaub, ging weiter mit gleitzeitbetrug und jetzt das. Zudem fragt die vorgesetzte sie wohl schon seit einem jahr, weil sie nicht immer lächelnd im büro sitzt, ob ihr der job etwa keinen spaß macht. Muss man ständig lächeln wenn man keinen kundenverkehr hat. Für mich klingt das alles so als wollen die sie los werden aber ich verstehe nicht warum. Am anfang kam sie ja mit allen gut klar!?

kosy3  27.08.2012, 21:37
@WisNi

Für Beamte gilt das Beamtengesetz und die Beamtenurlaubsverordnung. Der Beamte, muss, wenn er Urlaub haben will, gar nichts absprechen bzw. sich um seine Vertretung kümmern. Das ist zwar gängige Praxis von Vorgesetzten, die zu faul sind, das selbst zu erledigen, aber die Aufgabe des Antragstellers ist es nicht. Organisation obliegt nämlich dem Vorgesetzten. Der Beamte muss, wenn er Urlaub haben will, einen Urlaubsantrag stellen. Punkt. Aus. Ein solcher Antrag kann vom Vorgesetzten genehmigt oder abgelehnt werden. Die Ablehnung muss begründet werden und Urlaub darf nur in sehr begründeten Fällen abgelehnt werden. Niemals wird die Begründung lauten können "Der Antragsteller hat sich nicht um eine Vertretung gekümmert". Eine solche Ablehnung würde niemals Bestand haben. Also: Wenn Urlaub beabsichtigt, Urlaubsantrag SOFORT einreichen und zeitnah auf Bescheid drängen. Je früher der Urlaub beantragt wird, desto größer unwahrscheinlicher die Möglichkeit der Ablehnung.

Du sagtest, sie habe dann keinen Urlaub bekommen. Wurde ihr der Urlaub mündlich versagt oder schriftlich abgelehnt. Ich glaube kaum, dass ein Vorgesetzter beantragten Urlaub schriftlich ablehnt. Der Gesetzgeber legt nämlich sehr hohe Maßstäbe an die Ablehnung von Urlaub. Organisatorischer Art kann die Ablehnung aus bereits o. g. Gründen kaum sein. Deine Bekannte sollte sich mal mit der Rechtslage vertraut machen.

Du hast jetzt viel geschrieben, aber auf meine Frage, was ihr offiziell vorgeworfen wird, immer noch nicht geantwortet. Dass sie sich in ein anderes Büri hat versetzen lassen oder nicht lächelnd im Büro sitzt wird kaum ein offizieller Grund sein.

Bitte füge demnächst Absätze in deinen Text ein, ansonsten ist er sehr anstrengend zu lesen.

Die "Probezeit" eines Beamten hat rein gar nichts Vergleichbares mit der Probezeit eines Angestellten zu tun. es ist eigentlich nur eine Wartezeit, bis man 27 wird und Beamter auf Lebenszeit wird.

Um entlassen zu werden, müssen Beurteilungen schlechter als ausreichend sein oder dienstliche Vergehen vorliegen.

Deine Freundin soll mal zum Personalrat gehen...

WisNi 
Fragesteller
 26.08.2012, 21:53

Wo genau ist da der Unterschied? Angestellte können schneller in ihrer Probezeit gekündigt werden? Das mit 27 wurde ja abgeschafft, sie is 20 und hätte jetzt quasi noch ein Jahr auf Probe und dann würde es um die Lebenszeit gehen. (Probezeit sind doch 3 Jahre oder?) Ja wollte sie morgen tun, also zum Personalrat gehen, ihr wurde das ja Freitag erst alles gesagt..

WisNi 
Fragesteller
 26.08.2012, 21:56

Und dienstliche Vergehen hatte sie auch nicht. Und wie gesagt, es haben immer alle gesagt es wird langsam, weil ich meine ist klar dass sie noch fragen hat, die anderen haben viel mehr berufserfahrung. Die vorgesetzte bekommt ihre akten zur gegenzeichnung weil sie kein volles zeichnungsrecht hat und meinte auch immer sie hat den eindruck dass es besser wird, hat sie gelobt dass sie wieder fleißig war, hat ihr smileys an die akten geklebt und jetzt auf einmal so..