bin 30 und noch Student...23. Semester
Hallo, ich bin 30 und bald im 23. Semester. Irgendwie ist mir das peinlich, einmal weil nun mein Alter 3x ist und meine Semesterzahl 2x ist. Ich hoffe ihr versteht das. Ich verleugne mich daher auch vor meinen Mitstudenten.
Zunächst einmal: Habe Studiengang A (Diplom) 2 Semester studiert und dann abgebrochen. Ab da gab es kein Bafög mehr und ich musste Zeit für Nebenjobs aufbringen. Danach habe ich Studiengang B (Staatsexamen) für 2 Semester studiert und dann abgebrochen. Danach kam Studiengang C (Diplom) für 6 Semester. Auch das war leider wieder nichts für mich. Daher habe ich Studiengang D (Bachelor) für 8 Semester studiert und abgeschlossen. Danach habe ich bis heute 5 Semestern Studiengang D (Master) studiert, ich werde nächstes Semester im 23. HS-Semester fertig (1 Semester Bachelor und Master lief parallel, daher nicht 24).
Es ist mir peinlich, dass ich so oft gescheitert bin. Eine Kombination aus falscher Studienwahl, Überforderung, mangelndes Konzentrationsvermögen, Uneinsichtigkeit es nicht zu schaffen und daher weiter versucht.
Meinen Mitstudenten traue ich mir das nicht zu erzählen, sage dann häufig nur ich hätte vorher schon 2 Studiengänge angefangen, die meisten fragen gar nicht nach wie lange. Mir fehlt sehr das Selbstbewusstsein. Ich weiß nicht, wie ich mich vor Unternehmen in einem Vorstellungsgespräch rechtfertigen soll. Mein Selbstbewusstsein ist nun wieder etwas besser, da ich im Studiengang C in einem depressiven Loch (Gedanken an Suizit) war und nicht mehr weiter wusste und daher mehrere Jahre nur zu Hause saß und ein wenig gejobbt habe. Da ich Studiengang D besser lief und auch voran kam geht mir wieder besser und ich sehr eine Perspektive (gleichwohl sind es nicht die besten Startvoraussetzungen...). Wie erkläre ich mich nun am besten Familie, Mitstudenten und potentiellen Arbeitgebern für die lange Studiendauer?
5 Antworten
Sei stolz auf deinen Abschluss! In Zeiten, in denen nur Schmalspur-Bachelor in 6 Semestern gehypt wird, hast du dich breit gebildet und auch unter Mühen deinen Abschluss gemacht. Das war dein privater Evererest, deine Mondlandung. Glückwunsch.
Ich sag dir jetzt mal was:
Umwege erweitern die Ortskenntnis.
Ich weiß ja nicht, was du genau studiert hast. Aber es gibt doch mit Sicherheit eine Art roten Faden, der sich durch alles zieht. Du bist ja schließlich nicht nur gescheitert, sondern hast auch eine Sache abgeschlossen. Und das vorher war ein Ausloten von Möglichkeiten. Sicher hast du auch aus diesen Studiengängen nützliche Erfahrungen mitgenommen, oder nicht? ;-)
Alle "Umwege", die ich jemals gemacht habe, haben sich bei meiner letzten Bewerbung als überaus nützlich erwiesen. Jemand mit meinen Erfahrungen haben sie gesucht. Verlass die Froschperspektive und suche das Positive in deinem Lebenslauf.
Dir muss nichts peinlich sein, es gibt genug Studenten, die mit 30 noch dran sind. Eben wegen Fachwechseln und Nebenjobs
Hey es muss dir nicht Peinlich sein. Da mein Onkel auch schon 35 ist und Studiert und einer bei mir in der Firma ist 29 und jetzt erst im 1. Jahr weil er vorher Studiert hat also glaub mir du bist da nicht alleine ;)
Es ist zwar gut, dass Du Dir Gedanken darüber machst, wie Du Deine Situation zum Beispiel Deinen Mitstudenten gegenüber erklärst. Ich würde mir aber mal in einem anderen Punkt wesentlich größere Gedanken machen. Wie erklärst Du diese häufigen Wechsel später mal einem Arbeitgeber? Denn irgend wann musst Du ja auch mal hauptberuflich Geld verdienen - und nicht nur immer durch Nebenjobs. Mit welchem Alter steigst Du dann mal "richtig" ins Berufsleben ein? Und dann auch ohne Berufserfahrung? Hier solltest Du dann eher Probleme bekommen, eine passende Arbeitsstelle (bzw. einen Arbeitgeber) zu finden.
Ich werde 31 sein. Und ich schrieb doch: Wie erkläre ich mich nun am besten [...]potentiellen Arbeitgebern für die lange Studiendauer?