Zunächst gibt es eine solche Mietbürgschaft (als Alternative zur Barkaution) nur nach einer positiven Bonitätsprüfung, insbesondere bei der SCHUFA. Weiterhin wird Verwaltungsaufwand gespart, weil man sich nicht um die Anlage und Verwaltung der Kaution kümmern, sondern letzten Endes nur ein Stück (Wert-)Papier in einem Ordner abheften muss. Insbesondere abhängig von der Lage der Immobilie findet man auch leichter Mieter indem man deren Liquidität schont, die sie evtl. für den Umzug, Makler, neue Möbel etc. brauchen. Wenn man auf Nummer Sicher gehen will, kann man über den Mietkautionsbund auch eine Mietnomadenversicherung abschließen, die für Schäden aufkommt, die die Kautionsbürgschaft übersteigen. Als Negativmerkmal wird manchmal angeführt, dass man sich im Anspruchsfall mit der Versicherung um die Auszahlung der Bürgschaftssumme streiten muss. Das kann ich in der Praxis nicht nachvollziehen, denn alle am Markt angebotenen Mietbürgschaften lassen im Prinzip keinen Interpretationsspielraum hinsichtlich der Auszahlungsberechtigung zu (anders als tlw. bei Versicherungen). Insbesondere wird jeweils auf die Einreden der Aufrechenbarkeit, Anfechtbarkeit und Vorausklage verzichtet. Weiterhin wird angeführt, die Bürgschaftssumme entwickle sich anders als die Summe auf dem Sparbuch nicht dynamisch, weil hier keine Guthabenzinsen anfallen. Inwieweit dies bei den derzeit angebotenen 0,50 % eine Rolle spielt kann man sich selbst ausrechnen (Bei 2000 EUR Kaution in 10 Jahren 102,28 EUR). Da kann man evtl. besser alle 5-10 Jahre die Kautionssumme anpassen, wenn sich die Miete entsprechend erhöht hat. Unterm Strich gibt es objektiv keine nennenswerten Vor- oder Nachteile - außer dass man den Mietern, die sich für eine solche Lösung entschieden haben mit Sicherheit einen großen Gefallen getan hat.
Wenn der Vermieter eine Bankbürgschaft akzeptiert, würde ich es beim Deutschen Mietkautionsbund e.V. (www.mietkautionsbund.de) probieren - kann man alles einfach online beantragen, kostet einmalig 9,90 EUR Aufnahmegebühr und 4,70 % jährlich aus der Kautionssumme.
Es gibt derzeit in Deutschland 3 Anbieter - alle erst seit wenigen Monaten - die eine Mietbürgschaft online anbieten. Davon ist die Deutsche Kautionskasse am teuersten - mit 50,00 EUR Aufnahemgebühr, 10 EUR jährlichen Kosten + 5 % jährlich aus der Bürgschaftssumme. Allerdings verschenken (!) die jetzt 100.000 Bürgschaften. Da kann man sich höchstens die Frage stellen, wie nachhaltig das ist bzw. man sollte sich bewusst machen, dass diese Investoren ihr Geld gut verzinst auch wieder zurück haben wollen. Das ist aber zunächst mal nicht unseriös. Dann gibt es noch die Eurokaution in Hamburg und den Deutscher Mietkautionsbund e.V. (www.mietkautionsbund.de) - letztere sind generell am preiswertesten. Das Problem bei Banken ist, dass sie Mietbürgschaften generell nur an sehr gute Kunden mit erstklassiger Bonität geben, die Bankbürgschaft aber 1. die Kreditlinie belastet und 2. in der SCHUFA auftaucht. Muss letztlich jeder selbst entscheiden.
Wenn Du in der Verwendung des Kautionsbetrages völlige Freiheit haben willst - sei es als Konsum oder als Anlage - kannst Du dem Vermieter auch eine Bürgschaft stellen, online zu erhalten unter www.mietkautionsbund.de. Kostet einmalig 9,90 EUR zzgl. jährlich 4,70 % aus dem Kautionsbetrag. Lohnt sich natürlich vor allem dann, wenn man sonst evtl. das Girokonto überziehen bzw. einen Kredit aufnehmen müsste oder wenn man glaubt, anderweitig eine höhere Rendite erwirtschaften zu können. Ist also individuell Geschmackssache.
Das mit dem halben Jahr stimmt leider nicht ganz, denn es gibt hierzu überhaupt keine gesetzliche Regelung. Der BGH hat hierzu im Januar 2006 festgestellt (AZ: VIII ZR 71/05), dass zumindest ein angemessener Teil der Kaution einbehalten werden darf, z.B. bis zur Erstellung der Nebenkostenabrechnung für die vergangene Abrechnungsperiode. In dem Fall war die Mieterin am 30.06.2003 ausgezogen und es wurde ein Teil der Kaution (450 EUR) bis zur NK-Abrechnung im Juni 2004 einbehalten. Das BGH hat dem Vermieter Recht gegeben. Unter anderem wegen der dadurch möglicherweise entstehenden Liquiditätsproblematik gibt es inzwischen z.B. den Deutschen Mietkautionsbund (www.mietkautionsbund.de).
Versuchs doch mal mit dem Deutschen Mietkautionsbund e.V. www.mietkautionsbund.de. Da sind die Informationen wesentlich transparenter. Kostet einmalig 9,90 € Aufnahmegebühr und dann 4,70 % järlich. Du musst Dir nur die Frage stellen, ob Du sonst einen Kredit aufnehmen bzw. Dein Girokonto überziehen musst. Dann lohnt sich das auf jeden Fall. Den Vermieter würde ich unbedingt vorher fragen, der muss das nämlich nicht akzeptieren. Es handelt sich im Prinzip aber um eine Bürgschaft auf erstes Anfordern des größten Deutschen Kautionsversicherers R+V, das ist mindestens so gut wie bei einer Bank.