Mit ein bisschen ökonomischen Grundlangen-Wissen ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Anlage in Gold eben keine Glaubensfrage (wie hier ironischerweise alle zu glauben scheinen), sondern lässt sich sehr rational beantworten. Der Preisverfall Anfang der 80er Jahre wird oft als abschreckendes Beispiel herangezogen. Allerdings sollte man schon einmal hinterfragen, wass denn der Hintergrund dieses Preisverfalls war. Die Zinsen wurden damals von den Zentralbanken massiv angehoben. Diese Maßnahme würde heute aufgrund des vielfach höheren Verschuldungsgrades zwangsläufig mit einem völligen Zusammenbruch der Wirtschaft und massiven Enteignungen einhergehen. Man kann also davon ausgehen, dass die hier empfohlenen Produkte (von Aktienfonds bis Lebensversicherung) dabei einen massiven Wertverlust erleiden und - je nach Produkt - z.T. auch völlig wertlos werden würden. Da jeder Politiker, der das unterstützt wohl um sein leibliches Wohl fürchten müsste, ist dieses Szenario allerdings nicht besonders realistisch.
Weiter möchte ich hier jetzt nicht ausholen. Kurz: in Zeiten negativer Realverzinsung und unsicherer Währungsentwicklung ist Gold (und auch andere Sachwerte) die beste Möglichkeit der Kaufkraftsicherung. Und zwar physisches Gold (das ist wichtig, da sich auch Gold zu einem Mindestreservesystem entwickelt hat).
Man liest hier auch immer wieder, dass Gold nicht fungibel sei. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie man zu diesem Schluss kommen kann. Es gibt wohl kein anderes Gut, dass immer und überall so gut handelbar ist. Natürlich kann man damit nicht an der Supermarktkassa bezahlen. Aber da hätte man mit einem Aktionfonds wohl auch seine Probleme. Gold ist Geld im ursprünglichen Sinn, weil es die dafür erforderlichen Eigenschaften (das sind v.a. Transportierbarkeit, Teilbarkeit, Haltbarkeit, Wertdichte, Einheitlichkeit) am besten erfüllt. Daher wird es - zumindest in absehbarer Zeit - auch immer einen liquiden Markt dafür geben.
Von 10 Gramm Barren würde ich allerdings auch eher abraten. Die Aufschläge sind hier doch noch relativ hoch. Als kleinste Einheit würde ich 1 Unze empfehlen. Hier liegt der Spread zwischen Kauf- und Verkaufspreis schon im niedrigen einstelligen Prozentbereich, auch bei Anlagemünzen. Und die sind dann auch schöner anzuschauen.