Altersvorsorge für Enkel mit regelmäßigem Kauf von 10-Gramm-Goldbarren? Minigoldkauf sinnvoll?

6 Antworten

Mit ein bisschen ökonomischen Grundlangen-Wissen ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Anlage in Gold eben keine Glaubensfrage (wie hier ironischerweise alle zu glauben scheinen), sondern lässt sich sehr rational beantworten. Der Preisverfall Anfang der 80er Jahre wird oft als abschreckendes Beispiel herangezogen. Allerdings sollte man schon einmal hinterfragen, wass denn der Hintergrund dieses Preisverfalls war. Die Zinsen wurden damals von den Zentralbanken massiv angehoben. Diese Maßnahme würde heute aufgrund des vielfach höheren Verschuldungsgrades zwangsläufig mit einem völligen Zusammenbruch der Wirtschaft und massiven Enteignungen einhergehen. Man kann also davon ausgehen, dass die hier empfohlenen Produkte (von Aktienfonds bis Lebensversicherung) dabei einen massiven Wertverlust erleiden und - je nach Produkt - z.T. auch völlig wertlos werden würden. Da jeder Politiker, der das unterstützt wohl um sein leibliches Wohl fürchten müsste, ist dieses Szenario allerdings nicht besonders realistisch.

Weiter möchte ich hier jetzt nicht ausholen. Kurz: in Zeiten negativer Realverzinsung und unsicherer Währungsentwicklung ist Gold (und auch andere Sachwerte) die beste Möglichkeit der Kaufkraftsicherung. Und zwar physisches Gold (das ist wichtig, da sich auch Gold zu einem Mindestreservesystem entwickelt hat).

Man liest hier auch immer wieder, dass Gold nicht fungibel sei. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie man zu diesem Schluss kommen kann. Es gibt wohl kein anderes Gut, dass immer und überall so gut handelbar ist. Natürlich kann man damit nicht an der Supermarktkassa bezahlen. Aber da hätte man mit einem Aktionfonds wohl auch seine Probleme. Gold ist Geld im ursprünglichen Sinn, weil es die dafür erforderlichen Eigenschaften (das sind v.a. Transportierbarkeit, Teilbarkeit, Haltbarkeit, Wertdichte, Einheitlichkeit) am besten erfüllt. Daher wird es - zumindest in absehbarer Zeit - auch immer einen liquiden Markt dafür geben.

Von 10 Gramm Barren würde ich allerdings auch eher abraten. Die Aufschläge sind hier doch noch relativ hoch. Als kleinste Einheit würde ich 1 Unze empfehlen. Hier liegt der Spread zwischen Kauf- und Verkaufspreis schon im niedrigen einstelligen Prozentbereich, auch bei Anlagemünzen. Und die sind dann auch schöner anzuschauen.

Betrachtet man die historische Goldpreisentwicklung, so war Gold die letzten fünf Jahre eine hoch defizitäre Anlage. Einfach mal den historischen Goldpreis googeln. Hinzu kommt bei Investments in Sachwerte wie Gold i.d.R. hohe Preisspannen beim Kauf/Verkauf (durch die Stückelungen und Aufschläge), Verwahr- und Versicherungskosten (oder wenn man es nicht versichert: hohe Diebstahlwahrscheinlichkeit)

Insgesamt gesehen sind kontinierliche Kleingoldkäufe daher sehr unrentabel. Wer es dennoch nicht lassen will, sollte über die "Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte" kaufen (früher "Gold-Einkaufsgemeinschaft"): www.goldsilber.org

Laut Smart Investor-Test haben die die günstigsten Aufschläge für Stückelungen und niedrigsten Verwahrkosten.

Schau Dir mal die langfristige Entwicklung des Goldpreises an und Du erkennst, dass Gold ein miserables Anlageobjekt war. Bei Minigoldbarren ist zudem der Aufschlag auf den reinen Goldpreis so hoch, dass man von purer Geldvernichtung sprechen muss. Von den Schwierigkeiten solche Stücke dereinst dann wieder zu Geld zu machen, will ich gar nicht erst reden. Da muss man dann wieder Handelsabschlaege in Kauf nehmen.Deine Enkel werden Dich verfluchen.

Grundsätzlich ist eine Anlage in Edelmetalle denkbar, aber alles würde ich nicht da rein investieren. Die Gründe, die dagegen sprechen, wurden hier schon mehrfach genannt, ein Depot mit einem Aktienfondssparplan ist sicher die sinnvollere Alternative.

Statt Minigoldkauf könnte aber eine regelmäßige Investition in Silbermünzen sinnvoll sein, als Ergänzung zum Fondssparplan. Von den Münzen gibt es unterschiedliche und nette Motive, man hat was in der Hand, das wie Geld aussieht und der Preis folgt mehr oder weniger dem Goldpreis - auf deutlich niedrigerem Niveau.

!981 hatten wir ein Goldpreishoch. Dann dauerte es 25 Jahre, bis der Goldpreis wieder auf dem gleichen Niveau war.

Über die Zinsen die in der Zeit angefallen wären wollen wir nicht reden.

Der Pioneer Fonds ISIN: US7236821002 ist in der Zeit auf das 2,5 fache gestiegen.

Zahle lieber regelmäßig in einen Fonds ein, als diese SAche mit dem Gold zu machen, die einen absolut ungewissen Ausgang hat.