Warum hat Deutschland in 90er Jahren die Einreise einer unschuldigen Familie in Deutschland nicht genehmigt?

11 Antworten

Warum sollte Deutschland das tun und die innere Sicherheit aufgeben bzw, vorsätzlich gefährden?

Mal davon abgesehen dass es keinen Beleg dafür gab, dass sie damit nichts zu tun hatten wäre es trz ein unnötiges Risiko gewesen.

Außerdem war Deutschland nicht verpflichtet sie aufzunehmen

Die Kolumbianische Regierung hat sich um die Schutz ihrer Bürger zu kümmern und tat dieses auch. Die Familie litt also nicht unter staatlicher Verfolgung, sondern war "lediglich" potentiell durch Kriminelle bedroht. Es hätte schon ein ziemliches Geschmäckle, wenn die deutsche Wirtschaft durch Drogengelder unterstützt wird.

'Deutschland ist das Land der Gesetze und nicht der Zugeständnisse.'

Und aus diesem Grund kann sich auch niemand mehr an diesen Vorfall erinnern. Aber es ist ganz klar Druck seitens der USA auf Deutschlands Minister ausgeübt worden.

Und: Deutschland ist ein Rechtsstaat, ja, aber für seine eigenen Bürger. Gegenüber dem Ausland ist es souverän. Niemand kann Deutschland verbieten, jemanden nicht einreisen lassen zu wollen. Die Begründung vom damaligen Innenminister Kanther, Verwandte von Drogenbaronen seien nicht willkommen, ist da ausreichend.

Du unterliegst einer schweren Täuschung: er hatte eben kein Recht, nach Deutschland einzureisen. Die Einreise wird gewährt - oder auch verwehrt. Dafür gibt es Visa, und die Erteilung eines Visums ist immer eine Einzelfallentscheidung und eben kein generelles Recht, ein Rechtsanspruch ist nicht begründet. Nachzulesen im Aufenthaltsgesetz.

Genau so, wie Du auch nicht jeden in Dein Haus lassen musst, der an der Tür klingelt.

Briefe der Ehefrau an Pablo, die am 14. Oktober 1993 bei 'ne Durchsuchung gefunden wurden, zeigten, dass die Familie bereits von deutsche und britische Seite inofizielle Zusagen hatten (die Aufnahme). Bis dahin hatte nur Moçambique ofiziell erklärt, die Familie aufzunehmen.

Kolumbianische Staatsbürger benötigten seinerzeit kein Visum für Deutschland.

Deutschland hatte bereits Nicolás Escobar Urquijo aufgenommen, Sohn von Roberto Escobar Gaviria.

Bedingung für eine Aufnahme in Deutschland oder England war, so die Inhalte der Briefe, dass Pablo sich stelle.

César Gaviria (seinerzeit Präsident) und die USA hatten nach der Abreise dafür gesorgt, dass Deutschland die Einreise verweigerte.

Das hatte Gründe.

Bereits zuvor, hatte die Familie versucht, mit gültige Visa, in USA einzureisen.

Was die kolumbianische Polizei verhinderte, mit der Begründung, die Kinder hätten auch eine Ausreisegenehmigung des Vaters haben müssen.

Bei der Ausreise nach Deutschland, war die Ausreisegenehmigung des Vaters kein Thema mehr.

Die kolumbianische Regierung hoffte so auf die Aufgabe Pablo's, wohlwissend, dass es ihm lediglich darum ging, die Familie in Sicherheit zu wissen. Aber, Pablo ließ fast zeitgleich unmissverständlich, dass er sich nicht ergeben werde.

Die Regierung in Kolumbien änderte umgehend die Meinung und kehrte zum alten Plan zurück, die Familie als Geisel und Garant für die Aufgabe Pablos zu behalten. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn die Familie zuvor in die USA ausgereist wäre. Daher die Hinderung.

Die Erklärung des deutschen Ministeriums des Innern seinerzeit war dementsprechend koordiniert: Die Befragung (der Mutter) habe ergeben, dass keine politische Verfolgung vorgelegen habe. Das Ersuchen "der Familie" sei auf die Aktivitäten des Familienvaters zurück zu führen.