Start-Ziel-Renten-Police sinnvoll?

8 Antworten

Einen langfristigen Vertrag vorzeitig zu kündigen ist nie eine gute Idee. Vor allem hast du für diesen Vetrag schließlich die gesamten Kosten bereits abgezogen bekommen. Bei jeder neuen Anlage hast du diese Kosten dann noch mal. Das kann überhaupt von keiner noch so guten rendite wieder aufgeholt werden. Da hat dir die DVAG was schönes eingebrockt

Wahrscheinlich kommt jetzt ein "Berater" vom selben Verein, der dir wieder was neues aufschwatzen will.

Wende Dich an den Verbraucherschutz in Deiner Nähe und lasse den Vertrag überprüfen. Mich würde nicht wundern, wenn heute weniger als die einbezahlten Beträge im Vertrag enthalten sind. Siehe hierzu die aktuellen Rechtssprechungen.

Für den Fall, dass sich die Kündigung nicht vermeiden lässt:

Es gibt einen Möglichkeit, wenn die zutrifft, dann gibt es sämtliche Beiträge einschließlich einer Verzinsung von 5 % über dem Basiszinssatz für die gesamte Laufzeit zurück.

Um das prüfen zu können, benötigt ihr eine Kopie des Antrages, der zu dieser Versicherungspolice führte. Der ist mit der Durchschrift des Antrages, der euch bei Vertragsabschluss überreicht wurde, zu vergleichen.

Nur wenn es keine Abweichungen gibt, dann trifft das oben Gesagte nicht zu.

Da die Verträge durch die Kloppertruppen von Strukturvertriebe in der Regel zum Nachteil der Kunden gereichen, darf man auch mit juristischen Tricks arbeiten, um sein Geld wieder zu bekommen. Es funktioniert und wird seit Jahren erfolgreich angewandt. Nur die Volksfürsorge sperrt sich einmal dagegen bis zur Klage... Ein Urteil in dieser Angelegenheit riskiert kein Versicherer.

Im Endeffekt müssen Sie diese Entscheidung selbst tragen und selbst bestimmen, ob Sie weiterhin an der Rentenversicherung festhalten möchten oder nicht. Und wie Sie merken, unterscheiden sich die Meinungen der Ratgeber hier sehr. Daher ein paar Fakten:

  • private Rentenversicherungen sind prinzipiell nichts anderes als kapitalbildende Lebensversicherungen und bringen daher die gleichen Nachteile mit sich
  • gerade fondsgebundene Policen bedeuten hohe Abschlusskosten, Provisionen und Verwaltungskosten
  • die Zinsen sind hingegen häufig sehr gering, eine Garantieverzinsung gibt es meistens nicht, so dass ein Totalverlust Ihres Geldes unter Umständen möglich ist
  • grundsätzlich ist es immer wichtiger Schulden zu tilgen bzw. gar keine erst aufzubauen bevor Vermögen angespart werden kann
  • Ihre Police ist steuerfrei

Möchten Sie die Rentenversicherungen kündigen, sollten Sie darauf achten keine Verluste zu machen. Eine eigenständige Kündigung bedeutet jedoch in den meisten Fällen ein sehr geringer Rückkaufswert und somit große finanzielle Einbuße. Kündigen Profis für Sie die Police, lässt sich dies jedoch umgehen. Eine fachgerechte Beendigung eines Betrages erhöht oftmals schon den Rückkaufswert. Zudem gibt es die Möglichkeit alle eingezahlten Beiträge plus Zinsen zurück zu bekommen. Dafür werden die Ansprüche einer Vielzahl von Kunden gebündelt und mit Hilfe vom Sammelklagen und Musterverfahren durchgesetzt. Es gibt bereits Erfolge. Darüber hinaus können Verluste auf diesem Wege steuerlich geltend gemacht werden.

Deine Frage impliziert 2 Fragen:

  1. Was soll ich mit der bestehenden Police am besten machen?
  2. Soll ich das Geld als Eigenkapital in unser neues Haus einbringen.

Zu 1

Du musst feststellen in welchen Fonds Dein Geld angelegt ist. Also wie die Gewinne/Verluste in den letzten 12 Jahren waren. Und welche laufenden Kosten bei dem Vertrag anfallen. Da bei diesem Altvertrag nach 12 Jahren eine steuerfreie Entnahme (also ab dem 1.5.2012) möglich ist, ist es nur eine Frage der Renditeerwartung (hier halt steuerfrei) ob Du den Vertrag länger laufen lassen solltest. Möglicherweise ist auch ein Fondswechsel möglich/sinnvoll.

Zu 2

Eine Frage der Eigenmittel und der Belastung. Wenn die Police eine vernünftige Rendite bringt (mehr als 5% in den letzten 12 Jahren) dann ist die Aufnahme von Krediten statt Eigenkapital sinnvoll. Natürlich nur wenn Du die Belastung gut stemmen kannst.

Wenn die Police weniger als 5% gebracht hat dann nach Ablauf der 12 Jahre kündigen und das Geld ins Häuschen stecken.

Und natürlich ist das ein Schnellschuss und ersetzt nicht eine genaue Analyse.