Friedliche Rückgabe der Ostgebiete
Hallo,
mich interessiert wohl eine der meist totgeschwiegenden Fragen in unserer Deutschen Politik. War es doch unter allen Umständen unwiderrufliche Auftrag des Grundgesetzes den Wiedervereinigungsauftrag Gesamtdeutschlands zu erfüllen. In den 90ger Jahren wurde meines Wissens die Oder-Neiße Grenze von vielen nicht akzeptiert, bis in die späten 60ger Jahre hatten die Parteien die Rückgewinnung der Ostgebiete in ihrem Wahlprogramm, warum wird dieses Thema heute totgeschwiegen? Ist mit der Unterzeichnung des 2+4-Vertrages und den damit zusammenhängenden Verzicht auf 1/3 deutschen Gebietes das letzte Schlusswort gesprochen worden?
Warum wird man sofort in eine braune Ecke gesteckt, wenn man sich dafür interessiert und nachfragt? Leider durfte ich die Zeit um den 2+4-Vertrag noch nicht miterleben, so habe ich lediglich die Möglichkeit in Büchern meinen Wissensdurst zu löschen. Ich finde im Internet viel Information, doch ist es oft sehr schwer gute Literatur von Verschwörungstheorien zu unterscheiden. Sogar Dissertationen habe ich schon gelesen, um mir ein weitreichendes Bild von der Situation um 1990 zu machen. Bis jetzt konnte ich die These "Kohl hat das dt. Volk belogen" nicht aufheben, ich behaupte sogar, dass die heutige EU, wie wir sie haben auf den Verzicht des dt. Volkes auf deren Gebiete gegründet worden ist. Natürlich werden Politiker vom Volk gewählt, da sie meist als kompetente Fachmänner gelten, die hoffentlich das Richtige machen, daran kann ich aber seitdem ich mich für dieses Thema interessiere nicht mehr glauben, man schaue sich nur die heutigen Probleme an. Warum erkennen Polens Politiker nicht selbst, dass diese Annexion ein Unrecht ist, warum gehen sie eher in die Offensive?
Meine Frage ist nun, ob es die Möglichkeit gibt die Ostgebiete von Polen und Russland auf friedlicher Basis zurückzubekommen?
Mich interessiert hier jetzt nicht "Warum sollte man diese Gebiete zurückhaben wollen", "Was bringen die Gebiete uns"... Es gibt immer einen Kosten sowie einen Nutzenfaktor. Ich habe die Wiedervereinigung mit der DDR nicht miterlebt, bin auch nicht voreingenommen, was den Solidaritätszuschuss angeht, bitte geht nicht auf die Kosten ein, die ein solcher Zusammenschluss mit den Ostgebieten mitsichbringen würde, mich interessiert ausschließlich die Frage, ob es möglich ist und warum die Politiker heute einen großen Bogen um dieses Thema machen? Warum wird in der Schule kaum etwas darüber gelehrt und warum weiß niemand mehr davon? Wie kann man sich vom braunen Sumpf absondern, wenn es um dieses Thema geht? Ist diese Fragestellung den meisten Deutschen total egal?
Ich wäre für konstruktive und ernste Antworten sehr dankbar, Gruß
24 Antworten
Hallo Hinterfragt9,
durch Zufall bin ich gerade auf deinem Thread gestoßen, leider wie das Datum verrät nicht ganz aktuell in der Zeit. Dennoch fühle ich mich gerade zu genötigt nach eifrigem Durchlesen, auf gut Deutsch, meinen Senf dazu zu geben.
Ich denke man kann diese Diskussion hier wieder einmal anschaulich als bestes Beispiel für uns Deutsche der heutigen Zeit nehmen. Man liest von Leuten die Verständnis für das Problem haben, sich angesichts der enormen historisch, scheinbar übertragbaren Schuld, aber auf ein friedliches Miteinander berufen – sprich, den Leuten ist durchaus bewusst, ein Ereignis als solches kann man isoliert einfach nicht betrachten, es ist die Frage was zuerst war, das Huhn oder das Ei? Ich respektiere diese Leute die tatsächlich im Stande sind zu sagen, lassen wir es ruhen und leben miteinander in Frieden. Das bedeutet nämlich nichts anderes als dass die Leute sich durchaus bewusst sind, dass wir im Rache-Ping-Pong eigentlich wieder am Zug wären, es aber in Kauf nehmen, runterschlucken und nach vorne blicken. Evtl. sogar in dem Wissen, dass die Siegermächte uns belächeln und nach Strich und Faden manipulieren und benutzen.
Dazu ein Zitat noch vor den beiden Weltkriegen :
"Wenn den Deutschen noch so großes Unrecht angetan wird, findet sich doch immer ein obskurer deutscher Professor, der so lange an der Objektivität herumbastelt, bis er bewiesen hat, daß die Deutschen Unrecht getan haben." Baronin de Stael ("De l'Allemagne")
Peinlich das noch erwähnen zu müssen an dieser Stelle, natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass durchaus Unrecht von uns Deutschen ausging, ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass durchaus schon VOR beiden Weltkriegen, diese Tendenzen der Deutschen, bewusst wahrgenommen wurden in der Welt.
Und eines kurz nach dem zweiten WK :
"Die Deutschen müßten Engel oder Heilige sein, um zu vergessen und zu vergeben, was sie an Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten zweimal in einer Generation zu erleiden hatten, ohne dass sie ihrerseits die Alliierten herausgefordert hätten. Wären wir Amerikaner so behandelt worden, unsere Racheakte für unser Leiden würden keine Grenzen kennen." Reverend Ludwig A. Fritsch, Ph. D., D. D. emer., Chicago, 1948
Ebenfalls peinlich auch hier gezwungen zu sein durch diese vermaledeite installierte Schuld in unseren Köpfen, ZU BETONEN DASS ICH KEIN NAZI BIN UND NICHT DAMIT IRGENDETWAS LEUGNEN WILL – SONDER NUR SAGEN WILL, DASS DAS EIGENE UNRECHT NICHT DASS UNRECHT ANDERER RECHTFERTIGT, VORALLEM NICHT WENN DIESE SICH ALS BEFREIER VERKAUFEN!!!
Andere Leute hier kommen wieder mit den Gräueltaten und vertreten eher den Standpunkt, dass wir noch froh sein können – so gut – weggekommen zu sein bei der Sache. Für diese Leute ist es unverständlich auch nur daran zu denken irgendetwas nach diesen Verbrechen zu fordern. Das sind dann auch solche Leute die hier gar nicht wirklich auf die Fragestellung eingehen. Und meine Meinung dazu, es sind genau die Leute wie sie sich die Sieger damals als zukünftige Deutsche vorgestellt haben. Anspruchslos, kein gelebter Nationalstolz mehr und fern ab irgendwelcher Bemühungen, auch nur die absurdesten Behauptungen gegen das deutsche Volk aus den letzten 100-150 Jahren zu überdenken.
Dazu Helmut Schmidt *„Sie haben unsere Geschichte in ein Verbrecheralbum verfälscht“ *
Und deshalb wird das Thema nicht mehr angeschnitten, es rollen dadurch immer nur Köpfe, die Medien lassen es nicht zu sachlich darüber zu debattieren, es gibt immer wieder Menschen die sofort wieder Schilder hochhalten mit „6 Millionen“ oder „Nie wieder Ausschwitz“ und schon ist im Keim alles erstickt und jeder der noch Forderungen stellt, ist ein Unmensch weil er trotz der Verbrechen Forderungen stellt, oder ein Revisionist, Holocaustleugner oder ähnliches.
Hierzu sicherlich das beste Beispiel die Jenninger-Rede, wo ein Politiker wirklich eine im Kern aufrichtige Rede hält, die keineswegs Nationalsozialistisch ist, aber es gibt eben genug Menschen mit Macht, die im Stande sind diese so wirken zu lassen und dafür muss man nicht einmal wie in diesem Fall einfach nur rhetorisch eine 0 sein. Der Mann sprach aus was die damals Leute dachten, er hat nur eben nicht in JEDEM Nebensatz erwähnt kein Nazi zu sein, DAS war sein Problem. Und das ist unser Problem, eine Forderung müsste immer mit einem eigenen Schuldbekenntnis verbunden sein, sonst ist man Extrem.
......... weiter im nächsten Post .....
Um ihre Fragen erst einmal kurz zu beantworten: Nein!
Es gibt einfach keine Möglichkeit, die Ostgebiete zurückzubekommen. Es will so gut wie kein Mensch mehr. Ja, es ist den meisten Deutschen inzwischen völlig egal, weil es nicht mehr deutsches Eigentum ist! In den Schulen wird es nicht mehr ausführlich gelehrt, weil es fast niemanden mehr interessiert!
Und die Politiker machen auch dazu keinen großen Bogen. Das Thema ist abgearbeitet und einfach erledigt! (auch um des Friedens Willens).
MachuPicchu86 hat vollkommen recht.
Hinzuzufügen ist außerdem:
In den 90er Jahren wurde die Oder-Neiße-Grenze nur noch von wenigen nicht akzeptiert! Das Thema ist nie totgeschwiegen worden, wie sie sagen, sondern es gab schlichtweg einfach keine Möglichkeit, eine Rückgabe herbeizuführen.
Ostpreußen ist sogar im Rahmen der 2+4 Verhandlungen von Moskaus Diplomaten angeboten worden, siehe:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,695928,00.html
aber deutsche Diplomaten lehnten aus mehreren plausiblen Gründen ab.
Es gibt im russischen Teil Ostpreußens (wenn ich es so nennen darf) viele russische Bewohner, die sich danach sehnen, zu Deutschland zu gehören, auf Grund von besseren wirtschaftlichen Bedingungen usw, eine Reportage von Wolf von Lojewski aus den 2000er Jahren gibt deutlich Auskunft darüber. Aber Deutscher möchte in Wirklichkeit wohl keiner werden.
Es ist Tatsache: Es will keiner mehr rückgängig machen, weder die Mehrheit des Deutschen Volkes, noch des Polnischen noch Moskaus Regierung (Die Meinung des russischen Volkes weiß ich dazu nicht). Selbst meine Großeltern haben sich in den 80er Jahren, nach Lastenausgleich und Neubau eines Hauses innerlich von ihrer alten Heimat im Osten verabschiedet. Sie wollten, nach inzwischen 40 Jahren nicht mehr ihre neue Existenz aufgeben und zurückgehen in eine, mittlerweile fremdgewordene Heimat. Zumal ihre Nachkommen hier geboren sind und sie mit der Heimat ihrer Vorfahren so gut wie nichts verbindet, so wie in meiner Familie! Gehen Sie doch mal zu Heimatvertriebenen und sprechen sie mit ihnen, die werden fast alle das gleiche sagen. Fakt ist: In den Ostgebieten ist nach 66 Jahren so gut wie nichts mehr deutsch, die Menschen, die Kultur und alles ist komplett ausgetauscht worden. Daher sollte man den Menschen dort endlich mal Frieden und Freude geben, dort in ihrem Land sicher zu leben und ihnen eine Heimat gönnen, wie sie unsere deutschen Heimatvertriebenen hier Zulande auch haben. Das wäre für jeden Menschen, der das für sich vereinbaren kann, eine große Geste der Versöhnung und ein Riesengewinn für ein Europa in Frieden! Alle anderen, die irgendwelche Verschwörungstheorien herbeireden und immer wieder davon anfangen sind entweder Friedensgegner oder Braunsumpfbewohner. Und ganz viele von denen haben mit Ostpreußen, Schlesien, Pommern u.a. keine Verbindungen und waren nie dort!
So, liebe Leute, bin soeben von einer Tagestour aus Breslau zurückgekommen. Gerade in letzter Zeit tauchen in Schlesien wieder deutsche Inschriften an Häusern und Ortsschildern (!) auf. Und das liegt nicht nur daran, dass Putz und Farbe der Polen langsam abbröckeln. Preußische bzw. deutsche Tugenden sind beliebt und gerade in Schlesien tief in der Bevölkerung verwurzelt. Das soll natürlich nicht heißen, dass ganz Schlesien sich der polnischen Verwaltung entledigen und Deutschland beitreten würde.
Dass der 1. WK nicht von Deutschland verursacht wurde, sollte sich mittlerweile auch bei Nichthistorikern herumgesprochen haben, da diese Tatsache ja nun endlich auch Eingang in die Schulbücher gefunden hat. Bezüglich des 2. WK sieht die Lage natürlich ungleich schwieriger aus, aber ehrlich - ihr seid doch alle logisch denkende Menschen, um zu erkennen, dass hier viele Köche am Werk waren, die prompt den Brei verdorben haben und obendrein noch uns bis heute die Suppe auslöffeln lassen.
Ein Teil meiner Familie hat in den ehemaligen preußischen Ostgebieten vieles verloren. Meine Vorfahren lebten so tief verwurzelt in den Traditionen des Ostens, wie andere sich in den Gebräuchen Holsteins, der Geschichte Bayerns oder den Lebensweisen des Rheinlands wiederfanden. Waren es fünfhundert Jahre oder mehr? Ich kann es nur erahnen. Auch wenn die Bundesrepublik Rechtsnachfolger des Deutschen Reichs ist, ist dieses doch durch die fortschreitende Geschichte und Entwicklung heute territorial bestenfalls mit dem Gebiet der BRD identisch - und nicht umgekehrt. Unsere Vorfahren haben Wind gesät und Sturm geerntet. Preußen als eine Wiege Deutschlands ist in den Flammen von Krieg und unsäglichem Leid untergegangen. Ich habe den Osten des Altreiches kennengelernt, stand in Breslau auf der Dominsel, ging durch die Marienburg und saß an der Persantemündung in Kolberg. Ich bestieg die Schneekoppe zu Fuß und besuchte die Friedenskirche in Schweidnitz. Ich versank im unendlichen Sand der Dünen von Leba. Ich bin 35 Jahre alt und ich weiß: unser Land hat unendlich viel verloren mit dem 2. Weltkrieg! Die Westalliierten haben die gewaltsame Landnahme an Deutschland noch Stunden vor der Potsdamer Konferenz z.T. aufs Schärfste verurteilt... Die Traditionen des Ostens, mit denen meine Zeilen beginnen, sind vermischt worden oder wurden vergessen im Zuge der Integration von mehr als 14 Millionen Vertriebenen in Rumpfdeutschland. Es galt, größere Herausforderungen zu meistern, als das Andenken an Königsberger Klopse zu bewahren! Wir haben damals mehr verloren als nur ein paar Provinzen: wir verloren das Reich, den Reichsgedanken und unsere bald tausend Jahre alte, kulturelle wie politisch manifestierte, Bedeutung im Herzen Europas. Und nur Europa wird uns Deutsche und all die anderen kriegsversehrten Völker wieder zu dem Glanze zurückbringen, dessen Licht 1914 erloschen ist. Bevor Ihr Gedanken nachhängt, wie sie hier aufgeschrieben worden sind: besucht das Hirschberger Tal, geht in der Rominter Heide wandern und schaut Euch die beiden Nehrungen Ostpreußens an. Damit Ihr begreift, worüber Ihr sprecht und schreibt! Kein Volk der Welt hätte all dies hergegeben, keines außer dem deutschen Volke. Und das alles, weil man uns gelehrt hat, was wir, die 3. Generation nach 1945, heute als Realität, Wahrheit und Rechtmäßigkeit anerkennen. Geschichte umkehren? Nein! Alles, was ich mir wünsche, ist eine ehrliche Geschichtsschreibung auch in Polen, die 600-700 deutsche Jahre nicht leugnen darf. Nie war der heute polnische Westen wirklich "altes polnisches, slawisches Siedlungsgebiet", noch weniger das Baltikum mit Ostpreußen. Lasst Frieden einziehen in die alten Fragen, auch wenn es schmerzt. Wir haben in der BRD so vieles, wo es sich lohnt, anzupacken! Ron Henning aus ... irgendwo bei Hamburg
.....so- heute Teil 2 - ( Fortsetzung v. Teil 1 v. 09. 04. 2014 ) ....Thema: Mögliche Rückgabe der Ostgebiete.
Hab mir bisher alle Fragen, Antworten und Kommentare hierzu durchgelesen.
Heute sei der Blick mal in unsere BRD gelenkt- das gibts nähmlich ne Menge "neuen" politischen Stoff aufzuarbeiten.
nur ein paar Hauptpunkte:
-spätestens seit der NSA-Affäire- Gysis Aussagen über das noch bestehende Besartzungsstatut, Sigmar Gabriels Satz: Wir haben ja gar keine Bundesregierung, Frau Merkel ist Geschäftsführerin einer Nicht- Regierungs-Organisaton , das ist was wir hier haben... ( sinng. ) etc...
- wenn es also um die evtl. Rückgabe der Ostgebiete geht, dann muss man erstmal bei unserem gegenwärtigen "Territorium" unseres Landes nachdenken.
-a) ist die BRD überhaupt ein STAAT? Und wenn ja - ist die BRD ein souveräner STAAT und ist die BRD ein RECHTSSTAAT?
- b) sind wir seit 03.10.1990 spätestens SOUVERÄN über unsere "inneren und äußeren Angelegenheiten"( wie es vordergründig im 2+4 Vertrag so schön heißt )
c) ist die BRD überhaupt völkerrechtlich als souveräner Staat anerkannt?
d) ist die BRD auch Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches?
e) besteht das Deutsche Reich / Deutschland als Ganzes heute noch?
e) hat die BRD noch heute die Legimitation zur Vertretung der Deutschen im Sinne eines STAATES oder einer Verwaltung?
e) ist die BRD ein RECHTSSTAAT?
-welche juristischen Hinweise belegen EINDEUTIG den Sachverhalt darüber?
Man könnte sicher ROMANE schreiben, deshalb einfach mal googeln. :)
Hab selber meine Schlüsse daraus gezogen- macht Euch ein Bild....
kleiner Tipp:
-Grundgesetz : Art. 133, 120, 146 a.F. vs. n.F.
-sog. B e r e i n i g u n g s g e s e t z e ( googeln )
-k e i n e Staatsgerichte -Streichung §15 GVG
-Thema " gelber Schein" -Rechststellung als Deutscher mit der darauffolgend beantragten Entlassungsurkunde aus der " deutschen Staatsangehörigkeit " ( BRD- sprich NAZI- Staatsangehörigkeit v. 1934 ) gegenüber der z.B. PREUSISCHEN!!
( bernd schober ,