Ist ein Portfolio kommerziell?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"Verwendet werden" heißt hier "öffentlich verwendet werden", denn privat darfst du diese fremden geschützten Werke ohnehin in den meisten Fällen verwenden, siehe UrhG § 53 Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch.

Darin steht, dass Verwendungen immer noch privat sind, "sofern sie weder unmittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen".

Nun kann man darüber streiten, ob eine Bewerbung um einen Job oder um einen Auftrag schon mittelbar Erwerbszwecken dient. Bei Praktika liegt dies eher in weiter Ferne, wäre also sehr sehr mittelbar!

Das wäre aber sicher eher mittelbar der Fall, wenn man das fremde Werk plakatierte oder ins Internet stellte und schriebe: "Brauchen Sie mich? Dann rufen Sie mich an!"

Wenn man das fremde Werk aber nur einer Person zeigt, die über eine Stelle entscheidet (Arbeit oder Praktikum oder Auftrag), dann gilt diese Person noch nicht als Öffentlichkeit im Sinne von UrhG § 15 Allgemeines Absatz 3!

Und sicher auch dann nicht, wenn auch dessen Assistent das fremde geschützte Werk zu Gesicht bekommt!

Gruß aus Berlin, Gerd

Dein Portfolio ist sicher nicht kommerziell.

Allerdings kommt es immer gut an, wenn man eigene Arbeiten für sein Portfolio verwendet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Kommerz ist ein großes Wort.

Es kommt eigentlich überall vor, wo wir etwas nehmen und es in irgendeiner Weise verkaufen.

Also um ein krasses Beispiel zu nennen: Kommunikation ist schon Kommerz. Denn man nimmt eine Sache und teilt sie anderen mit, ohne die Sache als solche begreiflich zu machen, man verkauft sozusagen schon. Darum die Wortwendung, willst du mich für dumn verkaufen? Das ist ja ohne Kommunikation nicht möglich. Also um zu verstehen, es beinhaltet den gesamten Handel, was eben mit Kommunikation beginnt.

Wie kannst du also etwas besitzen, was du verkaufen willst? : Du hast es selbst gestaltet, Worte reichen prinzipiell. Du nimmst A und verkaufst es als B. Das ist Kommerz. Denn jetzt kommt das Urheberrecht. Alles hat einen Urheber, sonst kommt es aus der Natur, was quasi allen gehören muss und nicht abgeändert wurde.

Natürlich kannst du einen Kamm kaufen, der ein andere hergestellt hat um ihn zu nutzen. Du darfst ihn aber nicht kopieren also 1:1 und Kommerz damit machen. Das Urheberrecht hast du mit den Erwerb noch nicht, selbst wenn es kostenlos war. Du darfst den Gegenstand zerstören, alles machen, aber kein Kommerz. Kommerz fängt ja wieder an bei Werbung. Du nimmst den Kamm in ein Youtubevideo und zeigst wie gut du damit kämmen kannst, das ist zwar Kommerz. Und das merkst/spürst du aber, wenn du zum Beispiel der Marke schaden willst. Jetzt sagt der Urheber natürlich: "Hey du hast kein Recht den Kamm für dumm zu verkaufen! Wir haben den Artikel bestimmt und du benutzt ihn mit der falschen Hand." Das darf der Urheber sagen, weil er das Recht hat. Kommt das raus, wirft das allerdings ein schlechtes Licht auf die ganze Firma und auch die anderen Artikel, die sie noch herstellen. Kein Urheber beschwert sich, wenn du aber kostenlos Werbung machst, das Recht hätte er schon.

Jetzt ist es, wenn du Geschütze Bilder downloadest und sie anschaust und deinen besten Freund und Eltern zeigst und erkenntlich abgeändert hast, du musst davon ausgehen, das Recht liegt immer beim Urheber, was soll er dann machen? Es ist wie ein neuen Song so laut zu hören, dass es der Nachbar hören kann, das will kein Musiker, jeder soll sich selbst das Lied holen;) Solange man es nicht mitbekommt, es in der Schule rumliegt oder auf der Arbeit ja, dann wird schon nichts passieren.

Erst wenn der Kommerz so groß oder stark dahinter ist, das es Menschen erreicht, das soviel Kommerz dahinter ist. Also irgendwann ist der Kommerz überwiegend. Das hangt dann immer damit zusammen was du vor hattest. Also du bist derjenige der A nimmt (z. B. ein Film) und du bearbeitest den benutz seine Ausschnitte, aber willst es hinterher deinen Bruder zeigen, damit ihr lacht. Da ist der Kommerz einfach nicht überwiegend, wie wenn du z. B. Harrypotter und den Pornokeller synchronisiert und es für alle öffentlich machst, da verkaufst du schon etwas was nicht deins ist, ohne Geld zu fordern. Da gibt es dann auch ganz bestimmte Bedingungen, wie man das machen darf und was nicht, ich wollte nur den Kommerz mal erklären ;)

AndreaxAnders  02.02.2020, 20:34

Um explizit auf die Frage zu werden, wenn dein Arbeitgeber der Urheber wäre, würde ich ihn nicht sein eigenes Bild verkaufen wollen;)