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Aus den Angaben vermute ich, dass es sich um die DWS Riesterrente Premium handelt. Hier werden die Abschlusskosten im voraus bezahlt (gezillmertes Produkt), weshalb ein Wechsel in ein anderes Produkt erst einmal unguenstig ist. Du hast praktisch die Ausgabeaufschlaege fuer zukuenftige Einzahlungen schon bezahlt. Falls Du die DWS Toprente haben solltest (ungezillmertes Produkt) sieht das etwas guenstiger aus.
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Der Nachteil von Riester-Fondssparplaenen ist, dass die Garantie meist durch Mechanismen wie CPPI erfuellt wird, d.h. bei fallenden Aktienmaerkten wird in Rentenfonds umgeschichtet. Besonders schlecht wurde dies in der Vergangenheit von Union Investment gemanaged. Auch wenn ich den UniGlobal als Fonds fuer ok halte, so ist das Riester-Produkt meiner Ansicht nach schlecht, weil das Cash-Lock Risiko zu gross ist, da anders als bei der DWS nicht wieder von Renten- in Aktienfonds zurueckgeschichtet werden kann. Es gibt inzwischen ein neues Produkt von Union, wo Umschichtungen in die andere Richtung moeglich sind, dazu kann ich allerdings nichts sagen.
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Das Risiko bei CPPI ist umso groesser, je kuerzer die Laufzeit des Vertrages ist. In Deinem Alter sollte man deshalb keinen neuen Fondssparplan abschliessen, da schon bei kleinen Einbruechen am Aktienmarkt in Renten umgeschichtet wird oder - bei anderen Absicherungsmechanismen - von vornherein ein sehr hoher Rentenanteil im Portfolio liegt.
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Der Banksparplan waere sinnvoll, wenn in Deinem Alter (49) ein Neuvertrag abgeschlossen werden soll, bringt aber nur eine geringe Rendite. Ein Wechsel wuerde ich jedoch im Zweifelsfall eher nicht anraten, wobei es allerdings noch von Deinem Depotwert und dem garantierten Depotwertes abhaengt:
Fall A: Der Depotwert ist deutlich uber dem garantieren Depotwert und ist ueberwiegend im Aktienfond investiert. Die Differenz zwischen garantiertem Wert und aktuellem Wert stellt eine Art Puffer da, so dass Du bei Verlusten in dieser (und faktisch noch etwas groesserer) Hoehe davon ausgehen kannst, in Aktien investiert zu bleiben. In diesem Fall wuerde ich den Vertrag auf jeden Fall behalten.
Fall B: Der Depotwert liegt deutlich unter dem garantierten Wert und ist ueberwiegend in Rentenfonds investiert. In diesem Fall sollten die Beitragszahlungen gestoppt werden, denn die Wahrscheinlichkeit wieder zu akzeptablen Kursen in Aktien investiert zu sein ist sehr gering. Fuer weitere Einzahlungen waere ein Banksparplan sinnvoll. Da die DWS die eingezahlten Beitraege garantiert, waere zu berechnen welche Rendite das aktuelle Guthaben erziehlen muss, um die garantierten Beitraege zu erreichen. Liegt diese Rendite bei 1% oder mehr, sollte der Vertrag beitragsfrei weiterlaufen, andernfalls koennte man das diskutieren...
Fall C: Der aktuelle Depotwert liegt in der Naehe des Garantiewertes. In diesem Fall ist zu beobachten, wie es sich mit den Umschichtungen verhaelt. Hat sich in den letzten Jahren der Aktienanteil Schritt fuer Schritt wieder erhoeht (mit Schwankungen) sollte der Vertrag weiter bespart werden, aber beobachtet werden. Kommt es dagegen immer wieder zu staendigen Verlusten durch Umschichtungen zwischen Renten- und Aktienfonds, so sollte der Vertrag aufgegeben und komplett in einen Banksparplan umgeschichtet werden.