Für die Schnellleser die Kernpunkte in fett:
Ich habe ein Buch bei einem Verlag eingereicht. Grund: ich brauchte Hilfe beim Cover, weil ich paar Details technisch nicht in einer brauchbaren Form umsetzen kann und da ein Profi ran musste, das habe ich mehrfach klargestellt. Zu keinem Zeitpunkt wurde mir gesagt, man sei beim Verlag nicht willens oder imstande, das zu übernehmen, mir war stattdessen zugesagt worden, dass das Cover bei Einreichung nicht in allen Details fertig sein musste. Vielmehr würde man so lange daran arbeiten, bis der Autor zufrieden sei. Also kritzelte ich das, was der Verlag noch übernehmen sollte, mit Edding auf den Hintergrund, um denen eine Idee zu geben.
Man schickte mir einen Vertrag, der u.a. den Verkaufspreis des Buches und den Preis, zu dem ich als Autor die Bücher erwerben könne (und in einer bestimmten Mindestanzahl auch MÜSSE) enthielt.
Statt der angekündigten Druckfahne, die ich abschließend hätte korrigieren dürfen, schickte man mir ein fertiges Musterbuch. Ich fiel aus allen Wolken, als ich sah, dass man das Cover dilettantisch zusammengeschustert hatte, MIT MEINEN KRITZELEIEN, und dass überall im und auf dem Buch die Schriften geändert worden waren. Von anderen Sachen ganz abgesehen.
Ich hatte sorgfältig alle Schriften und Größen im und auf dem Buch danach ausgewählt, dass sie gut lesbar waren, und zwar auch kursiv, und dass sie zusammenpassten usw. Da war nun alles ohne Rücksprache mit mir geändert worden, vom Inhaltsverzeichnis, das einen anzuschreien scheint, über ebensolche Überschriften bis zu viel zu klein gedruckten, schnörkeligen Romanschriften (in einem Sachbuch!), die in kursiv schwer zu entziffern sind. Das Ganze wirkt unattraktiv, die Seiten gedrängt voll und ich könnte jeden verstehen, der das Buch ungelesen aus der Hand legt.
Ich habe beim Verlag remonstriert. Daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass das Buch bei größerer Schrift und mehr Rand teurer werden würde. Der Verlag habe die Berechnung des Buchpreises ( und damit eben auch des Autorenpreises für die Pflichtabnahme) bereits auf Grundlage dieser unmöglichen Schriften und Größen errechnet, bevor ich den Vertrag erhielt! Die Preise sind Teil des Vertrages. Der Vertrag müsste also geändert werden, oder?
Ich habe kein Vertrauen mehr in diesen Verlag und daher kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit.
Deshalb meine Frage:
reicht der falsch berechnete Preis aufgrund eigenständiger Modifikation seitens des Verlages aus, damit der Vertrag als nichtig zu betrachten ist? (Laufzeit mind. 2 Jahre) Oder wäre das nur eine unschädliche Nebenverabredung? Immerhin soll ich ja auch selbst die Pflichtexemplare bezahlen. Bin ich also draußen, ja oder nein?
So lange ich das nicht weiß, weiß ich nicht, wie ich mit dem Verlag reden / umgehen soll, da ich ja liefern muss, wenn ich aus dem Vertrag nicht raus komme. Andere Auswege? Help!