Wie viel muss man in Deutschland verdienen, um zu überleben?

12 Antworten

Wow, 1600 € in zwei Wochen für Partys, Essen, Auto und Alkohol zu verpulvern ist schon 'ne Nummer!

Erstelle dir ein Budget. Führe eine Liste deiner Ausgaben (aller! ehrlich!). Überlege, was du wofür ausgeben möchtest und was du ggf. sparen möchtest. Z.B. kann man ganz rigoros anfangen, NUR das Nötigste auf die Liste zu setzen: Auto & Benzin (falls man das Auto dringend braucht für Arbeit und Einkäufe etc.), Essen, Kleidung (überlege, wann du wie oft neue Kleidung kaufen musst. Führe nur die wichtige, zu ersetzende Kleidung auf, keinen Luxus, den man sich mal kauft, damit es einem besser geht oder damit man ein "schöneres", aber unnötiges Teil zu Hause hat).

Erstelle also zwei Listen:

1. Was gebe ich aus? Wann (Tage)? Warum (notwendig, geplant, Frustkauf, Spontankauf, Hobby etc.)? Freue ich mich langfristig darüber bzw. war die Ausgabe langfristig sinnvoll (z.B. man war nach der Party nicht frustriert, hat nicht Reste des Essens weggeworfen, hat nicht festgestellt, dass der Kauf überflüssig war und man das Produkt gar nicht benutzt etc.)? Habe ich den Kauf bereut?

2. Budget: Wie viel möchte ich im Monat sparen (anfangen mit ganz kleiner Summe wie 50 €)?

Was muss ich zwingend ausgeben (s. Liste 1, z.B. für Auto und Arbeitsmaterialien etc.)?

Wo kann ich sparen (z.B. Lebensmittel: Essensplan führen, "ökonomisch einkaufen", Vorräte bedenken etc. -> dazu gibt es im Chefkoch-Forum eine Gruppe "Kaufdiät", bei der man so etwas lernen kann!)?

Was möchte ich im Monat ausgeben für einzelne Posten? Welche Posten habe ich (s.o.: Essen, Auto, Kleidung, evtl. Arbeitsmaterialien, Hobby etc.)? Welche davon fallen in welchen Zeitintervallen an, wie viel muss ich dafür im Monat ansparen? Welche Posten kann ich klein halten und wie (z.B. nicht immer nur das Auto, auch mal den Bus nehmen, günstiges Essen mit Sachen aus dem Vorrat zubereiten, in der Freizeit günstigere Kleidung tragen bzw. überlegen, wo man ohne Not sparen kann/ möchte)?

Jetzt kommt die Herausforderung: Du hast jetzt maximal 50 € gespart. Das ist in den ersten Monaten schwierig. Wenn das gut klappt, überlege, wie viel du eigentlich noch sparen müsstest für Kaution, Miete, Nebenkosten, Handwerkerrechnugen etc. und arbeitet dich langsam dort hin! Das wird vermutlich ein Jahr dauern, wenn du jetzt so viel ausgibst. Lege ein Sparkonto an und überweise Anfang (!) des Monats eine bestimmte Summe (Anfang: 50 €, später mehr). Versuche, im Alltag zu sparen. Z.B. wäre ein Ansatz, die Partys nicht auf den Monatsanfang zu legen, sondern das Geld so lange zu behalten, dass du die Partys am Monatsende machen kannst. So bekommst du schon mal die Erfahrung, etwas zurück gelegt und nicht sofort ausgegeben zu haben. 

Alkohol: Ginge es billiger? Reicht es, nur am WE zu trinken? Nur in Gesellschaft? Nur zu besonderen Anlässen, wenn man das Trinken genießen kann? Wie viel kann man damit sparen?

Es gibt Leute, die von 1200 € netto oder sogar deutlich weniger leben - manchmal mit Familie! Es gibt Singles, die von unter 400 € im Monat leben (entweder Harzt-IV oder Geringverdiener, Rentner etc.). Das ist natürlich ein Extrem!

Aber 1200 € für alles - also auch Miete, Nebenkosten, Auto - ist für viele realistisch. Damit kann man also auskommen.

Ich möchte dir mal ein paar Bücher und Videos ans Herz legen, die dir dabei helfen könnten, besser haushalten zu lernen:

E-Book: Inge Dinge (Pseudonym): Die Dinge-Diät im Einkaufswagen (Buch befasst sich mit dem Thema "nicht mehr ausgeben als nötig" und "warum kaufe ich immer zu viel"). 

Francine Jay: Miss Minimalist (E-Book über Möglichkeiten, im Alltag Kauf und Notwendigkeit von Sachen zu reduzieren, damit zu sparen und mit weniger auszukommen sowie mit weniger "Kram" zu leben).

Francine Jay betreibt auch den Blog "Miss Minimalist", der viele Ideen zum Sparen und Minimalisiseren gibt. Minimalisiseren = Unnötiges vermeiden, nicht sich über Gebühr einschränken und alleine versauern.

Ganz neu: Lina Jachmann: Einfach leben (das Buch vereint Themen wie Minimalismus in der Wohnung, Sparen, Platz schaffen, bewusster leben, frisch kochen etc.).

Videos zum Thema: Was man als Minimalist sparen kann.


https://www.youtube.com/results?search_query=minimalismus+dinge+die+ich+nicht+mehr+kaufe

Von 1600 Euro Netto im Monat sollte eine Person im Normalfall gut leben koennen. Gerade wenn du bei deinen Eltern wohnst und da nochnichtmal Miete bezahlen musst!

(...) lebe bei den eltern aber das geld ist immer nach 2 wochen weg partys
einkaufen alkohol essen etc dann habe ich eigenes auto muss tanken.

Generell sagt man die Miete sollte nicht mehr als 1/3 des Netto-Monatseinkommens ausmachen. Das waeren ca. 530 Euro Miete. Da du derzeit noch keine Miete zahlst weil du bei deinen Eltern wohnst wuerde ich dir empfehlen 500-600 Euro pro Monat zu sparen! Das sollte machbar sein.

Weniger Partys, Einkaufen und Alkohol. Essen besser einteilen - nicht zuviel kaufen und dann wegschmeissen. Auch mal zufuss gehen und Tankkosten sparen.

Also - lerne besser mit Geld umzugehen. Wenn Hotel Mama einmal schliesst hast du, wenn du jetzt sparst, dann genug fuer Kaution, neue Moebel, moegliche Maklergebuehren usw. fuer deine erste eigene Wohnung!

LG

Hallo "prastel",

... alleinstehende, erwachsene Überlebende ALG 2-Empfänger (Hartz 4) haben berichtet, dass sie monatlich mit 409 Euro (Regelsatz) überleben sollen. Einigen gelingt das offenbar auch. 

Es wird weiter berichtet, dass sie von den 409 Euro noch einige Posten begleichen müssen. Dazu zählen z.B.: Stromkosten (ca. 39 Euro), Telefon u. Internet (ca. 45 Euro), Zuzahlungen für Medikamente (ca. 12 Euro), Essen u. Trinken (ca. 250 Euro), Körperpflege u. Kosmetik (ca. 25 Euro) und für vieles Andere u. Notwendige auch. Summa summarum könnte man sagen: 385 Euro nur für diese Posten. 

Das nennt man auch die Kunst zu "Überleben".

Ehrlich gesagt kann man nur fassungslos sein wie ein junger Mensch der noch zu Hause wohnt eine Aussage macht, dass er mit 1600,- Euro netto im Monat nicht klar kommt. Ich habe zwar genau da gleiche Nettogehalt. Allerdings mit eigener Wohnung und Studienkredit und BaföG Schulden die monatlich abgezählt werden müssen. Also vielleicht mal nachdenken bzw. die Gewohnheiten überdenken. 

Also wenn alles bezahlt ist und du mindestens 300 Euro zur freien Verfügung hast, kannst du sehr gut leben. Denn das wären 10 Euro am Tag (wenn der Monat 30 Tage Hat) da man ja nicht jeden Tag einkaufen geht, bleibt sogar noch was über, welches du für deine Freizeit einplanen kannst. 

So regel ich zumindest meine Finanzen. Ein Harz4 Empfänger hätte es wohl schwerer, weil er nicht einfach so 300 Euro zur seite legen kann 🙁

Da du aber noch Zuhause Wohnst und warscheinlich nur deinen Anteil zahlen musst, könnte die Rechnung in etwa aufgehen.