Wie viel Geld sollte man jeden Monat zurücklegen?

13 Antworten

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Zunächst: Wenn Du über Altersvorsorge nachdenkst, dann reden wir automatisch über lange Zeiträume (=mehrere Jahrzehnte).
Dann macht es aber keinerlei Sinn, in absoluten Beträgen einer (Weich-)Währung wie dem Euro zu rechnen (und erst recht nicht, sein Erspartes in solchem Schwundgeld aufzubewahren!).

Ein Rechenbeispiel: Der Euro hat in den letzten 15 Jahren knapp die Hälfte seiner Kaufkraft verloren. Das entspricht einem jährlichen Wertverlust von ca. 4%. Extrapolieren wird das mal: Würdest Du heute 1 Million Euro zurücklegen für Deine Rente in ca. 50 Jahren, dann hätte diese im Jahr 2067 gerade mal noch eine vergleichbare Kaufkraft von 0,96^50* 1E6 = knapp €130.000.

Ergo: Wenn Du schon Vermögen ansparst, dann nicht in Weichwährungen (=Bargeld, Sparkonten, Termingelder, Anleihen, Kapitallebensversicherungen, Bausparverträge, ..), sondern nur in Sachwerten (=Aktien, Edelmetalle, Immobilien, Land, ..). Damit sollte es Dir gelingen, zumindest einen Ausgleich der Teuerungsrate zu erreichen -und Du bist gegen die in den nächsten Jahrzehnten recht wahrscheinlich anstehende nächste Währungsreform gefeit.

Reden wir jetzt also lieber in relativen Zahlen Deines (verfügbaren) Einkommens: Wenn Du heute irgendwas Anfang 20 bist, dann musst Du realistisch damit rechnen, bis ins Alter von ca. 72 Jahren arbeiten zu müssen (das ist schlichtweg der Demographie in DE geschuldet). Sagen wir, dass Du danach noch 20 Jahre lebst.
Dann heisst das, dass Du in ca. 50 Arbeitsjahren soviel zurücklegen musst, damit Du danach noch 20 Jahre von Deinen Rücklagen leben kannst. Oder anders formuliert: Was Du in 2.5 Arbeitsjahren ansparst, ist das, was Du nachher in 1 Rentenjahr verzehren kannst. Wenn Du also z.B. im Alter dasselbe verfügbare Geld haben wolltest, wie heute, dann kannst Du mit ein bisschen einfacher Mathematik rechnen:

heute_verfügbares_Geld = 100% -sparquote
rentenalter_verfügbares_Geld = 2.5*sparquote

Mit "heute_verfügbares_Geld = rentenalter_verfügbares_Geld" ergäbe sich dann eine notwendige Sparquote von knapp 30% Deines monatlich verfügbaren Einkommens. -Du kannst mit obigen Formeln jonglieren, z.B. davon ausgehen, dass Dir im Alter schon 75% Deines heutigen verfügbaren Einkommens ausreichen, etc.

Ein paar Anmerkungen dazu:

  • Ich habe ohne Realverzinsung gerechnet, was vor dem Hintergrund der finanziellen Repression durchaus sinnvoll sein dürfte.
  • Ich habe mit Inflationsausgleich gerechnet, was wie o.g. bei Anlage in Sachwerten einfach erzielbar ist.
  • Ich habe ohne Steuern auf Deine private Altersvorsorge gerechnet. D.h.: wenn Du es nicht schaffst, Deine private Vorsorge _komplett_ vor Papa Staat zu verstecken, dann wirst Du im Alter netto weniger Geld als o.g. Rechnung zur Verfügung haben. Wieviel weniger wird von der "Neidgrenze" abhängen, ab derer Du seitens der Regierung geschröpft werden wirst.
  • Ich habe ohne staatliche Rente gerechnet, weil es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bis dorthin eh nur noch eine Einheitsrente auf Sozialhilfeniveau geben wird/geben kann; weiterhin wird mit Sicherheit jedwede private Vorsorge auf diese Einheitsrente angerechnet werden (ist ja heute teilweise schon so, Stichwort Riesterrente). D.h.: wenn Du es nicht schaffst, Deine private Vorsorge _komplett_ vor Papa Staat zu verstecken, dann darfst Du eine staatliche Altersrente nicht wertsteigernd für Dein verfügbares Alterseinkommen annehmen.

Der letzte Satz heisst aber auch folgendes: Wenn Du erkennbar so wenig verdienst, dass Du heute schon sehenden Auges keine staatliche Altersrente jenseits der Sozialhilfe erreichen kannst UND keinen Weg weißt, wie Du private Altersvorsorge in Sachwerten so vornehmen kannst, dass sie Papa Staat verborgen bleibt, dann wärest Du schlichtweg blöd, wenn Du stattdessen offiziell Geld ansparst!


Mal abgesehen davon, dass etwas auf der hohen Kante zu haben nicht verkehrt ist, solltest Du Gelder nicht so fest anlegen, dass Du beim Bedarfsfall nur schlecht ran kommst.

Ein Bausparvertrag lohnt sich heute auch nur, wenn Du entweder noch ein paar Kröten vom Arbeitgeber bzw. Staat dazu bekommst oder Du tatsächlich vor hast, den Kredit in Anspruch zu nehmen.

Riesterrente ist wie Geld verbrennen. Das ist kein Geheimnis.

Und bei Wertpapieren/Fonds ist muss man gut aufpassen, was man tut, sonst hast Du später weniger Geld als vorher.

grubenschmalz  22.10.2017, 06:36

Schwachsinn. So gut wie alles an diesem Beitrag.

mchawk777  22.10.2017, 11:20
@grubenschmalz

Vielen Dank für Ihre unbegründete Meinungsäußerung.

Es fehlen zu viele Parameter um die Rechnung zu einem halbwegs vernünftigen Ergebnis zu bringen.

  • Einkommen
  • Gewünschte Höhe der Alterssicherung
  • Alter
  • Familienplanung
  • Absicherungsstandard heute
  • etc.

Das wichtigste in der heutigen Zeit ist, dass man weiß, wie werthaltig das Geld angelegt ist. Bei allen Anlagen bei welchen Sie Zinsen bekommen, geben Sie Ihr Geld einem Schuldner, denn Zinsen sind das Entgelt für verliehenes Kapital. Siehe Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Zins.

Sie sind also Gläubiger und hoffen, dass der Schuldner Ihr Geld Ihnen auch jederzeit zurückzahlen kann. Was der Schuldner in der Zwischenzeit mit Ihrem Geld macht, dass wissen Sie in aller Regel nicht.

Dazu kommt, dass Sie auf Zinsen ab 801€ jährlich auch noch 25% Abgeltungssteuer zahlen müssen.

Wie viel Sie zurücklegen sollten ist allein Ihre Sache. Aber wenn Sie die Garantie hätten, dass Sie jederzeit an Ihr Geld kommen, dass es nie wertlos wird und absolut sicher so angelegt ist, dass nur Sie Zugriff haben und Sie auch noch mit einer absolut effektiven Anlagestrategie arbeiten, so das Ihr Vermögen sich mit den Jahren sehr sicher steigert, dann werden Sie diese Frage sich eines Tages selbst beantworten können.

[Link vom Support entfernt]


Blidobe  23.10.2017, 21:29

Sie können mich jederzeit mal dazu kontaktieren 015751701029

Damit springst Du zu kurz.
200€/Monat = 2.400€ pro Jahr = 24000€ 10 Jahre

"Einen Abrund überwindet niemand, mit nur 2 kleinen Schritten" Konfuzius.
Kapitaldeckung im Alter funktioniert nicht, auf keinem Planeten.
Einmal abgesehen von sonstigen Anschaffungen

Rechnerisch ergeben 2300€ Nettogehalt eine Altersrente von ca. 1.000€.
Das nicht allein, wirst Du im Alter pflegebedürftig deckt die PV nur 50% der Kosten.
Das entspricht heute Pflegestufe 3 3.100€, davon 50%.

Bei Deinem Volumen 40 Jahre hast Du ca. 100.000 € gespart.
Reicht gerde so, Deine Altersrente ueber 200€/Monat aufzupolstern oder Deine Pflege etwa 8 Jahre decken zu können.

Die Verzinsung hilft Dir nicht weiter, je nach Verlauf der Inflation (Geldentwertung), kannst Du nur mit der Nettokaufkraft rechnen.

Kurz um, die destrukive Wirkung staatlicher Sicherung kannst Du mit nur 200€ genau nicht ausgleichen.
Da muss Dir schon deutlich mehr einfallen, wie etwa die Quadratur des Kreises.