Wie tief darf der Mensch in die Natur eingreifen?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die logische Grenze ist dort, wo die Basis unserer Existenz zerstört wird.

Das Problem ist, dass wir in vielen Dingen noch gar nicht wissen, welchen Einfluss wir auf die Natur ausüben.

Aber alles zu unterlassen wäre auch dämlich. Schließlich sind wir zum einen im Wettbewerb mit anderern Spezies auf der Erde. Zum anderen kann man davonausgehen, dass unser Planet irgendwann nicht mehr existieren wird. Und bis dahin sollten wir uns was überlegt haben, wo wir in dieser Geschichte bleiben.

Es ist ein Balanceakt zwischen den Dingen, die wir aktuell zum Leben brauchen, was wir in Zukunft brauchen und wieviel Aufwand wir in die Behebung von Fehlern stecken müssen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, ohne dabei gedanklich den Fortschritt zu hemmen.

 leben künstlich herzustellen,

das geht schon mal gar nicht, denn Leben kommt immer nur aus Leben.

Ansonsten ist der Mensch sehr neugierig und mit den Mitteln, die ihm heutzutage zur Verfügung stehen, kann er auch einiges ausprobieren und könnte dabei über das Ziel hinaus schiessen. Gott hatte nach jedem Schöpfungsabschnitt gesagt: "Und siehe, es ist SEHR GUT!" Was man da als Mensch verändern würde, kann nicht mehr SEHR GUT sein.

Allerdings hat uns Gott die Möglichkeit gegeben, seine Schöpfung zu erforschen, was aber etwas anderes ist als zu verändern. Wir können unsere Haustiere durch Züchtung verändern, aber die Züchtungen gehören immer zur gleichen Art. Man kann keine Katze mit einem Hund kreuzen! Da ist die Artenschranke dazwischen.

Es ist natürlich ein alter Menschheitstraum - das ewige Leben. Heute sucht man es in der DNA, versucht krankhafte Gene zu entfernen. Das finde ich nicht einmal schlecht, aber die DNA ist in den Chromosomen so platzsparend verpackt, dass es gefährlich sein kann, mit dem Crispr, der DNA-Schere, zu arbeiten.

Es gibt eine Erbkrankheit, die nur bei Schwarzen vorkommt. Die Forscher in den USA sind froh,, dass das so ist, denn sie wissen um die Gefährlichkeit ihrer Arbeit, wenn sie dieses Gen entfernen und hoffen, dass sich viele der Afro-Amerikaner mit dieser Krankheit melden. Die Behandlung wäre kostenlos!

Aber das Ewige-Leben-Gen, ja das hat Gott damals lahmgelegt: "Wenn ihr davon eßt, dann werdet ihr sterben!" So war es dann auch und wird sich erst unter Gottes Königreich ändern. Gott weiß als Schöpfer der DNA, was er zu machen hat. Alles andere kann nur von vorübergehendem Erfolg gekrönt sein, wenn überhaupt!

Das Problem unserer Naturwissenschaft ist, dass die Gesamtheit ständig außer Acht gelasssen wird. Das Goldene Kalb "Wiederholbarkeit" führt dazu, dass komplexe Prozesse soweit vereinfacht werden, bis sie darstellbar und eben wiederholbar sind - nur dass sie dann nicht mehr mit der Realität übereinstimmen, weil nicht berechenbare Einflüsse weggelassen bzw statistisch rausgerechnet werden.

Dadurch kommt diese Überheblichkeit zu meinen, dass man alle kann, wenn man etwas auseinandernimmt und irgendwie zusammensetzt.

Das führt m.E. schon jetzt in die Katastrophe, da die Natur viel komplexer ist, als berechenbar ist.

Erfahrungsgemäss wird das was machbar ist auch gemacht. Bestenfalls kann man es steuern oder etwas hinaus schieben. Aber irgendwann wird es gemacht.

Ab wann sollte man damit aufhören? Ich denke dass wir mit der Erfindung des Ackerbaus vor ca. 10.000 Jahren einen schlimmen Fehler gemacht haben. Damals hätten wir nicht in die Natur eingreifen dürfen. Auf diesem Fehler basieren alle anderen Fehler die wir danach gemacht haben. Die Überbevölkerung, die Industrialisierung mit ihrem Rohstoffhunger, die Umweltverschmutzung, die Naturvernichtung, das alles hätte es ohne den Ackerbau nicht gegeben. Es ist müssig jetzt nach einer Grenze zu suchen, wenn wir diese Grenze längst überschritten haben.

Paguangare  07.05.2021, 07:43

Diese These habe ich noch nie so gehört.

Wenn der Mensch aber nicht mit dem Ackerbau angefangen hätte, dann wären wir als Jäger und Sammler immer noch nur sehr wenige Menschen (wenige Millionen auf der ganzen Erde) und ich bin mir nahezu absolut sicher, dass es dich und mich dann nicht geben würde, geschweige denn das Internet, über das wir miteinander philosophieren können.

Vielleicht wäre die Menschheit sogar schon ausgestorben, aufgrund irgendwelcher Widrigkeiten wie Mangel an Beutetieren aufgrund natürlicher klimatischer Schwankungen oder dem Zusammenkommen mehrerer ungünstiger Faktoren, die ohne Kulturtechniken nicht hätten kompensiert werden können.

Fuchssprung  07.05.2021, 07:51
@Paguangare

Da liegts du richtig! Es hätte weder mich noch dich geben. Aber auch keinen Klimawandel, keine Umweltverschmutzung, keine Naturvernichtung. Die Menschheit würde heute nicht auf einen Kollaps zu steuern. Menschen wären ein Teil der Natur und nicht ihr Untergang.

Paguangare  07.05.2021, 08:04
@Fuchssprung

Aber auch die milliardenfachen positiven Aspekte des Lebens von Milliarden von Menschen hätte es nicht gegeben.

Ich stelle mir das Leben in der Altsteinzeit nicht sehr gemütlich vor. Ständig ist es von allen möglichen äußeren Umständen bedroht, man muss immer Angst haben zu sterben, sei es das man verhungert, an einer banalen Infektionskrankheit stirbt oder von der gegnerischen Rotte überfallen wird. Als Frau konnte man nicht dagegen angehen, in eine bestimmte Rolle gepresst zu werden oder häufig vergewaltigt zu werden. Mindestens die Hälfte der Kinder, die man unter Schmerzen geboren hat, sind noch als Kleinkinder gestorben.

Ich könnte unendlich so weiterschreiben. Ich bin zumindest froh, in einer zivilisierten Welt zu leben.

Fuchssprung  07.05.2021, 08:12
@Paguangare

Ja, das stimmt. Du kannst froh sein in diese Welt geboren zu sein. Nur, können die folgenden Generationen das auch noch sagen? Wenn es keinen Regenwald mehr als Anker für das Klima gibt? Wenn wir unsere wertvollsten Böden an den Klimawandel verlieren? Wenn Milliarden verhungern weil Ernten zu einem Glücksspiel geworden sind? Denk einfach mal 500 Jahre in die Zukunft. Das Bild das ich gerade gezeichnet habe muss nicht unbedingt genau so eintreffen. Aber es kann durchaus genau so kommen. Schau dir mal an was allein in den letzten 36 Jahren am Amazonas mit dem Regenwald passiert ist und dann stell dir vor wie die Zukunft aussieht.

Es dauert ein paar Sekunden bis das Programm geladen ist und der Zeitraffer automatisch startet. https://earth.google.com/web/@-9.87648992,-53.1957524,-7.59378317a,2576747.96502382d,35y,2.19177674h,1.82338942t,0r/data=CjISMBIgNTQ0MGExNzMxYzI1MTFlYTk0NDM4YmI2ODk0NDUyOTciDG1haW5Ob1JhbmRvbQ