Wie oft kommt es vor dass bei Tinder Urheberrechtsverletzungen z.B durch fremde Bilder aus dem Internet erwischt werden?

1 Antwort

Das Urheberrecht für ein Werk im Sinne von UrhG § 2 Geschützte Werke, also auch für ein Lichtbildwerk, aber auch für ein einfaches Lichtbild, im Sinne von UrhG § 15 Allgemeines liegt beim Urheber, also beim Fotografen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Fotografen in Deutschland Tinder besucht, liegt bei geschätzt

  • 5 Prozent.

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Fotografen auf Tinder ein Werk sieht, das er geschaffen hat,

setzt voraus, dass der Fotograf die Person fotografiert hat, die bei ihm in Tinder auftaucht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer von Tinder das Portrait eines fremden Fotografen verwendet statt eines Selfies oder eines Bildes, das ein Freund geschossen hat, liegt geschätzt bei

  • 10 Prozent.

Wie wir in der Schule gelernt haben, müssen wir hier schon ausrechnen, was 10 Prozent von 5 Prozent sind:

  • 0,5 Prozent.

Und nun zunächst zur Frage, in wievielen Fällen ein Tindernutzer keine UrhG § 31 Einräumung von Nutzungsrechten von seinem Fotografen dafür hatte, dessen Werk einer UrhG öffentlichen Zugänglichmachung zuzuführen, also es ins Internet zu stellen oder auf einer App zu zeigen. Sagen wir mal

10 Prozent.

10 Prozent von 0,5 Prozent sind 0,05 Prozent.

Also stünden gut geschätzt 0,05 Prozent aller Portraits auf Tinder ohne Rechtsgrundlage im Internet bzw. auf einer internet-basierten App.

Also rund jedes Fünftausendste Werk steht unrechtmäßig auf Tinder.

Nun kommen wir zu der Frage, wie lange ein Fotograf bei Tinder mit dem Finger wischen muss, bis er auf eines seiner Werke stößt, die illegal da stehen.

Immerhin sieht er ja (zumindest zunächst) nur Fotos von Leuten, die zu seinem Beuteschema passen ;-).

Gruß aus Berlin, Gerd

EineLiebe 
Fragesteller
 10.12.2020, 22:08

OK Danke! Dann bin ich ja beruhigt. Dann wird nichts passiert sein bei mir😊