Weshalb ist Bosch eine GmbH und keine AG?

8 Antworten

Das dürfte steuerliche oder historische Gründe haben. Hab jetzt nicht recherchiert, aber ich schätze mal, die Stiftung verwaltet das Kapital und die produktiven Bereiche sind nur Teile des Gesamtunternehmens.

Die Gründung einer AG wäre nur interessant zur Kapitalbeschaffung. Wer kein Fremdkapital braucht oder von seiner Hausbank im Bedarfsfall genug bekommt, braucht auch keine Aktien ausgeben. Viele sehr große Unternehmen sind einfache Kapitalgesellschaften oder gar Personengesellschaften bzw. Einzelfirmen (kann auch mal daneben gehen, wie man bei Schlecker gesehen hat).

Wenn man nicht viele Anteilinhaber braucht, braucht es auch keine AG

Stiftungen - vor allem solche die aus großen Famileinunternehmn hervorgegangen sind - weden häufig gegründet, um den Bestand des Unternehemns im Rahmen der Nachfolge zu sichern

Letztlich ist es bei einem Familienunternehmen so, daß es meist mehrere Erben gibt.

Nicht alle haben ein Interesse an der Weiterführung des Unternehmens und haben damit Anspruch auf Auszahlung, was wiederum für den, der als geschäftsführender Nachfolger tätig ist, bedeutet das er im besten Fall, so vorhanden, die Liquidität aus dem Unternehmen ziehen muß, oder - häufiger - Teile verkaufen muß.

Außerdem ist die Problematik da, daß sich meist so zwischen 2 und 4 Erben finnden, was Mehrheitsentscheidungen kaum möglich macht.

Bei einer AG reichen etwa schon 25 % um mit einer Sperrminorität so gut wie alles zu blockieren.

Nicht viel anders sähe es bei einer GmbH aus.

Da sehen viele Unternehmer es als den besteb Weg an, die Erben aus dem Familienvermögen zu bedienen und zu verfügen, das ihre Nachfolger bestenfallls als Geschäftsführer per Verfügung ausgesorgt haben.

Auch bei KG und OHG bestteht grundsätzlich ein Abfindungsanspruch.

Das sind die eigentlichen Gründe für oftmalssehr große Stiftungen, wie etwa Lidl & Schwartz oder aer Bertesmann.

Mit freundlichen Grüßen

Nasdaq

Ein Blick in den elektronischen Bundesanzeiger (ist für jedermann offen) zeigt, dass die Geselschaftsanteile der Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu 92 % bei der Robert Bosch Stiftung GmbH liegen die wiederum die Stimmrechte an die Robert Bosch Industrietreuhand KG übertragen hat.

Nur 7 % der Anteile sind in Händen der Familie Bosch.

Damit ist weitgehend ausgeschlossen, dass Anteile an der Robert Bosch GmbH überhaupt verkauft werden können. Ganz abgesehen davon, dass man GmbH Anteile "unständlicher" verkaufen kann (es muss ein Vertrag gemacht werden, evtl. sogar notariell) als das beim Verkauf von Aktien bei einer AG (verkauf an der Börse oder einfach Geld gegen Aktien) übliche ist.

Weshalb die Gesellschafter diese Rechtsform gewählt haben, können letztendlich nur die Gesellschafter vollständig und richtig beantworten. Ob die das wollen, ist eine andere Frage. Die Vermutung liegt nach, dass die eingeschrängten Publizitätspflichten einer von vielen anderen Gründen ist.

Da Bosch über genügend Kapital verfügt ist auch das "Anzapfen" des Kapitalmarktes nicht erforderlich.

Der wichtigste Grund wird wohl sein, dass man keine fremden Gesellschafter und damit Stimmberechte in der Gesellschaft haben möchte.

Zuletzt sei mir die Bemerkung erlaubt "Bosch GmbH" ist eine sehr ungenaue Fragestellung. Es gibt "hunderte" Bosch GmbHs!! Welche meist du genau!