Wenn man jemanden Stürzen sieht und er am boden bewusstlos liegt für wenige Minuten und am Kopf blutet direkt Krankenwagen rufen?
Ich hatte neulich ein Ereignis da ist ein älterer Herr vor mir gestürzt. er lag dann da und ich bin direkt hin, er war nicht ansprechbar konnte nicht reagieren auf meine Frage ob er einen Krankenwagen brauch ob er ansprechbar ist usw.. also rief ich direkt den Krankenwagen und an der Hotline fragten die dann direkt ob "tatsächlich eine medizinische Notwendigkeit besteht" dann sagte ich ja.
10min später war noch immer kein Krankenwagen da, der Herr richtete sich wieder auf und war wieder ansprechbar, spielte alles runter und meinte alles ist ok Krankenwagen ist nicht nötig.. wischte sich das Blut weg und meinte passt schon alles.. ich meinte dann : ich hab schon den Krankenwagen gerufen der soll unbedingt mal gucken ob wirklich alles ok ist
er meinte dann im ansprechbaren zustand: nene das ist nicht nötig: ich meinte ich hab schon angerufen.. er : na gut
als der Krankenwagen dann kam guckten die sich den Herren an und fragten auch direkt ob aus seiner Sicht eine Notwendigkeit für einen Notdiensteinsatz bestand und mein Gewissen wurde immer schlechter. Hab ich jetzt richtig gehandelt?
Ich durfte dann gehen und der Herr wurde im Krankenwagen nochmal genauer untersucht. Aber irgendwie irritierten mich die ganzen Fragen ob das wirklich alles notwendig sei, er war ja immerhin nicht ansprechbar und blutete am Kopf. Für mich war das ein klarer Krankenwagenanruf, alternativ hätt ich ja nur daneben stehen können und warten oder wegfahren :D
14 Antworten
Schließe mich den Vorrednern an, alles richtig gemacht. Auch wenn er glücklicherweise wieder aufgestanden war ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß er zumindest eine Gehirnerschütterung hatte. Das er den Sturz relativiert hat, kann auch an einer durch den Sturz hervorgerufenen Verwirrtheit gelegen haben
Wenn er bewußtlos und nicht ansprechbar war, ist die medizinische Notwendigkeit gegeben.
Ich denke du hast mit dem Anruf nichts falsch gemacht.
Als Ersthelfer vor Ort hättest du jetzt noch kucken können ob er Puls hat und ihn ggf in die Stabile Seitenlage bringen können. (und vorher kucken ob er erbrochenes hat usw.) Aber Notruf war in deinem Fall völlig okay.
Die Leitstelle hätte dich ja auch am Telefon anleiten können.
Bei einer nicht ansprechbaren Person ist definitiv die Indikation für den Rettungsdienst gegeben, solange der Patient ansprechbar ist, dürfen Ersthelfer (und auch Einsatzkräfte) nur soweit handeln, wie es der Patient wünscht.
Da ein Patient nach einer Phase der Bewusstlosigkeit erst mal prinzipiell nicht als geschäftsfähig ist, würde auch ich den Rettungsdienst erst mal durchfahren lassen.
Die Nachfrage seitens des Disponenten ist schon irgendwo begründet, da speziell bei sogenannten "hilflosen Personen" im öffentlichen Raum ständig und immer für jeden Furz der Rettungsdienst gerufen wird.
10min später war noch immer kein Krankenwagen da,
Es gibt leider Gegenden oder Bundesländer in Deutschland, dort ist der Gesetzgeber der Meinung, ein Mensch mit Kreislaufstillstand könnte durchaus 15 Minuten auf den Rettungsdienst warten. Allerdings kommt dem Anrufer die Zeit fast immer länger vor, als sie ist, das liegt in unserer Natur 😉
Ich durfte dann gehen
Gehen darfst du immer, Einsätze der Feuerwehr sind keine polizeilichen Ermittlungen, niemand halt dich fest. Natürlich ist es ganz nett, wenn du eine kurze Erklärung, was vorgefallen ist, abgibst, aber du darfst jederzeit gehen 😉
In diesem Falle: alles richtig gemacht. Eigentlich hätte die Leitstelle sogar einen Notarzt schicken müssen, weil der bei einer bewusstlosen Person zwingend gefordert ist.
In solchen Fällen, vor allem bei Sturzverletzungen auf den Kopf, die 112 anrufen. Die Leitstelle entscheidet dann, ob ein Krankenwagen, RTW (RETTUNGSWAGEN) und evtl. sogar der Notarzt kommt, die dann vor Ort die Sturzursache und die möglichen äußeren und inneren Verletzungen abklären.
Nach einen Sturz auf den Kopf kann es z. B. auch sp@ter (z. B. 1 Stunde später) zu Blutgerinseln kommen. Wenn z. B. die gestürzte Person Blutvetdünnungsmedikamente (z. B. Marcumar) einnimmt, besteht besonders die Gefahr, dass zu Blutungen im Kopf kommt. Abzuklären, ob die gestürzte Person zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gebracht wird, ist Sache der Sanitäter und des medizinischen Personals.
Du hast komplett richtig gehandelt, lieber einmal mehr anrufen, es nimmt dir keiner übel. Lieber Vorsicht walten lassen und anrufen.
Alles richtig gemacht! Der Mann war bewusstlos, man weiß nie was hätte weiter passieren können. Es gibt alte Menschen die Blutverdüner nehmen müssen und da wäre es nochmal gefährlicher geworden. Er hätte auch einen Oberschenkelhalsbruch oder einen Schlaganfall hätte haben können.