Wenn ich Transsexuell bin, werde ich dann als Arbeitunfähig eingestuft

17 Antworten

Hallo! Um hier mal vorweg einige Fehlinformationen klarzustellen: Transsexualität wird sowohl nach WHO als auch nach ICD Standards als Krankheit und nicht als "Zustand" oder whatever definiert. Der Code zum nachlesen für interessierte User wäre ICD 6.4.x.

Zur Fragestellung prinzipiell: Unabhängig wie ich diese Frage nun auch persönlich beurteile ist es im heutigen Gebrauch so das zwar Transidentität (Ist der richtigere Ausdruck da das Thema nichts mit Sex zu tun hat) als Krankheit definiert ist, diese Dich nicht daran hindert einer Arbeit nachzugehen. Die Krankenkassen sind dadurch verpflichtet die Kosten die durch die Behandlung der Transidentität entstehen zu tragen. In der Praxis schaut die Sache nun mal leider oft etwas anders aus. Oft verlieren Transidente Menschen im Zuge ihrer Behandlung bzw des Outings ihren Arbeitsplatz und es gestaltet sich als sehr schwierig einen neuen zu finden. Dies ergibt sich unter anderem durch direkte und indirekte Diskriminierung als auch dadurch das viele Arbeitgeber meinen "mit dem Problem möcht ich nichts zu tun haben.." Als voll Arbeitsunfähig wirst du nur für die Dauer der OP und evtl Vor und Nachbehandlungen angesehen. (kann sich auf bis zu 6 Monate zusammensummieren.)

mfg Manu

DH!

Ja aber nur durch Transsexuallität wird man nicht Arbeitslos, das hängt vom Chef und Kollegen ab, ob man dort Akzeptiert wird. Ich Arbeite selbst und werde im Job Akzeptiert, war auch zwar ne Zeit Arbeitslos weil es nicht immer so war und ich sage mir diesen weg zu gehen ist ein schwerrer und langer weg da hat man andere probleme als sich von ,,Kollegen'' zu moppen lassen usw

Sorry.. war noch nicht fertig..!

Gerichtet an all die Besserwisser: Transident ist der Fachausdruck und diese Veranlagung gab es schon vor tausenden von Jahren und in manchen Ländern galten sie als göttliche Wesen, da sie ihr Geschlecht wechselten. Viele Betroffene sind Hochintelligent und sind meist als Führungskräfte eingesetzt.Und keiner schreit freiwillig nach dieser Veranlagung,nein ganz sicher nicht. Es wurde nachgewiesen, dass der Ursprung dessen, nicht selten an der Hypophyse liegt.Eine Hirnanhangsdrüse,welche für die Hormonsteuerung verantwortlich ist.! Wobei es bereits im Fötusalter, also im Mutterleid zu einer kontroversen Reaktion kommen kann. Somit bildet sich der Körper entgegen des eigentlichen Geschlechts. Das ist weder eine Missbildung, noch eine Krankheit, sondern einfach Entwicklung. Von Krankheit spricht man dann, wenn wir Betroffenen erst durch taktlose, oberflächliche und bösartige Menschen krank gemacht WERDEN !! Durch Mobbing, Diskriminierung oder gar sexuelle Belästigung aus Freude am Blosstellen des Betroffenen.

Mit lieben Grüßen ein Transmann

Hallo Claudia !

Meine Antwort kommt leider etwas spät aber ich kann Dir sagen, dass es allein an Deinem Leidensdruck liegt,in wie weit Du Vollzeit oder überhaupt arbeitsfähig bist. Ich bin selbst Betroffener und quäl mich oft sehr bei der Arbeit rum, weil ich anderst wahr genommen werde als ich eigentlich bin. Ich werd den Weg im Herbst mit Hormonen beginnen und all die anderen "Klugscheißer" hier.. ich werd arbeitslos werden!!! Aber diese Zeit nutze ich um mich ganz auf meine Umstellung zu konzentrieren und habe kein schlechtes Gewissen dabei..! Schließlich werd ich anschließend mit voller Kraft einsetzbar sein.! Und eins sage ich den taktlosen Besserwissern: Seid IHR mal froh dieses Problem NICHT zu haben!!! Es kann unglaublich zermürbend sein und nicht wenige nehmen sich das Leben..! Also VORSICHT HIER !! Das ist mit keiner Krankheit zu vergleichen,denn dies läßt sich nicht mit Medikamenten heilen,sondern es bestimmt das GANZE LEBEN und ist Basis für Erfolg oder Scheitern. Je nach Leidensdruck hat man Gott sei dank die Möglichkeit durch eine GeschlechtsANGLEICHUNG !! das Leben glücklich und normal zu bewältigen. Und wer da wieder motzt, dass alles von der Kasse bezahlt wird, der schaue bitte auf die vielen gescheiterten Menschen,die auf unsere Kosten im Knast sitzen oder etliche vergebliche Entziehungskuren gemacht haben. ALSO HALTET EUCH ZURÜCK mit Aussagend bezüglich sich auf Staatskosten ausruhen. Das ist eine Frechheit..!

Auch wenn die Frage schon etwas zurückliegt, denke ich mal, dass sie an Aktualität nie verliert.

Als arbeitsunfähig werden Transsexuelle nicht eingestuft, aber scheinbar hat es sich bei den Jobcentern eingeschlichen, Transsexuelle als unvermittelbar einzustufen, wenn auch nur zeitweise, denn oftmals sind die Jobvermittler mit Transsexuellen überfordert und wissen sie a) nicht zu vermitteln und b) nicht in geeignete Maßnahmen zu stecken, oder gar eine Umschulung zu finanzieren. Insofern bleibt das Ergebnis das Selbe, man steht auf der Strasse.

Und das, obwohl Transsexuelle, bis auf die OPs und deren Nachsorge, nach den OPs, im Grunde voll einsatzfähige Arbeitskräfte sind. Da kann man nur selbst nach Jobs suchen (im Jobcenter ist man ja eh nur noch ein reiner Verwaltungsakt) und hoffen, man trifft auf einen toleranten Arbeitgeber und ein Arbeitsumfeld, dass keine große Nummer daraus macht, dass die z.B. weibliche Erscheinungsform und der gegensätzliche männliche Name in den Papieren augenscheinlich nicht zusammen passen.

Das Tragische daran ist zudem, dass sich dadurch die Arbeitslosenzeit verlängert und es dadurch noch schwerer wird, im Zielgeschlecht Arbeit zu finden.

Viele potentielle Arbeitgeber möchten eine Erklärung/Begründung, weshalb man über diese lange Zeit keiner Arbeit nachgegangen ist, was aber sagt man ihnen, wenn man seine abgeschlossene Transition nicht offenbaren möchte, nachdem die Papiere ebenfalls korrigiert wurden?